Biographien Margaret Isabel Cole
geboren am 6. Mai 1893 in Cambridge, England
gestorben am 7. Mai 1980 in Goring-on-Thames
englische Bildungsreformerin, Sozialistin und Autorin
130. Geburtstag am 6. Mai 2023
Biografie • Literatur & Quellen
Biografie
Ihr Leben lang setzte sie sich für die Demokratisierung des britischen Bildungswesens ein, denn Wissen war für sie eine Grundvoraussetzung für eine fortschrittliche, egalitäre Gesellschaft der Zukunft.
Theoretisch bereits als Studentin vom Sozialismus überzeugt, wird Margaret durch persönliche Erfahrungen und Kontakte zur Aktivistin. Erst unter der akuten Bedrohung durch den Faschismus wird sie ihren Pazifismus wieder aufgeben.
Sie arbeitet zunächst ehrenamtlich und ab 1917 hauptberuflich für die Forschungsabteilung der Fabian Society, einer Vereinigung linker Intellektueller, die maßgeblichen Einfluss auf die Labour-Partei und –Regierungen hatte.
1918 heiratet sie Douglas Cole, einen Politikwissenschaftler und engagierten Sozialisten. Ihre fortschrittlichen, aber kaum radikalen Ansichten über Ehe und Familie teilt sie in dem Buch Marriage (1938) mit. Hausarbeiten und die Betreuung der drei Kinder werden an das Personal delegiert. An Douglas‘ Werken arbeitet Margaret kräftig mit, und gemeinsam schreiben sie Bücher über Politik, Wirtschaft und Soziales, „zur Entspannung“ auch mehr als 30 Kriminalromane.
Von 1938 bis 1953 ist Margaret Cole Ehrensekretärin der New Fabian Society. Sie organisiert und konzipiert Sommerschulen, Vortragsreihen und Sitzungen und beteiligt sich an der Gründung weiterer Organisationen auf lokaler und internationaler Ebene. 1962 wählen die FabierInnen sie zur Präsidentin.
Im Vergleich zu Beatrice Webb hielt sich Margaret Cole für autonomer, weniger stark assoziiert mit ihrem berühmten Ehemann. Sie war die erste Person, die die vielen, schwer leserlichen Tagebücher Beatrice Webbs entzifferte und eine Biographie über sie schrieb. Für ihr großes Engagement wurde Margaret Cole 1970 mit dem Titel Dame oft he British Empire ausgezeichnet.
Sie war eine ungemein produktive Frau. Sie schrieb und agitierte unablässig, jedes ihrer zahlreichen öffentlichen Ämter nutzend, um praktische Politik mitzugestalten. Unter anderem gab sie Bücher über den Sozialismus in der Sowjetunion und Schweden sowie über die Berufsmöglichkeiten von Frauen (Roads to Success, 1936) heraus. 1961 veröffentlichte sei eine historische Abhandlung über den Fabianismus (The Story of Fabianism), den sie selbst so nachhaltig mitprägte.
(Text von 1992)
Verfasserin: Marion Kremer
Literatur & Quellen
Cole, Margaret Isabel. 1949. Growing up into Revolution. London. Longmans Green.
Cole, Margaret Isabel. 1956. Servant of the County. London. Dobson.
Cole, Margaret Isabel. 1961. The Story of Fabian Socialism. London. Mercury Books.
Vernon Betty D. 1986. Margaret Cole, 1893-1980: A Political Biography. London; Sydney; Dover, NH. Croom Helm.
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