Biographien Juana de Ibarbourou
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geboren am 8. März 1895 in Melo, Nord-Uruguay
gestorben am 15. Juli 1979 in Montevideo
uruguayische Dichterin
45. Todestag am 15. Juli 2024
Biografie • Zitate • Literatur & Quellen
Biografie
Sie heiratet 1915 den Hauptmann Lucas Ibarbourou, ebenfalls aus Melo, und veröffentlicht ihre ersten Gedichte unter dem Pseudonym Jeanette d’Ibar. 1919, ein Jahr nach ihrem Umzug in die Hauptstadt Montevideo, erscheint ihr erster Gedichtband Die Sprachen des Diamanten. Ihm folgen Die Rose (1930), Lob unserer lieben Frau und Bibelbilder (1934), Verlust (1950), Schrecken und Botschaft des Schreibers (1955), Gold und Gewitter (1956), Elegie und Die Passagierin (1967) sowie die Prosawerke Klein Carlo (1944) und Juan der Soldat (1971).
Ibarbourou erhielt Medaillen, Auszeichnungen und Literaturpreise in Uruguay, Brasilien, Mexiko, Argentinien, Bolivien, Peru, in Belgien und der Schweiz sowie von der UNESCO.
Gegenstand ihrer Gedichte wie ihrer poetischen Prosa sind die einfachen Dinge, die unmittelbare Realität – die sie als Mysterium begreift und gestaltet. Alejandro Carpentiers Bezeichnung „Magischer Realismus“ trifft genau auf ihren Stil zu. Wiederkehrende Motive sind die Liebe zum Geliebten, zur Welt, zur Natur, zum Leben:
Mein Körper ist durchtränkt vom Feuerduft
der reifen Weiden. Mein Schattenhaar,
entflochten, riecht nach Heu und Sonne,
nach Salbei, Kräutern und nach Roggenblüten.
Um Juana de Ibarbourou, die Ehrungen nach Möglichkeit aus dem Wege ging, wurde eine Legende gewoben, die völlig im Widerspruch zu ihrem bescheidenen Charakter, ihrer Einfachheit und Volkstümlichkeit stand. Die öffentliche Kultfigur „Juana de América“ wurde zu einem Symbol des heilen Uruguay, des statischen, konservativen Offizialismus gemacht – ein Uruguay, das längst abgestorben war.
Obwohl die poetische Grammatik ihrer Epoche heute antik anmutet, hat Ibarbourous Kunst, haben ihre Bilder eines ersehnten, verlorenen Paradieses die Zeiten überlebt. Denn ihre Poesie gehört dem Inhalt und der Sprache nach dem einfachen Volk und ist daher universell.
(Text von 1988)
Verfasserin: Ernst Kroch
Zitate
Ich werde ein Skandal in deinem Boot sein, Charon.
Wie eine Lerche singend den Fluss entlang.
Dein Boot mit meinem wilden Duft erfüllen,
ausstrahlen auf des dunklen Baches Wellen.
Eine blaue Laterne, wird ich die Fahrt erleuchten.
Übersetzung: Ernst Kroch und Luise F. Pusch
Literatur & Quellen
barbourou, Juana de. 1971. Juan, soldado. Biblioteca Clasica y Contemporanea. Buenos Aires. Losada.
Ibarbourou, Juana de. 1972. Poesia y Prosa 1919-1971. Vorwort und Auswahl von Jorge Abeleche. Biblioteca Clasica y Contemporanea. Buenos Aires. Losada.
Mequetse, Sara.1994. Tríptico lírico: Sobre Alfonsina Storni, Juana de Ibarbourou y Gabriela Mistral. Buenos Aires. Faro Editorial.
Pickenhayn, Jorge Oscar. 1980. Vida y obra de Juana de Ibarbourou. Buenos Aires. Plus Ultra.
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