Biographien Marie-Madeleine de Lafayette
getauft 18. März 1634 in Paris
gestorben am 25. Mai 1693 in Paris
französische Schriftstellerin
290. Tauftag am 18. März 2024
Biografie • Zitate • Literatur & Quellen
Biografie
Mme de Lafayette - sie schrieb ihren Namen stets in einem Wort - wurde berühmt durch ihren in der Weltliteratur wegweisenden Roman La princesse de Clèves. Bis heute blieb er lesbar, ja aktuell in seiner Forderung nach einer gleichberechtigten, aufrichtigen Liebesbeziehung zwischen den Geschlechtern. Erst die Frauen der Romantik stellten solche Ansprüche erneut. Der psychologische Roman des 19. Jahrhunderts variierte Lafayettes Thema einer Dreiecksbeziehung, zwischen Leidenschaft und Vernunft, dann unendlich oft (Balzac, Flaubert, Tolstoi ...).
Die junge Marie-Madeleine erhielt eine sorgfältige Erziehung. Sie sprach Italienisch und sogar Latein - große Ausnahme in einer Zeit, in der die Mädchenerziehung der der Jungen um etwa ein Jahrhundert nachhinkte. Nach drei Monaten verstand sie besser Latein als ihre beiden berühmten Lehrer.
Seit der Geburt ihrer beiden Söhne lebte Lafayette in Paris, meist getrennt von ihrem Mann, der in der Provinz blieb. Ihr Salon war ein Mittelpunkt des literarischen Lebens. Lafontaine, Racine, Molière trafen sich dort. Eine lebenslange Liebe verband sie mit La Rochefoucauld - er ist der M. de Nemours in La princesse de Clèves - und mit Mme de Sévigné, in deren Briefen sie fortlebt. Politischen Einfluss am Hof Ludwigs XIV. nahm Lafayette u.a. als enge Vertraute von Henriette d’Angleterre, der Gattin des Dauphin.
Lafayette schrieb zum eigenen Vergnügen, als Hobby - und unter Pseudonym. So gab es immer wieder Versuche, ihre Autorinnenschaft an La princesse de Clèves anzuzweifeln. Es gibt auch wenig Briefe von ihr. Manuskripte gingen verloren, die ihr Sohn Louis, ein Geistlicher, nach ihrem Tod leichtsinnig verschenkte und verborgte, ohne sie zurückzufordern.
Als Mme de Lafayette nach langem Kränkeln starb, schrieb Mme de Sévigné über ihre 40 Jahre währende Freundschaft: “Nie hat auch nur die kleinste Wolke unsere Freundschaft getrübt, noch hat Gewohnheit vermocht, meine Bewunderung für ihre Gaben des Herzens und des Geistes abzustumpfen.” (Text von 1992)
Verfasserin: Birgit E. Rühe-Freist
Zitate
Glauben Sie mir, meine Liebste, Sie sind die Person auf der Welt, die ich am aufrichtigsten geliebt habe.
(Mme de Lafayette ein Jahr vor ihrem Tod an ihre Freundin Mme de Sévigné)
Literatur & Quellen
Lafayette, Marie-Madeleine de. 1980. Romans et nouvelles. Paris. Editions Garnier.
Sainte-Beuve, Charles-Augustin de. 1926 (1836). “Madame de Lafayette”, in Portraits de Femmes. Paris. Les classiques pour tous.
Sévigné, Mme de. 1979. Briefe. Hg. und aus dem Frz. übs. von Theodora von der Mühl. Frankfurt/M. Insel TB.
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