Biographien Maria Worobjowa-Stebelskaja (Marewna)
(Maria Bronislawowna Worobjowa-Stebelskaja [eigentlicher Name]; Мария Брониславовна Воробьёва-Стебельская; Marie Bronislava Vorobieff-Stebelska; Marevna; Marewna Hinweis: Es existieren unzählige Schreibweisen ihres Namens. )
geboren am 14. Februar 1892 in Tscheboksary
gestorben am 4. Mai 1984 in London
russische Malerin
40. Todestag am 4. Mai 2024
Biografie • Weblinks • Literatur & Quellen
Biografie
Marias Mutter (die sie nie kennenlernt) ist Schauspielerin. Mit zwei Jahren wird Maria von dem polnischen Adligen Stebelski adoptiert. Sie wächst in seinem Haus in Georgien auf; ihre Kindheit ist nicht glücklich.
Schon früh beginnt sie zu zeichnen. Mit 18 Jahren geht sie nach Moskau und studiert Malerei; sie lernt die französische und italienische Kunst der Zeit kennen und beschließt, nach Rom zu gehen. Maxim Gorki lädt sie nach Capri ein. Er nennt sie Marewna (Tochter des Meeres), und sie behält den Namen bei.
Es zieht sie bald nach Paris; sie studiert an der Russischen Akademie und findet ihre wichtigsten FreundInnen unter den KünstlerInnen der Avantgarde – Zadkine, Apollinaire, Marie Vassilieff, Archipenko, Picasso, Chagall, Katja und Ilja Ehrenburg. Diese Zeit ist ihre glücklichste; sie malt viel und genießt das Leben.
1913 entstehen ihre ersten kubistischen Bilder; ihr Motiv ist fast immer die menschliche Figur, aufgelöst in einfache geometrische Formen. Im selben Jahr stellt sie im Salon des Indépendants aus. Mit dem Selbstmord ihres Vaters endet die finanzielle Unterstützung und sie muss mit dekorativen Arbeiten ihren Lebensunterhalt verdienen.
Einige Zeit ist sie mit dem Maler Diego Rivera eng befreundet. 1921 geht er wieder nach Mexiko und lässt sie mit einer zweijährigen Tochter zurück. Nach Überwindung einer schwierigen Lebensphase beginnt sie 1929 wieder zu malen und auszustellen. Sie ist eine wichtige Zeitzeugin – alle FreundInnen tauchen in den Bildern auf: Juan Gris, die Gontscharowa und Larionoff, Matisse und Cocteau ...
Nach dem 2. Weltkrieg lebt sie in England, wo sie ihre Autobiographie Life in Two Worlds veröffentlicht. In den 1960er Jahren kehrt sie auf den Kontinent zurück. Häufig wechselt sie den Wohnsitz.
Die Werke des letzten Lebensabschnitts haben wieder die menschliche Figur zum Thema; Marewna malt vor allem Porträts ihrer alten FreundInnen (Hommage aux amis de Montparnasse). Die bedeutendste Sammlung ihrer Werke besitzt das Petit Palais in Genf, wo die fast Achtzigjährige 1971 noch einmal ausstellt.
Marewna stirbt mit 92 Jahren in London.
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Verfasserin: Renate Rochner
Links
Desde el otro lado del cuadro: Homage to Friends from Montparnasse - Marie Vorobieff (Marevna) (Link aufrufen)
Figuration Feminine: 1892 Vorobieff Marie (Marevna). Kurzbiografie (frz.) und einige Werke. (Link aufrufen)
Find A Grave Memorial: Marie ›Marevna‹ Vorobieff (1892 - 1984) (Link aufrufen)
Links geprüft und korrigiert am 13. April 2024 (AN)
Literatur & Quellen
Berger, Renate (1982): Malerinnen auf dem Weg ins 20. Jahrhundert. Kunstgeschichte als Sozialgeschichte. Erstveröff. Köln. DuMont. (Dumont-Taschenbücher, 121) ISBN 3-7701-1395-0. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Berger, Renate (Hg.) (1987): »Und ich sehe nichts, nichts als die Malerei«. Autobiographische Texte von Künstlerinnen des 18. - 20. Jahrhunderts. Frankfurt am Main. Fischer. (Fischer-Taschenbücher, 3722) ISBN 3-596-23722-X. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Casamartina Parassols, Josep; Jiménez Burillo, Pablo (2008): Amazonas del arte nuevo. Ausstellungskatalog. Madrid. Fundación Cultural Mapfre. ISBN 978-84-9844-094-2. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Marevna ((1962)): Life in Two Worlds. A true Chronicle of the Origins of Montparnasse. Translated by Benet Nash. With a Pref. by Ossip Zadkine. London. Abelard-Schuman. (Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Marevna; Heseltine, Natalia (1972): Life with the painters of La Ruche. 3. Aufl. New York. David Phillips. 2007. ISBN 0-9555815-0-8. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Nieszawer, Nadine, Boyé, Marie und Fogel, Paul (Hg.) (2000): Peintres juifs à Paris. 1905 - 1939 ; École de Paris. Paris. Denoël. ISBN 2-207-25142-X. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Perry, Gillian (1995): Women artists and the Parisian avant-garde. Modernism and “feminine” art, 1900 to the late 1920s. Manchester ;, New York, New York. Manchester University Press; Distributed by St. Martin's Press; Manchester Univ.Pr. ISBN 978-0-7190-4165-5. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Vergine, Lea (2005): L'altra metà dell'avanguardia, 1910 - 1940. Pittrici e scultrici nei movimenti delle avanguardie storiche. Milano. Il Saggiatore. ISBN 978-88-428-1228-9. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
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