(Geburtsname: Johanna Maria Magdalena Behrend, Adoptivname: Magda Friedländer, legitimierter Name: Magda Ritschel, 1. Ehename: Magda Quandt)
geboren am 11. November 1901 in Berlin
gestorben am 1. Mai 1945 in Berlin
„Erste Dame“ des Dritten Reiches, Ehefrau des NS-Propagandaministers Joseph Goebbels
75. Todestag am 1. Mai 2020
Biografie • Zitate • Weblinks • Literatur & Quellen
Biografie
Magda Goebbels, geborene Behrend, adoptierte Friedländer, legitimierte Ritschel, geschiedene Quandt, verfügte über eine beinahe chamäleonhafte Verwandlungsfähigkeit, wenn es darum ging, sich dem Mann an ihrer Seite anzupassen. Sie selbst hatte trotz ihrer Intelligenz, Bildung und Weltläufigkeit keine ausgeprägten Interessen, keinen Beruf, keine Ausbildung. Vielmehr war sie vom Wunsch beseelt, sich aus der Menge hervorzuheben, das Besondere zu repräsentieren. Ihrer Schönheit, eleganten und selbstbewusst wirkenden Erscheinung war sie sich genau im Klaren. Die Furcht vor Armut, Alleinsein, Gleichmacherei und Kommunismus ließ sie sich an willensstarke, durchsetzungsfähige, machtbewusste Männer anlehnen, die sie mit ihren Ideen „befüllten“, ob diese nun klösterlich-katholisch, zionistisch, kapitalistisch oder nationalsozialistisch waren. Das Drama ihres Lebens wurde dadurch komplettiert, dass sie von einer konsequenten Haltung geprägt war, von der Überzeugung des „Alles oder nichts“, und wer „A“ sage, müsse auch „B“ sagen.
Magda Behrend wird 1901 als Tochter des 20jährigen, ledigen Dienstmädchens Auguste Behrend in Berlin-Kreuzberg geboren. Der Ingenieur Oskar Ritschel, den Auguste Behrend kurz darauf heiratet, erkennt das Kind zwar nicht als seines an, kümmert sich aber um dessen Erziehung, obwohl die Ehe bereits 1904 geschieden wird. Ritschel hat beruflich häufig in Belgien zu tun, und er kann Auguste überreden, die fünfjährige Magda in die Klosterschule der Ursulinen in Vilvoorde bei Brüssel zu geben, wo sie acht Jahre lang einer strengen, prüden, Gehorsam und Selbstdisziplin fordernden Erziehung ausgesetzt ist. Obschon Auguste evangelisch ist und mittlerweile wieder geheiratet hat – den freigeistig-jüdischen Kaufmann Richard Friedländer – ist sie einverstanden und zieht mit ihrem neuen Ehemann ebenfalls nach Brüssel. Magda hat nun zwei Väter: den eher fürs Praktische und Finanzielle zuständigen Oskar Ritschel und den warmherzigen, Geborgenheit bietenden Richard Friedländer. Später nimmt sie aus Dankbarkeit ihm gegenüber den Nachnamen Friedländer an.
Nach Ausbruch des Krieges und der Verletzung der belgischen Neutralität werden 1914 die Deutschen aus Belgien ausgewiesen. Die Friedländers lassen sich in Berlin nieder, wo Magda das Kollmorgensche Lyzeum besucht. Dort kann sie dem Unterricht leicht folgen, denn sie ist intelligent, wissbegierig und bringt aus Vilvoorde eine exzellente Vorbildung mit. Französisch spricht sie wie ihre Muttersprache. Oft besucht sie Oskar Ritschel im rheinischen Godesberg, der sie, obwohl gläubiger Katholik, mit der Gedankenwelt des Buddhismus bekannt macht. Dem Buddhismus bleibt sie treu bis zu ihrem Lebensende. Während der Zeit des Dritten Reiches, als Bücher über den Buddhismus verboten sind, lässt sie sich ihre Lektüre aus der Schweiz schicken.
Ihre Jugendliebe Victor Arlosoroff lernt Magda über ihre Schulfreundin kennen. Seine Familie stammt ursprünglich aus der Ukraine; der Großvater war Rabbiner. Victor ist überzeugter Pazifist und glühender Zionist, der die Jugendgruppe Tikwat Zion leitet. Auf eigenen Wunsch nimmt Magda an den Treffen der Jugendgruppe teil und trägt bald den Davidstern an einer Halskette. Dass sie ihn 1924 nicht nach Palästina begleitet, um Erez Israel, die Heimstatt der Jüdinnen und Juden, mit aufzubauen, liegt vor allem daran, dass er sich zuvor in ein anderes Mädchen verliebt hat.
Im Herbst 1919 macht Magda Abitur. Sie ist zwar ehrgeizig, aber ihr Ehrgeiz ist auf kein bestimmtes Ziel gerichtet. Ritschel will ihr das Studium finanzieren, doch sie kann sich für keine Fachrichtung begeistern. Stattdessen will sie ein exklusives Mädchenpensionat besuchen. In dem vornehmen Institut bei Goslar ist sie an Bildung und Reife den anderen „Höheren Töchtern“ weit überlegen. Während einer Eisenbahnfahrt lernt Magda den Berliner Industriellen und Multimillionär Günther Quandt kennen. Er ist ein Konzernlenker, ein Patriarch – einer, der gewohnt ist zu schalten und zu walten. Außerdem ist er seit einem Jahr Witwer und lebt nun allein mit seinen zwölf und neun Jahre alten Söhnen Hellmuth und Herbert. Ihm gefällt die schöne, kluge junge Frau, und Magda fühlt sich geschmeichelt von der Aufmerksamkeit des fast 20 Jahre älteren Mannes.
Nach einer Bedenkzeit willigt sie trotz der Einwände ihrer Mutter in seinen Heiratsantrag ein. Es locken sie die Aussicht auf ein Leben in Wohlstand und gesellschaftlicher Anerkennung, die Bekanntschaft bedeutender Persönlichkeiten, der Besuch von Festen, Bällen, Theater oder Oper. Da stört es kaum, dass sie vom katholischen zum evangelischen Glauben übertreten und ihren jüdisch klingenden Familiennamen ablegen soll, um der konservativen Familie des Bräutigams in der brandenburgischen Provinz vermittelbar zu sein. Oskar Ritschel ist gern behilflich – wohl nicht ganz uneigennützig – und legitimiert Magda nachträglich als seine Tochter. Aus Magda Friedländer wird zunächst Magda Ritschel und am 4. Januar 1921 die Unternehmersgattin Magda Quandt.
Mit Quandts Söhnen versteht sie sich bestens, auch mit den drei Pflegekindern, die ins Haus kommen, nachdem deren Eltern – Bekannte Quandts – bei einem Unfall ums Leben kamen. Am 1. November 1921 wird der gemeinsame Sohn Harald geboren. Zwar steht Magda nun einem großen Haushalt mit Hauspersonal vor, zwar gehen sie und Quandt auf Reisen, die er mit Geschäftlichem verbindet – mal nach Paris, mal nach London, nach Italien und Griechenland, in die USA und nach Mexiko – aber die Ehe hat sie sich anders vorgestellt. Günther Quandt geht von frühmorgens bis spätabends seinen Geschäften nach, ist sparsam bis zum Geiz – so muss sie ein Haushaltsbuch mit allen Ausgaben führen – und hat überhaupt kein Interesse an gesellschaftlichen Aktivitäten.
Nachdem er eine Scheidung ablehnt, beginnt Magda eine Affäre mit einem Studenten. Mit ihm genießt sie die Geselligkeit, die sie lange vermisst hat. Als Günther Quandt hinter das Verhältnis kommt, besteht er auf Scheidung. Obwohl Magda die Schuldige am Scheitern der Ehe ist, kann sie durch Erpressung mit einigen kompromittierenden Briefen an Quandt eine großzügige Regelung für sich aushandeln: Nach der Scheidung im Juli 1929 bekommt sie u.a. das Sorgerecht für Harald bis zu dessen 14. Lebensjahr, eine großbürgerliche Wohnung am Reichskanzlerplatz in Charlottenburg und monatlich 4.000,- Reichsmark zu ihrer Verfügung. Diese Regelung soll bis zu einer etwaigen Wiederverheiratung Magdas gelten.
Magda Quandt ist nun eine unabhängige, wohlhabende Frau, die das Leben in vollen Zügen genießt. Aber sie hat keine Aufgabe. Aus Langeweile besucht sie im Sommer 1930 eine politische Veranstaltung der Nationalsozialisten im Berliner Sportpalast. Obwohl die dort Versammelten nicht ihrer Gesellschaftsschicht entsprechen, ist sie neugierig, denn ihre Bekannten im „Nordischen Ring“, darunter Prinz August-Wilhelm, ein Sohn des letzten Kaisers, haben ihr diese an Popularität rasant wachsende Partei wärmstens empfohlen. Die temperamentvolle und suggestive Art des Redners, des Gauleiters von Berlin Joseph Goebbels, schlägt Magda Quandt sofort in ihren Bann. Am 1. September 1930 tritt sie der NSDAP bei und wird in ihrer Ortsgruppe sogleich zur Frauenschaftsführerin befördert. Wieder macht sie ihre Sache hundertprozentig: Sie liest Hitlers „Mein Kampf“, Rosenbergs „Mythus des 20. Jahrhunderts“ sowie die Schulungsbriefe der Partei, abonniert eine NS-Zeitung und verfolgt Hitlers Reden in der Presse.
Allerdings können die Frauenschaftlerinnen mit dieser vornehmen Dame überhaupt nichts anfangen, und Magda Quandt wendet sich für eine neue Aufgabe an die Parteizentrale. Goebbels, der von der eleganten Erscheinung Magdas, ihrer Weltgewandtheit und Mehrsprachigkeit – neben Französisch spricht sie auch Italienisch und Englisch – beeindruckt ist, macht sie zur Verwalterin seines Privatarchivs. Bei der reinen Arbeitsbeziehung bleibt es nicht lange. Goebbels ist so hingerissen von ihr, dass er sie unbedingt heiraten will. Sie willigt ein, obwohl sie dann die großzügigen Zuwendungen ihres Ex-Mannes verliert. Die Hochzeit findet im Dezember 1931 statt; Hitler ist Trauzeuge. Im Laufe der nächsten Jahre bringt Magda sechs Kinder zur Welt: 1932 Helga, 1934 Hilde, 1935 den von Goebbels lang ersehnten Sohn Helmut, dann die weiteren Töchter Holde, Hedda und Heide 1937, 1938 und 1940. Mittels Erpressung hatte es Goebbels 1934 bereits geschafft, Günther Quandt zum Verzicht auf das Sorgerecht für Harald zu bewegen.
Für Goebbels ist diese Verbindung nicht nur privates Glück, sondern nützt ihm auch politisch und seiner Karriere. Wenn sich eine Frau von solch internationalem Format und bis vor Kurzem noch Gattin eines bedeutenden Vertreters der höheren Gesellschaftsschichten für ihn entscheidet, dann, so das Kalkül, sei doch bewiesen, dass die Hitlerpartei keine Ansammlung von Radaubrüdern ist. Außerdem hebt die Ehe mit der gut aussehenden Magda auch das persönliche Ansehen des wegen seines kleinen Wuchses, seiner schwarzen Haare und seines Klumpfußes als „Schrumpfgermane“ verspotteten Goebbels. Hitler ist ebenfalls von Aussehen, Charme, Geist und Interesse Magdas entzückt. Wenn er in Berlin ist, lässt er sich von ihr vegetarisch bekochen. Goebbels, der keine eigene Hausmacht in der Partei hat, merkt schnell, dass er Hitler über Magda enger an sich binden kann. Denn auch diesem nützt Magda: Da der Österreicher dringend die deutsche Staatsbürgerschaft benötigt, reist sie im Auftrag Goebbels‘ nach Braunschweig, um dort für Hitler um eine Stellung als Regierungsrat zu werben. Durch diesen Scheinposten wird Hitler im Deutschen Reich überhaupt erst wählbar.
Nach der Machtübergabe an Hitler im Januar 1933 und der Ernennung Goebbels‘ zum Propagandaminister wird auch Magda zunehmend für repräsentative Aufgaben eingespannt. Da Hitler keine Frau an seiner Seite hat, wird Magda die Rolle der „ersten Dame“ im Deutschen Reich zugedacht – eine Rolle, die ihr gelegentlich Emmy Göring streitig macht, nicht aber die ranghöchste Politikerin, die Reichsfrauenführerin Gertrud Scholtz-Klink. Denn die etwas bieder daherkommende Scholtz-Klink eignet sich insbesondere im Ausland sehr viel weniger zum Vorzeigen als die charmante, elegante, mit vorzüglichen Manieren und Sprachkenntnissen ausgestattete Magda Goebbels. Dabei repräsentiert Magda ironischerweise überhaupt nicht „die deutsche Frau“: Zwar ist sie groß, schlank, blond und vielfache Mutter, aber sie raucht, ist immer sorgfältig frisiert, manikürt und geschminkt und lässt sich ihre Kleidung in den besten Berliner Modeateliers schneidern – sie ist also keineswegs ein Vorbild für die schlichte, bodenständige, sparsame deutsche Hausfrau, die nicht raucht und nicht trinkt.
So posieren Magda und selbst die Kinder für Propagandazwecke: Immer wieder wird sie als Mustergattin und Vorzeigemutter auf Zeitschriftenfotos oder in der Wochenschau gezeigt (allein 1942 werden die Goebbels-Kinder 34-mal in der Wochenschau präsentiert). Ein Propagandafilm, der dem deutschen Volk die „Segnungen“ der Euthanasie nahebringen soll, zeigt neben geistig behinderten Kindern die hübschen, lebhaften Goebbels-Sprösslinge. Am 14. Mai 1933 hält Magda Goebbels die Rede zum ersten Muttertag des Dritten Reiches: „Die deutsche Mutter“ und verkündet damit das neue Leitbild der Frau. Bei offiziellen Anlässen, z.B. Staatsbesuchen im verbündeten faschistischen Italien, glänzt sie mit Eloquenz und Anmut. Gern gibt sie sich als Landesmutter: Sie erhält so viel Post, insbesondere von Frauen, die ihr ihre Sorgen schildern, dass sie eine eigene Privatsekretärin beschäftigt, damit jeder Brief beantwortet werden kann. Sie erbittet auch Geldspenden für eine Stiftung, die in Not geratenen Frauen und deren Kindern hilft – sofern diese nützliche Angehörige der „Volksgemeinschaft“ sind.
Doch das nach außen so vollkommene Glück hat tiefe Risse. Joseph Goebbels, als Leiter der Reichskulturkammer auch Herr über den deutschen Film, macht seinem Ruf als „Bock von Babelsberg“ alle Ehre. Seine Liebschaften und Affären mit den Stars und Sternchen des deutschen Kinos und Theaters sind Legion. Streitereien und leidenschaftliche Versöhnungen sind im Hause Goebbels beinahe alltäglich. Aber das Maß ist voll, als sich Goebbels ernsthaft in die tschechische Schauspielerin Lida Baarova verliebt. Magda verlangt die Scheidung, die Hitler jedoch kurzerhand verbietet: Er braucht sein Musterpaar und seinen Propagandaminister noch, denn dieser soll die Bevölkerung auf einen neuen Krieg einstimmen.
Inwieweit Magda Goebbels die gewalttätige, rassistische und antijüdische Einstellung ihres Ehemannes teilt, ist nicht bekannt. Die Verfolgung von Jüdinnen/Juden und anderen Missliebigen scheint sie jedenfalls nicht weiter zu berühren. Vermutlich nimmt sie dies als unausweichliche Begleitumstände hin. Ob sie von der Inhaftierung ihres Stiefvaters Richard Friedländer weiß, der Anfang 1939 im Konzentrationslager Buchenwald zu Tode gequält wird, ist ebenfalls nicht bekannt. Ihre „jüdische Vergangenheit“ ist ein absolutes Tabu. Zumindest spottet sie gelegentlich über prollige NS-Führer, wie Martin Bormann, oder das „schleimige Gesindel“ um Hitler, zu dem sie auch Leni Riefenstahl zählt, lehnt die Gleichmacherei und den Verlust jeglicher Individualität ab und scheut sich nicht, Hitler gegenüber ihre Verachtung für den „Lebensborn“ zu äußern.
Mit großer Begeisterung unterstützt sie dagegen den Krieg. Sie besteht darauf, dass Harald keinerlei Vorzugsbehandlung erhält. Er meldet sich als Freiwilliger zu den Fallschirmjägern, ist u.a. bei der Eroberung Kretas dabei, kämpft in Russland, Nordafrika und Italien und gerät 1944 schwer verwundet in britische Kriegsgefangenschaft. Die Entbehrungen, mit denen die einfache Bevölkerung leben muss, bleiben Magda Goebbels erspart. Mit Fortdauer des Krieges erkrankt sie jedoch an schweren Depressionen, Herzbeschwerden und einer Lähmung der rechten Gesichtshälfte, denen sie mit Klinik- und Kuraufenthalten sowie einem zunehmenden Zigaretten- und Alkoholkonsum begegnet.
Im April 1945, als die Rote Armee den Ring um Berlin immer dichter schließt, lässt Magda Goebbels die Kinder aus der Goebbels-Villa in Schwanenwerder zu sich in den Führerbunker unter der Reichskanzlei bringen. Es gibt noch Gelegenheiten, die Kinder in Sicherheit zu bringen. Nicht zuletzt bietet die Fliegerin Hanna Reitsch an, die als eine der letzten das Sperrfeuer um Berlin noch überwinden kann, die Kinder in ihrem Flugzeug mitzunehmen. Doch das Ehepaar Goebbels hat längst beschlossen, seinem Leben ein Ende zu setzen, sobald die Sowjettruppen Berlin einnehmen. Die Kinder wollen sie in den Tod mitnehmen – einerseits, weil sie sie nicht der Rache der Sieger aussetzen wollen, andererseits glaubt Magda fest an die Wiedergeburt ihrer unschuldigen Kinder. Nur die Älteste, die aufgeweckte und verständige Helga, scheint etwas zu ahnen. Bei der späteren Obduktion der Kinderleichen wird festgestellt, dass ihr die Blausäureampulle mit Gewalt in den Rachen gedrückt worden ist.
Am 1. Mai 1945 tötet Magda zunächst ihre Kinder mit Gift, bevor sie selbst auf eine Zyankalikapsel beißt. Joseph Goebbels erschießt sich. Die Leichen des Ehepaars Goebbels werden von den herannahenden Sowjets nur unvollständig verbrannt vor der Reichskanzlei gefunden und später mit denen ihrer Kinder im Nordosten Berlins verscharrt. Im April 1970 legt ein Trupp des KGB sämtliche Knochen und Schädel wieder frei, verbrennt diese Überreste vollständig und schüttet sie bei Magdeburg in die Elbe.
1947 kehrt Harald Quandt aus dem Kriegsgefangenenlager in Ägypten nach Deutschland zurück und überlebt damit als einziges von Magdas Kindern.
Verfasserin: Christine Schmidt
Zitate
Ich bin davon überzeugt, daß es für Deutschland nur noch zwei Möglichkeiten der politischen Entwicklung gibt. Entweder verschlingt uns der Kommunismus, oder wir werden nationalsozialistisch. Sollte die rote Fahne über Berlin wehen, gibt es keinen Kapitalismus mehr […] Sollte aber Hitlers Bewegung zur Macht gelangen, bin ich eine der ersten Frauen Deutschlands.
(1931)
Wenn unsere Generation vergangen ist, wird es in Deutschland keine Kultur, keine Heiterkeit und keine wirkliche Lebensfreude mehr geben. Stattdessen nur noch Disziplin, blinden Gehorsam, Vorschriften, Befehle, BDM und KdF.
(1938)
Die Frau ist erschaffen worden, um Mutter zu werden, der Mann, um die Familie zu erhalten und zu beschützen. So wie der Mann sein höchstes Glück im Erfolg seines Schaffens, Strebens und seiner Arbeit, in der Erreichung seines Lebenszieles findet, so findet die Frau dieses Glück nur in der Erfüllung ihres Lebenszweckes, in der Mutterschaft!
(1941)
Ich werde alt. Ich fühle mich oft erschöpft und kann’s doch nicht ändern. Diese Mädchen [mit denen Joseph Goebbels Affären hat] sind zwanzig Jahre jünger und haben keine sieben Kinder zur Welt gebracht. […] Für mich gibt’s nur zwei Möglichkeiten: Gewinnen wir den Krieg, dann wird Joseph so hoch im Kurs stehen, daß ich, eine alternde, verbrauchte Frau, sowieso abserviert bin. Verlieren wir den Krieg, so ist mein Leben ohnehin zu Ende. Die Lasten dieses Krieges darf ich noch mit ihm tragen. Dann ist alles zu Ende … für mich gibt’s keinen Ausweg.
(1941)
Über kurz oder lang wird ganz Europa dem Bolschewismus verfallen. Wir waren das letzte Bollwerk gegen die rote Flut. Gerade was uns betrifft, die wir zur Spitze des Drittes Reiches gehört haben, wir müssen die Konsequenzen ziehen. Wir haben vom deutschen Volk Unerhörtes verlangt, andere Völker mit unerbittlicher Härte behandelt. Dafür werden die Sieger gründliche Rache nehmen … da können wir uns nicht feige drücken. Alle andern haben das Recht weiterzuleben, wir nicht. Wir haben versagt.
(1945)
Ich glaube an die Wiedergeburt. Sie [= ihre Kinder] sterben ja nicht, wir alle sterben ja nicht. Wir gehen durch ein nur scheinbar dunkles Tor ins nächste Leben.
(1945)
Links
- http://www.dhm.de/lemo/biografie/magda-goebbels
- http://www.deutschlandfunk.de/magda-goebbels-annaeherung-an-ein-leben.730.de.html?dram:article_id=101695
- http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-20184307.html
- http://www.zeit.de/1968/33/das-ende-der-familie-goebbels/komplettansicht
- http://www.spiegel.de/einestages/zweiter-weltkrieg-a-948536.html
- http://www.cicero.de/kapital/die-erben-der-magda-goebbels/36616
- http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/ns-vergangenheit-das-laute-schweigen-der-quandts-1.795980
- https://www.youtube.com/watch?v=woWS0AFHC8o
Literatur & Quellen
Ebermayer, Erich: Gefährtin des Teufels. Leben und Tod der Magda Goebbels. Hamburg 1952 (Hoffmann und Campe)
Goebbels, Magda: Die deutsche Mutter. Rede zum Muttertag, gehalten im Rundfunk am 14. Mai 1933. Heilbronn 1933 (Salzer)
Klabunde, Anja: Magda Goebbels. Annäherung an ein Leben. München 1999 (C. Bertelsmann)
Knopp, Guido: Magda Goebbels – Die Gefolgsfrau. In: Hitlers Frauen und Marlene. München 2001, S. 85- 147 (C. Bertelsmann)
Knopp, Guido: Magda Goebbels – Die Gefolgsfrau. In: Hitlers Frauen. München 2004, DVD (Universum Film)
Meissner, Hans-Otto: Magda Goebbels. Ein Lebensbild. München 1978 (Blanvalet)
Meyer, Fritjof & Wiegrefe, Klaus: Die Schlacht der Frauen. In: Der Spiegel, Nr. 47, 2000, S. 140-146
Pilgrim, Volker Elis: Magda Goebbels – Die Gefährtin des „Teufels“. In: „Du kannst mich ruhig 'Frau Hitler' nennen.“ Frauen als Schmuck und Tarnung der NS-Herrschaft. Reinbek 1994, S. 23-81 (Rowohlt)
Schmidt, Maruta & Dietz, Gabi: Frauen unterm Hakenkreuz. Eine Dokumentation. München 1983 (Deutscher Taschenbuch Verlag)
Schaake, Erich: Magda Goebbels – Frau der Extreme. In: Hitlers Frauen. München 2000, S. 213-239 (Econ Ullstein List Verlag)
Schirach, Henriette von: Magda Goebbels. In: Frauen um Hitler. München/Berlin 1983, S. 169- 218 (F.A. Herbig)
Scholtyseck, Joachim: Der Aufstieg der Quandts. Eine deutsche Unternehmerdynastie. München 2011 (Verlag C.H. Beck)
Sigmund, Anna Maria: Magda Goebbels – Die Erste Dame des Dritten Reiches. In: Die Frauen der Nazis. München 2013, S. 139-187 (Wilhelm Heyne Verlag)
Wiggershaus, Renate: Frauen unterm Nationalsozialismus. Wuppertal 1984 (Peter Hammer Verlag)
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