(verh. Marchesa d'Ossoli)
geboren am 23. Mai 1810 in Cambridge, Massachusetts
ertrunken am 19. Juli 1850 in der Nähe von Fire Island, bei einem Schiffsunglück
US-amerikanische Schriftstellerin, Journalistin und Feministin
170. Todestag am 19. Juli 2020
Biografie • Weblinks • Literatur & Quellen
Biografie
Margaret Fuller, die einmal “die bemerkenswerteste und in gewisser Hinsicht größte Frau, die Amerika bis jetzt gesehen hat” genannt worden ist, war eine eigenwillige und herausragende Persönlichkeit in der religiösen, sozialen und literarischen Geschichte der USA. Die älteste von neun Kindern bekam eine strenge, “männliche” Erziehung von ihrem Vater, einem Juristen und Politiker. Nach kurzem Besuch einer Mädchenschule setzte sie ihre Ausbildung auf eigene Faust fort und wurde als eine Art Allround-Genie und brillante Unterhalterin bekannt. Nach dem Tod ihrs Vaters 1835 begann Margaret Fuller zu unterrichten, studierte gleichzeitig die deutsche Philosophie und übersetzte u.a. Eckermanns Gespräche mit Goethe. Gemeinsam mit Emerson und anderen entwickelte Fullerdie Ideen des Transzendentalismus; sie arbeitete als Herausgeberin und Autorin für Dial, die Zeitschrift der Bewegung. Von 1839 bis 1844 verdiente Fuller ihren Lebensunterhalt mit “Konversation für Frauen” über eine breite Palette von Themen, einschließlich der Frauenrechte. Ihre fortschrittlichen Ideen , die sie 1845 unter dem Titel Woman in the Nineteenth Century veröffentlichte, beeinflussten direkt die Konferenz über Frauenrechte in Seneca Falls (1848). Das Werk ist eine Klassikerin des US-amerikanischen Feminismus.
Ab 1844 arbeitete Margaret Fuller als Literaturkritikerin und Kommentatorin für die New York Tribune und begründete mit ihren Essays in den USA einen hohen Standard praktischer Gesellschaftskritik. Bald konnte sie als Auslandskorrespondentin für die Tribune nach Europa reisen und traf sich mit Persönlichkeiten wie William Wordsworth, Giuseppe Mazzini, George Sand und Fréderic Chopin.
Immer mehr interessierte sich Fuller für die Politik im vorrevolutionären Europa. In Italien verliebte sie sich in den zehn Jahre jüngeren Giovanni Angelo, Marchese d’Ossoli, der für die Sache der Freiheit eintrat. Sie heirateten, und 1848 gebar Fuller einen Sohn. Immer intensiver engagierte sie sich im italienischen Freiheitskampf, und als 1849 die römische Republik ausgerufen wurde, übernahm sie die Leitung eines Notfall-Krankenhauses. Nach dem Sturz der Republik lebte die Familie in Florenz, bevor sie nach Amerika aufbrach, wo Margaret, die Ernährerin der Familie, ein Buch über die europäischen Revolutionen veröffentlichen wollte. Nur noch zwei Stunden von New York entfernt, starben Margaret Fuller, ihr Mann und ihr Sohn bei einem Schiffbruch in der Nähe von Fire Island, etwa hundert Meter vom Strand entfernt.
Verfasserin: Joey Horsley
Links
Starke Sprüche von Margaret Fuller (deutsch)
Literatur & Quellen
Ascher, Carol, Louise DeSalvo & Sara Ruddick. Hgg. 1984. Between Women: Biographers, Novelists, Critics, Teachers and Artists Write about Their Work on Women. Boston. Beacon.
Chevigny, Bell Gale. 1976. The Woman and the Myth: Margaret Fuller's Life and Writings. Old Westbury, N. Y. The Feminist Press.
Freundlich, Elisabeth. 1981. Sie wußten, was sie wollten: Lebensbilder bedeutender Frauen aus drei Jahrhunderten. Freiburg. Herderbücherei 893.
Notable American Women: A Biographical Dictionary. 1971. Hg. Edward T. James, Janet Wilson James & Paul S. Boyer. 3 Bde. Cambridge, MA. The Belknap Press of Harvard UP.
Spender, Dale. 1982. Women of Ideas (and What Men Have Done to Them): From Aphra Behn to Adrienne Rich. London; Boston; Melbourne. Ark PB.
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