Biographien Malvina von Humbracht
(Louise Ernestine Malvina von Humbracht. Pseudonym: Luise Ernesti)
geboren am 30. November 1825 in Minden
gestorben am 22. Oktober 1891 in Bad Nauheim
deutsche Schriftstellerin
Biografie • Literatur & Quellen
Biografie
Für die Familie heißt sie Malvina (von Humbracht), denn Louise ist auch der Vorname der Mutter. Für ihre knapp zwanzig Romane, Novellen und Zeitbilder sowie ihre zahlreichen Erzählungen, Essays, Reisebeschreibungen und Reportagen in „Die Gartenlaube“ und „Der Salon für Literatur, Kunst und Gesellschaft“ von der Mitte der 1850er bis zum Ende der 1880er Jahre nutzt sie ab ihrem zweibändigen Erstlingsroman „Eine Parthie nach den Externsteinen“ von 1854 ihre etwas verkürzten beiden ersten Vornamen Luise Ernesti. Unter diesem Namen wird sie eine beliebte Autorin von Unterhaltungsromanen und -novellen, die zumeist im Adelsmilieu spielen.
Malvina von Humbracht wird in der preußischen Garnisonsstadt Minden an der Weser als jüngste Tochter des Oberstleutnants Joseph Franz Ludwig Wilhelm von Humbracht und seiner Frau Louise geboren. Köln, Aachen, Dortmund und zuletzt Magdeburg sind durch Versetzungen des Vaters ihre Kindheits-und Jugendstationen, an denen sie zumeist von Hauslehrern unterrichtet wird. Das Ende der Erziehungs- und Bildungszeit verbringt sie in einer höheren Töchterschule in Magdeburg. Nach ihrer Konfirmation verlässt der Vater den Militärdienst aus gesundheitlichen Gründen und zieht über Lübbecke nach Bielefeld. Fremde Sprachen, Musik und Zeichnen sind neben ersten novellistischen Versuchen die Interessen der jungen Frau. Wobei sie mehr und mehr die Erzählkunst als ihr Hauptmetier begreift.
Nach dem Tod des Vaters und drei Jahre später auch der Mutter zieht sie zu ihrer Schwester Elvira in Westfalen und beginnt ihre erfolgreiche Produktion von Romanen und Novellen, ab 1857 ist sie mit der Schwester in Dresden, ab1863 in der sogenannten Gerbermühle am Main, die zum Strahlenberger Hof bei Frankfurt am Main gehört, einem alten Lehnbesitz der Familie von Humbracht. In 20 Jahren entstehen rund 25 zum Teil mehrbändige Werke. Mit der Schwester ist sie viel unterwegs, die Wintermonate von 1868-70 verbringen sie in München, überall sammelt sie die Stoffe und Anregungen für ihre Veröffentlichungen.
Krankheit, wohl ein schon länger bestehendes Herzleiden, zwingt Malvina schließlich, ihre schriftstellerische Tätigkeit ab den 1880er Jahren stark einzuschränken. Kuraufenthalte in Bad Nauheim veranlassen sie, dort eine Immobilie zu erwerben und 1882 in die hessische Kurstadt zu ziehen. Zur Herzkrankheit kommt später eine schwere Neuralgie hinzu, und als sie gerade auf dem Weg der Besserung befindet, erleidet sie einen schweren Brandunfall mit explodierendem Spiritus. An den massiven Verbrennungen stirbt sie 1891.
Literatur & Quellen
Brümmer, Franz, “Humbracht, Malvina von” in: Allgemeine Deutsche Biographie 50 (1905), S. 506-507 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117062049.html#adbcontent
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