Biographien Joséphine Beauharnais
(Rose Tascher de la Pagerie [Geburtsname]; Rose de Beauharnais [Ehename]; Joséphine Bonaparte)
geboren am 23. Juni 1763 auf der Insel Martinique
gestorben am 29. Mai 1814 in Paris, Schloß Malmaison
Kaiserin von Frankreich
210. Todestag am 29. Mai 2024
Biografie • Weblinks • Literatur & Quellen • Bildquellen
Biografie
Joséphine (eigentlich Rose Tascher de la Pagerie) wurde als Tochter einer reichen und vornehmen Plantagenbesitzerfamilie auf Martinique geboren. Sie verlebte eine glückliche Kindheit auf der Insel.
Mit 16 Jahren heiratet sie den Vicomte Alexandre de Beauharnais. Die Ehe war nicht glücklich. Joséphine gebiert zwei Kinder, Hortense und Eugène. 1794 wird Beauharnais vom Revolutionstribunal verurteilt und hingerichtet. Die Vicomtesse entgeht diesem Schicksal nur knapp durch das Eingreifen ihrer einflussreichen Freundin Therese Cabarrus.
Im Spätsommer 1795 lernt die 32jährige Witwe Napoleon kennen. Ihm gefällt der Name Rose nicht, er nennt sie Joséphine. Über seinen Heiratsantrag ist sie mehr überrascht als erfreut. Sie hat Angst vor »seiner Herrschsucht … und seiner wilden, vulkanartig ausbrechenden Zärtlichkeit«. – Im März 1796 heiratet sie den fünf Jahre jüngeren Napoleon. In der Hochzeitsnacht hatte der Bräutigam einen eifersüchtigen Nebenbuhler, Joséphines Mops, der, gewohnt auf ihrem Bett zu schlafen, beständig bellte und Napoleon in die Wade biss.
Joséphine ebnet dem Emporkömmling Bonaparte die Wege, gewinnt ihm Freunde. Alle rühmen ihre Liebenswürdigkeit, ihren Kunstsinn (jeden Mittwoch wird Theater gespielt) und ihr diplomatisches Geschick. Sie gibt offizielle Empfänge und befürwortet Petitionen auch gegen den Willen Napoleons.
Am Weihnachtsabend 1800 entgeht das Ehepaar Bonaparte auf der Fahrt zu einer Opernpremiere knapp einem Attentat mit einer »Höllenmaschine«, bei dem mehrere Menschen zu Tode kommen. Joséphine hat von da an Angst vor jeder Wagenausfahrt, aber Napoleon nimmt darauf keine Rücksicht. Er ist überhaupt sehr grob zu ihr, kränkt sie ständig, ist launenhaft und despotisch. Joséphine leidet oft unter Migräneanfällen.
1804 krönt er sie zur Kaiserin, lässt sich jedoch zwei Jahre später von ihr scheiden, weil sie ihm keinen männlichen Erben gebiert. Er bemüht sich allerdings zeit ihres Lebens um ihre Freundschaft, denn er ist gefühlsmäßig auf sie angewiesen – und Joséphine reagiert großmütig.
Nach der Scheidung lebt Joséphine zunächst zurückgezogen in Navarra, beschäftigt sich mit Blumenzucht und Gobelinstickerei und legt Patiencen. Die letzten Jahre verbringt sie auf Schloss Malmaison, wo sie im Alter von 50 Jahren an einer Halsentzündung stirbt.
(Text von 1987)
Verfasserin: Ursula Reis
Links
Accueil - Site officiel de la famille Tascher de la Pagerie - Joséphine de Beauharnais - Marie Joseph Rose de Tascher de la Pagerie - Yeyette - La Martinique - La Malmaison.
Online verfügbar unter http://www.tascher-de-la-pagerie.org/fr/index.php?menu=accueil, zuletzt geprüft am 30.05.2023.
Gruener, Hans: Geschichte – Napoleon – Josephine.
Online verfügbar unter http://www.hansgruener.de/docs_d/kanal/geschichte_napoleon_josephine.htm, zuletzt geprüft am 30.05.2023.
Katalog der Deutschen Nationalbibliothek: Josephine Beauharnais. Bücher und Medien.
Online verfügbar unter http://d-nb.info/gnd/118558420, zuletzt geprüft am 30.05.2023.
Mail-Brandt, Maria: Rosenkaiserin Josephine de Beauharnais aus Malmaison in Frankreich, Gattin Napoleons.
Online verfügbar unter http://www.welt-der-rosen.de/personen/josephine.htm, zuletzt geprüft am 30.05.2023.
Literatur & Quellen
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