geboren am 9. März 1964 in Paris
französische Schauspielerin
60. Geburtstag am 9. März 2024
Biografie • Zitate • Weblinks • Literatur & Quellen
Biografie
»Ich dachte, Lauren (Bacall) würde ihn bekommen!« Für die Darstellung der Krankenschwester Hana, die am Ende des Zweiten Weltkriegs in einem toskanischen Kloster einen todkranken »englischen Patienten« pflegt, wurde Juliette Binoche 1997 in Hollywood für die beste weibliche Nebenrolle mit einem Oscar ausgezeichnet. So überraschend, dass sie nicht einmal eine Rede vorbereitet hatte. »Ich bin ganz durcheinander. Das ist wie ein Traum. Es muss wohl ein französischer Traum sein!«
Der französische Traum sollte sich wiederholen, für ihre Rolle in Chocolat wurde sie 2001 mit dem Oscar als beste Schauspielerin belohnt.
»Ich lebe nicht für das Vergnügen, ich lebe, um zu suchen, zu beurteilen, zu erkennen, mir Fragen zu stellen.« Es klingt wie ein Credo ihrer schauspielerischen Arbeit. »Lasst uns Filme machen, die brennen, die gefrieren, keine lauwarmen Filme ... Sie müssen erstaunen, wachrütteln«, sagte sie in ihrer Eröffnungsrede zu den Cesar Awards 1998.
Sie schlägt eine Rolle in Spielbergs Jurrasic Park aus, um statt dessen in Blau (1993), dem Film des polnischen Regisseurs Krystztof Kieslowski, eine Frau zu verkörpern, die bei einem Autounfall Mann und Kind verloren hat. Sie arbeitet drei zähe Jahre lang fast bis zur Selbstaufgabe mit dem Regisseur Leos Carax an dem monumentalen Epos Die Liebenden von Pont-Neuf (1991), bis sie völlig eins war mit ihrer Rolle: »Ich war, als wir Die Liebenden zum zweiten Mal unterbrechen mussten, tatsächlich, was ich darstellte: eine Clocharde.«
Juliette Binoche ist die Tochter eines Theaterdirektors und einer Schauspielerin, Monique Stalens. Die Eltern trennten sich, als Juliette vier Jahre alt war, wenig später wurde sie auf ein Internat geschickt. »Dadurch wurde ich unabhängig, und ich lernte das Schauspielen. Man musste sich selbst eine Privatsphäre schaffen, indem man jemand anderes war — selbst auf dem Spielplatz zwischen zwei Unterrichtsstunden.«
Juliette Binoche absolvierte eine Schauspielausbildung am Pariser Konservatorium und strebte eine Bühnenkarriere an – um beim Film zu landen. In über 30 Filmen war sie seit 1982 zu sehen. Zum Durchbruch verhalf ihr 1985 Jean-Luc Godard mit Je vous salue, Marie (dt. Maria und Josef), ihr »beredtes Schweigen als Versucherin«, so Der Spiegel, sollte »alle späteren Rollen als stummes Objekt der Begierde vorprägen«.
Sie arbeitete mit den Regisseuren Louis Malle (Das Verhängnis, 1992), Andre Techine (Alice und Martin, 1999), Michael Haneke (Code: unbekannt, 2000) und Chantal Akerman (Eine Couch in New York, 1995) und vielen anderen – und spielte schließlich doch noch Theater: 2000 in London in Pirandellos Naked und 2001 am New Yorker Broadway die Hauptrolle in Harold Pinters Betrayal. Denn »am Theater liebe ich, dass es immer in der Gegenwart stattfindet. Auf der Bühne herrscht ein ewiges Jetzt. Die Einzigartigkeit jedes Auftritts und die Ewigkeit treffen aufeinander, und diese Verbindung ist großartig.«
Text von 2004
Verfasserin: Susanne Gretter
Zitate
Und wir müssen innerlich wild bleiben, um lebendig zu bleiben.
(Juliette Binoche im Interview, 2011)
I am not a great French woman. George Sand, Marguerite Duras and Simone de Beauvoir are great French women.
(Juliette Binoche, Quelle)
Links
BrainyQuote: Juliette Binoche. Zitate (engl.). (Link aufrufen)
film-zeit.de: Filme & Filmleute vor und hinter der Kamera – Juliette Binoche. Biographie, Film, Bilder, Preise, Buch (Link aufrufen)
Internet Movie Database: Juliette Binoche. Filme. (Link aufrufen)
kino.de: Juliette Binoche. Porträt, Steckbrief, News & Stories, viele Fotos. (Link aufrufen)
new-video.de: Juliette Binoche. Filme (dt.) mit Inhaltsangaben, teils mit Trailern. (Link aufrufen)
Wikipedia (engl.): Juliette Binoche. Ausführliche Biografie. (Link aufrufen)
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Literatur & Quellen
Filme auf DVD und Blue-ray
Filme mit Juliette Binoche auf DVD (deutsche Fassungen)
Filme mit Juliette Binoche auf Blue-ray (deutsche Fassungen)
Literatur
Binoche, Juliette; Binoche (2008): Portraits in-eyes. Text engl. und franz. Paris. Éditions Place des Victoires. ISBN 978-2-8099-0003-3. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Blum, Katharina (1995): Juliette Binoche. Die unnahbare Schöne. Filmogr. und Literaturverz. S. 162 - 195. Orig.-Ausg. München. Heyne. (Heyne-Filmbibliothek, 215) ISBN 3-453-08129-3. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Brüggemann, Christina; Ambach, Michael (2002): Binoche / Oldman. Schauspielkunst im Film ; zwei Porträts. Sankt Augustin. Gardez!-Verl. (Filmstudien, 21) ISBN 3-89796-070-2. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Langer, Freddy (Hg.) (2008): Frauen, die wir liebten. Filmdiven und ihre heimlichen Verehrer. München. Sandmann. ISBN 3938045329. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Möller, Heidi und Doering, S. (Hg.) (2010): Batman und andere himmlische Kreaturen. Nochmal 30 Filmcharaktere und ihre psychischen Störungen. Berlin [u.a.]. Springer Medizin. ISBN 978-3-642-12738-0. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Quinonero, Frédéric (2011): Juliette Binoche. Instants de grâce. Bibliogr., discogr., filmogr., webliogr. et rôles au théâtre p. 214 - 237. Paris. Grimal. ISBN 978-2-36203-026-0. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
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