Biographien Liselotte Herrmann
(Lilo Herrmann)
geboren am 23. Juni 1909 in Berlin
enthauptet am 20. Juni 1938 in Berlin-Plötzensee
deutsche Kommunistin und Widerstandskämpferin
115. Geburtstag am 23. Juni 2024
Biografie • Zitate • Weblinks • Literatur & Quellen • Bildquellen
Biografie
Fragen Sie einmal jemanden, der in den 1970er oder 1980er Jahren das DDR-Schulsystem durchlaufen hat, nach Lilo Herrmann: Sie werden mit nach oben verdrehten Augen rechnen müssen und einer vagen Beschreibung von einer Widerstandskämpferin mit Brille und Kind, vielleicht kommt auch der Satz »Denn sie wusste um unsere Sache«… Ergebnis des Musikunterrichts in der neunten Klasse, in dem das von Paul Dessau komponierte Melodram »Lilo Herrmann« nach dem biografischen Poem von Friedrich Wolf behandelt wurde, das – musikalisch anstrengend und inhaltlich plakativ und agitatorisch – kaum dazu angetan war, bei SchülerInnen Interesse für die Namensgeberin zu wecken. Schade um die Gelegenheit, an eine der Frauen zu erinnern, die sich dem Nationalsozialismus aktiv entgegengestellt haben und dafür ihr Leben lassen mussten.
Am 23. Juni 1909 wird Liselotte Herrmann in Berlin in der Petersburgerstraße 77 geboren. Sie wächst mit ihrem Bruder Ernst in einer gut situierten Familie ohne materielle Sorgen auf. Ihr Vater Richard ist Ingenieur, Mutter Elise kümmert sich um die familiären und häuslichen Belange.
Schulzeit und Beginn der politischen Tätigkeit
Ihr Schulbesuch ist geprägt von häufigen Wechseln: Von 1915 bis 1922 besucht Liselotte das Lyzeum in der Invalidenstraße in Berlin, 1922 bis 1923 in Siegen (Westfalen), 1923 bis 1927 die Viktoria-Schule in Frankfurt am Main und 1927 bis 1929 die Viktoria-Luisen-Schule in Berlin-Wilmersdorf. Eine ihrer elf Mitschülerinnen an der Viktoria-Luisen-Schule erinnert sich, dass sie als Einzige in der Klasse eine Brille trug und reifer erschien als ihre Mitschülerinnen.
Im Sozialistischen Schülerbund lernt sie in dieser Zeit marxistisches Gedankengut kennen, was ihr den Kommunismus nahebringt und als Gesellschaftsordnung erstrebenswert macht. Sie tritt dem Kommunistischen Jugendverband Deutschlands bei. Im Winter 1928/29 fährt Lilo Herrmann in die Jugendherberge in Chorin zu einer Ferienschule des Sozialistischen Schülerbundes. Dort lernt sie Diethelm Scheer kennen, mit dem sie eine langjährige Freundschaft verbinden wird.
Ostern 1929 macht sie ihr Abitur. Entgegen der in der DDR verbreiteten Information, sie habe ihren Abituraufsatz über den Marxismus geschrieben (das hatte ihr Vater in einem Brief an die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes am 22. November 1946 erwähnt), wählte sie aus vier vorgegebenen Themen eins über den Dichter Friedrich Hebbel aus: »Wie erfüllt Hebbel seine Forderung, der Dichter historischer Dramen müsste die Atmosphäre der Zeiten zur Anschauung bringen, in ›Agnes Bernauer‹ und ›Herodes und Mariamne‹?
Studium und weitere politische Tätigkeit
Nach dem Abitur möchte sie wie die von ihr verehrte Käthe Kollwitz Malerin werden, doch scheitert das am Widerspruch ihres Vaters: Er möchte, dass sie Chemie studiert. Vorbereitend arbeitet sie ein halbes Jahr lang als Laborantin bei der Firma Dr. Arthur Eichengrün in Berlin.
1929 zieht Familie Herrmann nach Stuttgart um. Von Oktober 1929 bis September 1931, vier Semester lang, studiert Liselotte Chemie der Technischen Hochschule in Stuttgart. Dann bittet sie ihren Vater darum, das Chemiestudium beenden zu dürfen. Stattdessen entscheidet sie sich für Biologie, ihr Vater ist mit dem Wechsel einverstanden.
Gleichzeitig ist sie immer politisch aktiv: Sie arbeitet im Kommunistischen Jugendverband, erledigt dort Schreibarbeiten, verteilt Broschüren und führt die Kasse. Am 22. Januar 1931 wird sie in die Revolutionäre Gewerkschaftsopposition (RGO) aufgenommen, am 1. November 1931 in die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD).
Am 16. November 1931 schreibt sie sich zum Biologiestudium an der Friedrich-Wilhelm-Universität Berlin ein (Studiennummer 3006 im Rektoratsjahr 122, philosophische Fakultät für den Bereich der Naturwissenschaften). Sie wohnt während des Studiums in einem Haus in der Rheinsberger Straße, das ihrem Vater gehört. Dort hat sie ein seltenes »Haustier«: einen Axolotl (das ist ein mexikanischer Schwanzlurch). Sie fotografiert, macht beispielsweise Großaufnahmen von Ameisen.
Auch in Berlin setzt Lilo Herrmann ihre politische Tätigkeit fort. Die Roten Studentengruppen, bei denen sie mitarbeitet, treffen sich in Gaststätten, wo sie sich mit sozialen, philosophischen und politischen Themen befassen. Auf Kursen der Marxistischen Abendschule (Masch) begegnet sie Diethelm Scheer wieder. Sie sitzen nächtelang zusammen und reden, unternehmen viel gemeinsam, und Diethelm sieht bald mehr in ihr als eine gute Freundin, doch seinen Antrag lehnt sie ab. Pfingsten 1932 macht sie mit Masch-Hörern eine Lehrwanderung an den Kremmener See.
Als Lilo Herrmann als eine von 110 StudentInnen einen Aufruf zur Verteidigung demokratischer Rechte und Freiheiten an der Berliner Universität unterschreibt, wird sie (wie alle anderen UnterzeichnerInnen) am 11. Juli 1933 von der Hochschule verwiesen.
Geburt des Sohnes und politische Arbeit nach Machtantritt Hitlers
Danach nimmt sie an einem einwöchigen Kurs der KPD unter Leitung von Walter Ehlen in Prenden bei Bernau teil, alle tragen dabei Decknamen. 1934 arbeitet Lilo Herrmann als Kindermädchen in Berlin, bevor sie am 15. Mai 1934 in der Klinik des jüdischen Arztes Dr. Hirsch ihren Sohn Walter gebiert. Der Vater ihres Kindes bleibt lange unbekannt: Erst 1991 wird ihre Aussage (wieder-)entdeckt, dass es Fritz Rau ist, Redakteur bei verschiedenen Zeitungen der KPD und politisch aktiv, der 1933, kurz nachdem Lilo Herrmann schwanger geworden ist, verhaftet wurde und nie von ihrer Schwangerschaft erfuhr – vermutlich auch deswegen, weil er mit einer anderen Frau zusammen war – und der am 20. Dezember 1933 im Gefängnis angeblich Selbstmord beging.
Von Mai bis Juni 1934 kommt Lilo Herrmann mit Walter im Heim von Edith Holzapfel in Berlin-Niederschönhausen unter. Die KPD arbeitet – seit Februar 1933 illegal – weiter, und Lilo ist im Abwehrapparat der Partei beschäftigt: sie sammelt Informationen über die Rüstungsproduktion und gibt sie weiter. Im Juni 1934 zieht sie nach Berlin-Reinickendorf um.
Zurück in Stuttgart
Kurze Zeit später, am 26. September 1934, wechselt Lilo Herrmann mit Walter nach Stuttgart in die Hölderlinstraße 22 zu ihren Eltern und arbeitet als Sekretärin im Ingenieurbüro ihres Vaters. Ab Dezember 1934 ist sie wieder an der illegalen Arbeit im Abwehrapparat der KPD beteiligt. Zwei Mal wöchentlich macht sie einen Schreibmaschinen- und Stenografiekurs in der Handelsschule Zepf in der Marienstraße und trifft sich anschließend heimlich mit Genossen.
Im Juni 1935 werden Lovasz, Bezirksleiter der KPD Württemberg, und Grözinger, sein engster Mitarbeiter, gefasst. Im August 1935 wird Max Burghardt, ein Stuttgarter Schauspieler, Lilos neuer Verbindungsmann und begleitet sie jeweils nach dem Abendkurs. Lilo erteilt ihm Abwehraufträge.
Schutzhaft
Am 7. Dezember 1935 wird Liselotte Herrmann in der Wohnung ihrer Eltern verhaftet. Als man ihr Zimmer durchsucht, wird ein Lageplan einer Munitionsfabrik in Scheuen bei Celle gefunden – dieser ist zwar nicht unmittelbar als solcher zu erkennen, wird aber letztlich zum Anlass für das Todesurteil.
Sie kommt in Schutzhaft im Stuttgarter Polizeigefängnis in der Büchsenstraße, genannt »Büchsenschmiere«. Dort wird sie – manchmal mehrmals täglich, dann wieder einige Tage gar nicht – durch Gottfried Mauch in der Hauptleitstelle der Gestapo im »Hotel Silber« verhört. Mauch, Kriminalsekretär, ist seit April 1934 Ermittlungsbeamter im Kommunistenreferat. Lilo Herrmann sitzt in Einzelhaft, kommt zeitweise in die Dunkelzelle, kriegt verschärfte Haftbedingungen: kein Wäschewechsel und verkürzte Essensrationen. Mit Fotos und Informationen, der Konfrontation mit blutig geschlagenen Genossen und ähnlichen Mitteln versucht man, sie zu Aussagen zu bewegen – erfolglos. Sie unterschreibt am Ende das Verhörprotokoll, streicht aber die angegebenen Namen durch.
Untersuchungshaft
Es folgt die Untersuchungshaft im Stuttgarter Frauengefängnis in der Weimarstraße: Dort ist Lilo Herrmann vom 10. Februar 1936 bis zum 30. Juni 1937. Endlich darf sie einmal im Monat Besuch empfangen und zum Hofgang. Bei einem dieser Hofgänge gibt sich eine Mitgefangene, Maria, als Genossin zu erkennen. Sie ist in der Nachbarzelle untergebracht, und beide verständigen sich durch Klopfzeichen.
Die Gefangenen müssen arbeiten: Lilo muss Untersetzer fädeln, davon bekommt sie Blasen. Auch von Zahnschmerzen berichtet sie in ihren Briefen an die Eltern. Mit einer Zimmergenossin bastelt sie ein Schachspiel, das irgendwann entdeckt wird. Ihre Mutter liegt zeitweise wegen Gallenkoliken im Krankenhaus und kann sie nicht besuchen, und Fotos von Walter darf sie nicht erhalten. Während der Haftzeit schreibt und malt Lilo Märchen für Walter, die dieser erst 50 Jahre später sehen wird.
Als am 26. Mai 1936 ihr Vater verdächtigt wird, die Lichtpausen vom Lageplan der Munitionsfabrik angefertigt zu haben, gibt Lilo Herrmann, um ihn vor Verhaftung zu schützen, den Namen eines Kontaktmannes, Walter Wieland, an, da sie hofft, er habe sich nach ihrer Verhaftung in Sicherheit gebracht. Er wird jedoch am 28. Mai 1936 verhaftet, muss aber nach einem Jahr Haft entlassen werden, da ihm nichts nachzuweisen ist.
Prozess und Todesurteil
Vom 8. bis 12. Juni 1937 findet der Hochverratsprozess gegen Lilo Herrmann und andere Widerstandskämpfer (Lovasz, Grözinger, Steidle und Göritz) vor dem Volksgerichtshof statt. Die Öffentlichkeit wird dabei wegen »Gefährdung der Staatssicherheit« ausgeschlossen.
Liselotte Herrmann wird der illegalen Betätigung für die KPD und des Verrats militärischer Geheimnisse ans Ausland angeklagt. Ein direkter Verrat kann ihr zwar nicht nachgewiesen werden, dennoch wird ihre Betätigung nicht als Vorbereitung, sondern als Versuch des Hochverrats gewertet – darauf steht die Todesstrafe –, da sie zwei Instrukteure aus der Schweiz darüber informiert hatte, dass sie den Plan der Militärfabrik besitzt. Außerdem lastet man ihr an, dass sie Angaben über Flugzeugtypen in die Schweiz gegeben hat, obwohl damit kein wesentliches militärisches Geheimnis verraten wurde. Wegen »Landesverrats und Vorbereitung zum Hochverrat« wird Herrmann am 12. Juni 1937 zum Tode verurteilt.
Kampf ums Überleben
Die Nachricht über das Todesurteil wird im Gefängnis schnell bekannt. Eine Mitgefangene, Lina Haag, schenkt ihr acht Schlaftabletten, die sie für sich selber aufbewahrt hatte. Herrmanns Verteidiger Dr. Richard Widmann gibt Lilos Bitte an die Mutter weiter, sie möge ein Gnadengesuch an »Frau Ministerpräsident Emmy Göring« schicken – dieses am 16. Juni 1937 geschriebene Gesuch wird eine Woche später abgelehnt. Lilo selber schreibt am 26. Juni 1937 ein Gnadengesuch an Hitler, ohne diesen persönlich zu nennen.
Chiffrierte Briefe und Kassiber bringen die Nachricht über das Todesurteil aus dem Gefängnis heraus ins In- und Ausland, und ab August 1937 treffen wäschekorbweise Protestschreiben aus aller Welt in Deutschland ein, christliche und bürgerliche Vereinigungen schreiben Bittgesuche; das Todesurteil gegen die junge Mutter empört die Menschen, selbst manche von Hitlers Gefolgsleuten. In Paris gibt die Commission d’amnestie die umfangreiche Broschüre »Eine deutsche Mutter in der Todeszelle« heraus, in vielen Ländern entstehen Komitees zu Lilos Rettung.
Nach Bekanntwerden des Urteils wird Lilos Vater als Chefkonstrukteur bei der Firma Hahn und Kolb Werkzeugmaschinen und Werkzeuge entlassen.
Todeskandidatin
Am 30. Juni 1937 wird Lilo Herrmann ins Frauengefängnis in Berlin in der Barnimstraße gebracht. Bei Todeskandidatinnen brennt Tag und Nacht Licht in der Zelle. Lilo muss in der Werksmeisterei Tüten, Kaffee- und Teemützen kleben, für jede der geforderten 500 Tüten muss sie einen 1,5 Kilogramm schweren Holzklotz sieben Mal heben. Schon lange wachsen ihre Fingernägel nicht mehr nach, sie hat kleine weiße Blasen auf den Nägeln, und immer mehr Haare gehen aus. Hunger und unhygienische Zustände sind ihr aus den anderen Gefängnissen längst vertraut.
Ihre Eltern ziehen mit Walter nach Berlin. Lilo wird im Prozess gegen Max Burghardt und andere, der in Stuttgart läuft, in Berlin vernommen (Todeskandidatinnen dürfen nicht reisen). Die Hoffnung, doch noch eine Aussage von ihr zu erhalten, hat die Hinrichtung hinausgezögert, doch sie sagt nicht gegen ihre Mitstreiter aus und antwortet dem Staatsanwalt auf seine Vorhaltungen: »Mein Herr, was wollen Sie von mir? Ich bin für Sie eine Tote, und Tote sprechen nicht mehr.«
In der Zelle findet sie Trost beim Lesen eines Buches von Adalbert Stifter. Am 1. März 1938 tritt Charlotte Behrends ihren Dienst als Oberlehrerin im Frauengefängnis an, sie soll u.a. den Todeskandidatinnen Bücher bringen und mit ihnen sprechen. Vor dieser Aufgabe fürchtet sie sich, doch bald wird sie vertraut mit Lilo, die beiden Frauen sprechen sich mit Vornamen an, Lilo gibt ihr Hinweise, worauf sie beim Umgang achten soll, stellt eine Bücherliste für zum Tode Verurteilte zusammen, und Behrends hält neugierige Fragen von Lilo fern.
Am 14. Juni 1938 lehnt Hitler Herrmanns Begnadigung ab, am 20. Juni 1938 wird sie in Berlin-Plötzensee durch den Scharfrichter Friedrich Hehr hingerichtet, unter den Blicken »besonders verdienstvoller Parteigenossen«, an die vorher Einlasskarten verteilt wurden. Die Reisekosten von der Barnimstraße nach Plötzensee werden den Eltern in Rechnung gestellt, und die Leiche geht ans anatomisch-biologische Institut der Universität Berlin zu Lehr- und Forschungszwecken.
Lilo Herrmanns Eltern verpacken alle Erinnerungsstücke und bringen sie auf den Dachboden, wo sie erst 1988 von Walters Tochter Birgit entdeckt werden. Walter wächst als Kind seiner Großeltern auf und erfährt erst nach dem Krieg, wer seine Mutter wirklich ist.
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Alle biografischen Angaben wurden dem Buch »Schweigen über Lilo« von Ditte Clemens entnommen. Die Autorin begann 1987 in der DDR unter schwierigsten Bedingungen über Liselotte Herrmann zu recherchieren, eine Arbeit, die sie vier Jahre lang in Anspruch nahm. »Kommunistin, Studentin, Mutter« – auf diese Schlagworte war Lilo Herrmann im offiziellen Gedenken der DDR festgelegt. Doch das wird ihrem vielschichtigen Charakter nicht gerecht.
Durch Friedrich Wolfs biografisches Poem »Lilo Herrmann«, von Paul Dessau als Melodram vertont, wurden falsche Angaben über ihr Leben verbreitet, so z. B. ihre angebliche Arbeit als Pionierleiterin und in einer Theatergruppe – und die Aussage, sie sei die erste von den Nationalsozialisten hingerichtete Frau gewesen.
Stephan Hermlin, der 1951 in »Die erste Reihe« eine biografische Skizze über Lilo Herrmann veröffentlichte, hat sie nicht persönlich gekannt und seine Informationen aus zweiter Hand erhalten.
Ganz entscheidend wurde die Lilo-Herrmann-Geschichtsschreibung in der DDR von der ehemaligen Mitgefangenen Maria geprägt, die Fakten und Aussagen unterdrückte, um Lilo Herrmann als aufrechte, durch nichts zu erschütternde Kommunistin darzustellen: Zweifel passten nicht ins Bild, ebenso wenig der gute Kontakt zu einem evangelischen Geistlichen usw.
Wen die genauen Rechercheergebnisse interessieren, dem sei das Buch von Ditte Clemens empfohlen: Ihr gelingt, unter all den Klischees einer Widerstandskämpferin den Menschen Lilo Herrmann sichtbar zu machen.
Verfasserin: Almut Nitzsche
Zitate
Die Lilo ist ehrlich und treu, sagt jedem die Wahrheit, wer es auch sei.
(Aus der Festzeitung zum Abiturientenball 1929)
Jeder Mensch aber, der zu ihr hineingegeben wurde, erfuhr innerlich eine Wandlung, so tief ging doch ihr Einfluss, der umso größer war, als sie von einer ganz schlichten, warmherzigen, unmittelbaren Menschlichkeit erfüllt war, die auch dem einfachsten Menschen verständlich wurde. Politische Meinungsverschiedenheiten bedeuteten ihr menschlich keine Schranken.
(Charlotte Behrends, Oberlehrerin im Frauengefängnis in der Barnimstraße in Berlin)
Links
Fischer, Christina: Stuttgarter Antigone. In: Junge Welt vom 20.6.08.
Online verfügbar unter https://www.aufbau.org/2008/06/20/stuttgarter-antigone/, zuletzt geprüft am 24.05.2023.
Gedenkstätte Plötzensee: Liselotte Herrmann. Kurzbiografie.
Online verfügbar unter https://www.gedenkstaette-ploetzensee.de/unrechtsjustiz/liselotte-herrmann, zuletzt geprüft am 24.05.2023.
Lachenmayer, Dieter (2008): Gedenken an Lilo Herrmann. Menschlichkeit hat kein Parteibuch. In: Antifa-Nachrichten, Nummer 2, Juli 2008.
Online verfügbar unter http://www.vvn.telebus.de/anachric/2008/02/02a.htm, zuletzt geprüft am 24.05.2023.
stolpersteine-stuttgart.de (2023): Lilo Herrmann, Hölderlinstr. 22.
Online verfügbar unter https://www.stolpersteine-stuttgart.de/biografien/lilo-herrmann-hoelderlinstr-22/, zuletzt geprüft am 24.05.2023.
Vereinigung der Verfolgten Naziregimes, Landesverband Baden-Württemberg (1998): 60. Todestag von Lilo Herrmann. »…das größte Glück der größten Menge!«. In: Antifa-Nachrichten, Nummer 3, Juli 1998.
Online verfügbar unter http://www.vvn.telebus.de/anachric/an9807/9807a4.htm, zuletzt geprüft am 24.05.2023.
Literatur & Quellen
Quellen
Clemens, Ditte (1993): Schweigen über Lilo. Die Geschichte der Liselotte Herrmann. Rostock. Verlag BS. 2003. ISBN 3-89954-013-1. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Weiterführende Literatur
Burghardt, Max (1954): So kannten wir Dich, Lilo. Lilo Herrmann, eine deutsche Frau und Mutter. Mit Beiträgen von Max Burghardt, Friedrich Wolf u.a. Berlin. Verlag Neues Leben. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Burghardt, Max (1966): Briefe, die nie geschrieben wurden. Lilo Herrmann zum Gedächtnis. Hinweis aus Buch von Ditte Clemens: Die Namen sind fiktiv, und Wirklichkeit und literarische Ausschmückung sind nicht zu trennen Berlin. Verlag Neues Leben. 1981. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Dessau, Paul (1957): Lilo Herrmann. Ein biographisches Poem von Friedrich Wolf. Melodram für Sprechstimmen (oder eine) mit Flöte, Klarinette, Trompete, Violine, Bratsche, Violoncello und einem kleinen Chor. Partitur Berlin. Verlag Neue Musik.
Haag, Lina (1947): Eine Handvoll Staub. Widerstand einer Frau 1933 bis 1945. Mit einem Nachwort von Barbara Distel München. Deutscher Taschenbuchverlag. 2005. (dtv, 34258) ISBN 978-3-423-34258-2. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Hermlin, Stephan (1951): Die erste Reihe. Berlin. Verlag Neues Leben. 1985. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Jahnke, Karl-Heinz (1985): Jugend im Widerstand. 1933 – 1945. Frankfurt am Main. Röderberg. ISBN 3-87682-043-X. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Vereinigung der Verfolgten Naziregimes, Landesverband Baden-Württemberg (Hg.) (1989): Lilo Herrmann. Eine Stuttgarter Widerstandskämpferin. Bearbeitet von Lothar Letsche Stuttgart. Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes, Landesverband Baden-Württemberg. 1993. (WorldCat-Suche)
Wolf, Friedrich (1951): Lilo Herrmann. Die Studentin von Stuttgart. Ein biographisches Poem. Berlin. VVN-Verlag. (Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Bildquellen
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