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geboren am 7. August 1822 in Warschau
gestorben am 22. Mai 1874 in Warschau
polnische Pianistin, Kunstmäzenin, Königin der aristokratischen Salons
150. Todestag am 22. Mai 2024
Biografie • Zitate • Literatur & Quellen
Biografie
Maria Kalergis war eine der berühmtesten und schönsten Frauen ihrer Epoche. Hochintelligent und vielseitig gebildet, genoss sie die Bewunderung der bedeutendsten Menschen ihrer Zeit. Sie nahm Klavierunterricht bei Chopin und wurde bald zur besten Interpretin seiner Werke. Eine innige Freundschaft verband sie mit Liszt; sie war Mäzenin des Opernkomponisten Moniuszko; ihr Spiel rührte Rossini zu Tränen; A. Rubinstein gab Konzerte bei ihr, Delacroix verehrte sie, Lenbach porträtierte sie, Turgeniew und A. Tolstoj waren ihre Gäste; sie verkehrte im Hause der Bismarcks. In die polnische Literaturgeschichte ging sie als Muse des Dichters Norwid ein, dessen grenzenlose Liebe für sie allerdings nur eine Episode war.
Maria wächst nach der Trennung der Eltern bei ihrem Onkel, dem Außenminister Nesselrode, in Petersburg auf. Mit 17 heiratet sie Jan Kalergi, einen reichen Kreter, und gebiert eine Tochter. Die Ehe scheitert.
Maria zieht, wohlhabend und unabhängig, nach Warschau zu ihrem Vater Graf Nesselrode, dem Chef der russischen Gendarmerie im Königreich Polen. Trotz seiner Funktion wird sie in den patriotisch-literarischen Salons als Polin aufgenommen. Die Erziehung zur Russin hat die ersten sechs “polnischen Jahre” bei ihrer Mutter in Warschau nicht auslöschen können. Maria setzt sich für die von der russischen Besatzung verfolgten polnischen Patrioten ein.
In Warschau vervollkommnet sie ihr Klavierspiel, gibt das erste Konzert und blüht zur Schönheit der aristokratischen Salons auf. 1847 macht sie in Paris ihren eigenen Salon auf. Diplomaten, Politiker und die größten KünstlerInnen verkehren bei ihr. Sie fördert junge Talente, weswegen sie die weiße Fee genannt wird.
1863 heiratet sie den russischen Offizier Sergej Muchanow. Als er Präsident der Direktion der Warschauer Theater wird, bekämpft sie die Zensur und engagiert sich für die Gründung der Musikgesellschaft. In dieser Zeit erkrankt sie; 1874 stirbt Marie Polonaise unter großen Schmerzen an Unterleibskrebs.
(Text von 1996)
Verfasserin: Hanka Blaszkowska
Zitate
„Wir alle bewahren tief im Herzen die Erinnerung an diese leuchtende Gestalt. Ihr Leben war eine ununterbrochene und unaufhörliche Suche nach dem Ideal der Güte und Schönheit.“
(Franz Liszt nach ihrem Tod)
„eine Frau wie ein Schwan, weißfederner Reif, Stalaktit der Weisheit, durchsichtiger Alabaster“.
(Cosima Wagner)
Literatur & Quellen
Szenic, Stanislaw. 1968. Maria Kalergis. Warschau. Pañstwowy Instytut Wydawniczy.
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