Biographien Maria Montoya Martinez
Santafeselection.com
geboren am 5. April 1887 in San Ildefonso, New Mexico
gestorben am 20. Juli 1980 in San Ildefonso
US-amerikanische Töpferin
135. Geburtstag am 5. April 2022
Biografie • Weblinks • Literatur & Quellen
Biografie
Die Indianerin Maria Montoya Martinez wuchs im Pueblo San Ildefonso auf. Bereits als Kind erlernte sie von ihrer Tante das Töpferhandwerk: die Familien mussten sich ihr Geschirr selbst machen. Als aber eines Tages im Jahr 1908 ein Archäologe Maria bat, anhand einer ausgegrabenen, bemalten Tonscherbe ein prähistorisches Gefäß nachzubauen, wurde sie angeregt, neue Wege zu gehen.
Mit viel Gefühl für das Material gelang es ihr, einen Ton herzustellen, aus dem man wesentlich dünnwandigere und härtere Gefäße als bisher formen konnte. Die Bemalung überließ sie Julian, ihrem Mann, denn zeichnen konnte sie nicht. Maria und Julians Gefäße wurden bald berühmt, denn der Archäologe ermunterte sie, die Keramik im Museum von Sante Fé zu verkaufen.
Julian, der außer der Bemalung auch das Brenner der Gefäße im offenen Feuer übernommen hatte, entdeckte zufällig, dass die Keramik schwarz wurde, wenn man getrockneten Dung in die Flammen schüttete. Zwar schämten er und Maria sich zunächst dieses „Unfalls“, als aber ein Händler in Santa Fé sein Interesse an diesen schwarzen Töpfen bekundete, stellten sie sie bald in größeren Mengen her.
Einige Jahre später, Maria und Julian waren inzwischen schon recht berühmt und konnten mit dem Verkauf ihrer Keramik bereits mehrere Familien ernähren, entdeckte Julian wieder durch Zufall, dass sich die polierten, glänzend schwarzen Gefäße mit Tonschlicker mattschwarz dekorieren ließen. So entstand die berühmte Schwarz-in-Schwarz-Keramik, die bald schon in den Museen der Vereinigten Staaten ausgestellt werden sollte (ab 1920).
Als Vertreterin ihrer Volksgruppe nahm Maria mit ihrem Mann an Weltausstellungen teil, fuhr quer über den Kontinent und besuchte die großen Städte des Ostens. Obwohl sie dabei immer sehr unter Heimweh litt, fuhr sie doch wieder los, und sei es, um ihren Mann von seiner Trunksucht abzulenken. Es gelang ihr nicht, er erfror schließlich 1943 betrunken in einer eisigen Nacht. Maria überlebte ihn um 37 Jahre.
Maria Martinez brachte den Frauen ihres Pueblo die neuen Techniken bei. Heute arbeiten ihre Urenkelin Barbara Gonzales und viele andere bedeutende Töpferinnen in San Ildefonso.
(Text von 1989)
Verfasserin: Christiane Schreiter
Links
http://www.encyclopedia.com/history/encyclopedias-almanacs-transcripts-and-maps/martinez-maria-montoya (zuletzt überprüft: 11.12.18)
https://santafeselection.com/blog/2013/04/20/the-maria-martinez-living-heritage-at-san-ildefonso-pueblo/ (zuletzt überprüft: 11.12.18)
https://en.wikipedia.org/wiki/Maria_Martinez (zuletzt überprüft: 11.12.18)
Literatur & Quellen
Gridley, Marion E. Hg. 1960 [1936]. Indians of Today. Third Edition. Chicago. Towertown.
Marriott, Alice. 1955 (6. Aufl.). Maria, the Potter of San Ildefonso. Univ. of Oklahoma Press.
National Museum of Women in the Arts. New York, NY. Abrams. 1987.
Sollten Sie RechteinhaberIn eines Bildes und mit der Verwendung auf dieser Seite nicht einverstanden sein, setzen Sie sich bitte mit Fembio in Verbindung.