Biographien Lady Mary Wortley Montagu
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geboren am 26. Mai 1689 in Thoresby
gestorben am 21. August 1762 in London
englische Schriftstellerin
335. Geburtstag am 26. Mai 2024
Biografie • Literatur & Quellen
Biografie
Lady Mary Wortley Montagu bekam eine für ihren Stand und ihr Geschlecht typische „Erziehung“: Sie profitierte von dem Unterricht, den ihr Bruder erhielt. Sie war mit einer Reihe bekannter Persönlichkeiten befreundet, u.a. mit Mary Astell, die energisch für Frauenrechte eintrat.
Schon die Umstände ihrer Eheschließung 1712 lassen Lady Marys ausgeprägten Willen erkennen: Entgegen den Anordnungen des Vaters heiratet sie einen Mann eigener Wahl. Im nächsten Jahr gebiert sie ihren Sohn Edward.
Sie hält sich oft bei Hofe auf und macht die Bekanntschaft des Schriftstellers Pope, der sie sehr bewundert und mit dem sie Briefkontakt hält, nachdem sie mit ihrer Familie in die Türkei übergesiedelt ist, wo ihr Mann für die englische Regierung arbeitet. In der Türkei gebiert sie ihre Tochter Mary. Sie lernt dort auch die Methode des Impfens gegen Pocken kennen und führt sie nach ihrer Rückkehr in England ein.
In London wird sie zum gesellschaftlichen Mittelpunkt und bald in einen Skandal verwickelt: Offenbar war sie nicht willens, Popes Liebesbeteuerungen zu erwidern – die Freundschaft zerbrach; es folgte eine bitterböse Fehde, die fast öffentlich ausgetragen wurde. Lady Mary scheint dabei nicht den Kürzeren gezogen zu haben – es wurden ihr eine spitze Zunge und ein hohes Maß an satirischem Talent nachgesagt.
1739 übersiedelt sie auf den Kontinent, lässt sich 1742 in Avignon nieder, 1746 in Brescia; 1758 zieht sie nach Venedig. Während dieser langen Zeit korrespondiert sie mit ihrer Tochter und alten Bekannten in England.
Nach dem Tod ihres Mannes 1761 macht sie sich auf die Heimreise. Anfang 1762 erreicht sie England und stirbt im August desselben Jahres.
Lady Mary Wortley Montagu wurde durch ihre Briefe und Gedichte berühmt – heute allerdings wird sie kaum noch in Literaturgeschichten behandelt.
(Text von 1988)
Verfasserin: Beate Schräpel
Literatur & Quellen
Dictionary of Literary Biography. 1978ff. Detroit. Gale Research Company.
Härtel, Susanne & Magdalena Köster. Hg. 1994. Die Reisen der Frauen: Lebensgeschichten von Frauen aus drei Jahrhunderten. Weinheim; Basel. Beltz.
Montagu, Mary Wortley. Briefe aus dem Orient. Frankfurt/M. Societäts-Vlg..
Nicholas, Margaret. 1984 (1982). Die größten Spinner und Spaßvögel der Welt. [= The World's Greatest Cranks and Crackpots]. Aus d. Engl. von Ulrich Saßmann. München. Knaur TB 3759.
Ohnesorg, Stefanie. 1996. “Frauen in der Fremde - Verfremdete Frauenwelten” (Rueck-)Einbindung der Frau in die Geschichte des Reisens. 'SOFIE': Saarländische Schriftenreihe zur Frauenforschung. St. Ingbert. Röhrig Universitätsverlag.
Rogers, Katharine M. Hg. 1979. Before their Time: Six Women Writers of the Eighteenth Century. New York. Ungar.
Spender, Dale. 1982. Women of Ideas (and What Men Have Done to Them): From Aphra Behn to Adrienne Rich. London; Boston; Melbourne. Ark PB.
Stephen, Leslie & Sidney Lee. Hg. 1908. Dictionary of National Biography. London. Smith, Elder & Co.
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