(Елена Георгиевна Боннэр; Jelena Georgijewna Bonner; wiss. Transliteration: Elena Georgievna Bonnėr)
geboren am 15. Februar 1923 in Merw (Turkestanische ASSR, Sowjetunion)
gestorben am 18. Juni 2011 in Boston (USA)
sowjetische Ärztin, Dissidentin und Menschenrechtlerin
100. Geburtstag am 15. Februar 2023
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Biografie
»Ich hasse es, immer nur als Sacharows Frau oder Witwe erwähnt zu werden, ich habe mein eigenes Leben.« Lange Zeit wurde Jelena Bonner nur als Pressesprecherin, Sekretärin oder Stellvertreterin ihres Mannes Andrej Sacharow wahrgenommen. Sie war aber nicht nur das Sprachrohr Sacharows, sondern kämpfte selbst für Demokratie und Menschenrechte. Sie gründete einen Hilfsfonds für die Kinder von politischen Gefangenen und war am Aufbau der Menschenrechtsgruppe Memorial beteiligt, die sich den Opfern der sowjetischen, insbesondere stalinistischen Repression widmete. Nicht zuletzt wegen ihrer Tätigkeit in der Moskauer Menschenrechtsorganisation Helsinki-Gruppe, die sie 1976 mitbegründet hatte, wurde sie 1984 zu fünf Jahren Verbannung verurteilt.
Ihren leiblichen Vater, Lewon Kotscharow (eigtl. Kotscharjan), einen Armenier, lernt Jelena Bonner nicht persönlich kennen. Der von ihr akzeptierte und verehrte Stiefvater ist Gework Alichanow (eigtl. Alichanjan) aus Tiflis. Er war Erster Sekretär der Kommunistischen Partei in Armenien gewesen und wurde später Komintern-Sekretär. 1937 wird er von den stalinistischen »Säuberungen« erfasst, verhaftet und erschossen. Den Angehörigen wird mitgeteilt, er sei an einer Lungenentzündung verstorben. Jelenas Mutter Ruth Bonner entstammt einer jüdischen Familie und ist ebenfalls kommunistische Funktionärin. Auch sie wird 1937 verhaftet und zu acht Jahren Arbeitslager in Kasachstan verurteilt, aus dem sie Anfang 1946 entlassen wird. Erst 1955 wird sie als »ungerechtfertigt beschuldigt« rehabilitiert. Zur engeren Familie gehört ferner Jelenas vier Jahre jüngerer Bruder Igor und die Großmutter – die Mutter ihrer Mutter – die von Jelena den Kosenamen Batanja (von Babuschka Tatjana) erhält. Diese lehnt alles Kommunistische ab. Sie verkörpert das alte, vorrevolutionäre Russland und ist damit eine »Gestrige«.
Die ersten Lebensjahre verbringt Jelena im Haus der Großfamilie mütterlicherseits in Tschita östlich des Baikalsees im Fernen Osten der Sowjetunion. Bereits 1926 ziehen die Alichanows nach Leningrad, wo die Eltern Funktionen in der Partei übernehmen und Batanja beim Zoll arbeitet. Die Eltern haben wenig Zeit für ihre Kinder; wenn sie nicht beruflich unterwegs sind, haben sie die Wohnung voller Gäste. Batanja vermittelt ihrer Enkelin die Literatur und Musik »ihrer« Zeit; gemeinsam besuchen sie Museen, Opern- und Theateraufführungen. Vom Stiefvater lernt sie Gedichte lieben. Die Mutter hingegen ist sachlich und pflichtbewusst, sie lehnt alles »Bourgeoise« ab, wozu ihrer Meinung nach auch Gefühlsbekundungen gehören. Das Verhältnis zwischen Jelena und ihrer Mutter bleibt lebenslang angespannt und zwiespältig.
1931 muss Jelena ihr geliebtes Leningrad verlassen. Die Familie zieht nach Moskau; neue Parteiaufgaben warten. Batanja bleibt zurück. Die Familie wohnt im »Lux«, einem ehemaligen Luxushotel, das in Wohnungen unterteilt wurde und nun KommunistInnen aus verschiedenen Ländern beherbergt – Margarete Buber-Neumann wohnt ebenfalls vorübergehend hier. Nach der Festnahme der Eltern wird Jelena mehrmals von den »Uniformierten« verhört, aber immer wieder freigelassen. Sie und Igor gehören nun auch zu den »eigenartigen Waisenkindern des Jahres 37«. Zum Glück gibt es Batanja in Leningrad, die die Kinder bei sich aufnimmt.
Neben der Schule arbeitet Jelena Bonner in der Hausverwaltung als Putzfrau. Trotz der Verhaftung ihrer Eltern wird sie eine vorbildliche Kommunistin. Sie arbeitet aktiv beim Komsomol mit, der kommunistischen Jugendorganisation, und als sie wegen ihrer Eltern ausgeschlossen werden soll, weigert sie sich ihren Ausweis herauszugeben. Nach Abschluss der Oberschule bewirbt sie sich an der journalistischen Fakultät der Universität, wird aber »als Tochter von Vaterlandsverrätern« nicht aufgenommen. Stattdessen beginnt sie ihr Studium an der Fakultät für russische Sprache und Literatur; ihrer Arbeit wegen an einer Fakultät mit Abendvorlesungen.
Als mit dem Überfall der deutschen Wehrmacht 1941 auch in der Sowjetunion der Krieg beginnt, meldet sich Jelena Bonner freiwillig als Krankenschwester an die Front. Sie bringt es bis zur Oberschwester im Rang eines Leutnants. Bei einem Bombenangriff wird sie verschüttet und nahezu blind. Ihr Augenleiden wird sie bis zum Lebensende begleiten. Als sie nach der Entlassung aus dem Lazarett auf einen Sanitätszug abkommandiert wird, ist sie erneut mit ständigen Bombenangriffen und zahllosen Verwundeten konfrontiert, zudem mit dem Ansinnen ihres Politoffiziers, nach Erreichen des »feindlichen Territoriums« als Doppelagentin zu arbeiten. Sie lehnt entrüstet ab. Auch mit einem schweren Verlust muss sie fertig werden: Am 30. Mai 1942 stirbt Batanja während der deutschen Blockade Leningrads. Nach Kriegsende wird Jelena Bonner als kriegsversehrt entlassen. Ihr erst teilweise absolviertes philologisches Studium will sie nicht fortsetzen. Sie war leidenschaftliche Krankenschwester; ihr Interesse für die Medizin ist geweckt. 1947 kann sie ihr Studium am Ersten Leningrader Medizinischen Institut beginnen.
Nach dem Studium arbeitet sie zunächst als Kinderärztin in einer Geburtsklinik, später als Bezirksärztin. Sie unterrichtet das Fach Kinderkrankheiten an der Medizinischen Berufsschule und ist vorübergehend im Irak als Entwicklungshelferin im Gesundheitsdienst tätig. Nebenbei schreibt sie für medizinische Fachzeitschriften, aber auch für Literaturzeitschriften – die Literatur ist ihre lebenslange Leidenschaft. Sie heiratet ihren Kommilitonen Iwan Semjonow (Scheidung 1965) und hat mit ihm zwei Kinder: Tatjana (*1950) und Alexej (*1956). Diese emigrieren 1977 bzw. 1978 in die USA. Als langjährige Komsomolzin ist es für Jelena Bonner selbstverständlich, nun auch der Kommunistischen Partei beizutreten und aktiv mitzuarbeiten. Zugleich schließt sie sich einer Gruppe von KünstlerInnen und SchriftstellerInnen an, die die Freiheiten der nach-stalinistischen Ära unter Nikita Chruschtschow nutzen.
Ihre Loyalität gegenüber der Partei beginnt unter dem neuen Staatschef Leonid Breschnew (seit 1966) zu schwinden. Auf seine Veranlassung wird Stalin rehabilitiert, die Meinungsfreiheit weiter eingeschränkt und Strafen gegenüber politischen Gegnern verschärft. Zum endgültigen Bruch kommt es, als die Warschauer-Pakt-Staaten unter der Führung der Sowjetunion 1968 den »Prager Frühling« mit Panzern niederschlagen. Jelena Bonner gibt ihr Parteibuch zurück – eine ungeheure Provokation zu jener Zeit.
1970 lernt sie bei einer Gerichtsverhandlung gegen Dissidenten den Atomphysiker und Bürgerrechtler Andrej Sacharow kennen, den sie ein Jahr später heiratet. Sie gibt ihre Stelle auf, um Sacharow sowohl organisatorisch als auch inhaltlich zu unterstützen. Ihre Moskauer Wohnung wird zum Treffpunkt der sowjetischen Dissidenten. Hier finden Lesungen und Diskussionen ebenso statt wie Pressekonferenzen. Von nun an steht auch Jelena Bonner unter Beobachtung des sowjetischen Geheimdienstes KGB. 1973 wird sie wegen ihrer Verbindungen zu anderen Regimekritikern mehrfach verhört.
Andrej Sacharow war maßgeblich an der Entwicklung der sowjetischen Wasserstoffbombe beteiligt, hatte sich aber nach der Niederschlagung des »Prager Frühlings« für Abrüstung und Atomwaffenkontrolle eingesetzt. Als er eine Demokratisierung des Landes einfordert, sich für politische Häftlinge einsetzt und die Machthaber beschuldigt, Regimegegner in psychiatrische Kliniken einzuweisen, wird er als Staatsfeind betrachtet. Er kann als »Geheimnisträger« nicht ins Ausland reisen und wird wegen seiner Kritik an der Afghanistan-Invasion schließlich 1980 zur Verbannung in das 400 km östlich von Moskau gelegene Gorki verurteilt. Hier wird er vom KGB überwacht und darf mit niemandem außerhalb der Familie Kontakt aufnehmen. Jelena Bonner ist seine Verbindung zur Außenwelt: Sie nimmt für ihn 1975 den Friedensnobelpreis in Oslo entgegen; trotz wiederholter Durchsuchungen schmuggelt sie seine Manuskripte und Nachrichten aus Gorki heraus; sie spricht mit den JournalistInnen aus aller Welt.
Die ewige Anspannung, die ständigen Fahrten zwischen Moskau und Gorki, die zunehmenden Repressalien führen 1982 zu einem ersten Herzinfarkt. Jelena Bonner lässt sich nur widerstrebend von sowjetischen Ärzten behandeln. Sie befürchtet einen »versehentlichen« Kunstfehler. Es bleiben Herzrhythmusstörungen und die Nebenwirkungen ihrer Medikamente: Die Mittel gegen ihre Augenkrankheit wirken sich negativ auf ihr Herz aus, und die Herzmedikamente schaden ihren Augen.
1984 wird Jelena Bonner der Prozess gemacht: Ihr wird vorgeworfen, während ihrer Aufenthalte in Westeuropa – u.a. zu einer Augenoperation in Italien und zur Entgegennahme des Nobelpreises für Sacharow in Norwegen – in Pressekonferenzen »antisowjetische Propaganda« betrieben und Dokumente ins feindliche Ausland gebracht zu haben. Ihr wird die Mitarbeit in der Helsinki-Gruppe zur Last gelegt, und überhaupt sei sie Agentin des CIA und habe ihren Mann gegen sein Heimatland aufgehetzt. Sie wird zu fünf Jahren Verbannung in Gorki verurteilt.
Jelena Bonner teilt nun Sacharows Schicksal. Sie stehen beide unter Kontaktsperre, dürfen die Stadtgrenzen Gorkis nicht überschreiten und müssen jeden Tag um 20 Uhr zu Hause sein. Weitere Schikanen zerstören die Privatsphäre, machen misstrauisch und zerren an den Nerven: Wo sie stehen und gehen – selbst in ihren vier Wänden – werden sie vom KGB gefilmt. Einzelne Filmszenen werden zusammenkopiert und der westlichen Presse präsentiert: den Beiden gehe es ja gar nicht so schlecht wie behauptet. Einmal verschwinden ihre Zahnbürsten oder Brillen und tauchen wie durch ein Wunder ein paar Tage später wieder auf; ein anderes Mal erhalten sie einen großen Briefumschlag, dem nach dem Öffnen mehr als ein Dutzend großer Kakerlaken entlaufen. Sogar die Post an die Kinder in den USA wird gefälscht.
Jelena Bonner kritisiert westliche MenschenrechtsvertreterInnen, die hinter verschlossenen Türen mit den Machthabern redeten, um niemanden zu verärgern und nachher sagen zu können, ein Gespräch habe ja stattgefunden. Dies sei aber nur ein Spiel, und die Sowjetführung spiele dieses Spiel mit. Um wirklich etwas zu erreichen, müsse der Protest öffentlich geschehen.
Gesundheitlich geht es ihr immer schlechter; vor allem das Herz macht Probleme. Im Februar 1985 stellt sie ein Gnadengesuch zur Strafaussetzung, verbunden mit dem Antrag, sich in den USA behandeln zu lassen und nach langer Zeit ihre Kinder und ihre bei ihnen lebende Mutter Ruth Bonner wiederzusehen. Der Antrag wird abgelehnt. Erst nach drei qualvollen Hungerstreiks Sacharows, der daraufhin mit Zwangsernährung gefoltert wird, erhält sie Ende 1985 endlich die Erlaubnis zur Ausreise unter der Voraussetzung, dass sie keine Pressekonferenzen gibt und nicht mit JournalistInnen spricht. Am Bostoner Massachusetts General Hospital werden ihr in mehreren Operationen sechs Bypässe gelegt. Ein halbes Jahr später kehrt sie nach Gorki zurück.
Glasnost und Perestroika des neuen Staatschefs Michail Gorbatschow beenden die Verbannung Bonners und Sacharows: Im Dezember 1986 fordert er die Beiden telefonisch auf, nach Moskau zurückzukehren. Von nun an können sie sich frei bewegen und frei betätigen. Für ausländische Staatsgäste wird es eine Selbstverständlichkeit, mit den beiden BürgerrechtlerInnen zu sprechen. Andrej Sacharow überlebt diese Befreiung nur um drei Jahre.
Nach Sacharows Tod im Dezember 1989 mischt sich Jelena Bonner weiterhin ein: So beteiligt sie sich 1991 an der Demonstration gegen den Versuch, die Sowjetunion als Einparteienstaat wieder herzustellen. Nach dem Zerfall der Sowjetunion ist Jelena Bonner zunächst Anhängerin des neuen Präsidenten Boris Jelzin. Dieser beruft sie in die Menschenrechtskommission, die die Regierung beraten soll. Aber bereits im Januar 1995 tritt sie aus diesem Gremium wieder aus – aus Protest gegen den einen Monat zuvor begonnenen Krieg in Tschetschenien. Sie wirft Jelzin die Rückkehr zum Totalitarismus vor und appelliert an die UNO, Russland wegen des Verstoßes gegen das Völkerrecht im Nordkaukasus zu verurteilen.
Jelena Bonner warnt im westlichen Ausland vor der drohenden wirtschaftlichen und politischen Katastrophe sowie vor der Korruption in Russland und vor den schwelenden Nationalitätenkonflikten auf dem Gebiet der ehemaligen UdSSR. Sie setzt sich für das Recht auf Selbstbestimmung vor allem der kaukasischen Völker ein und für die Befriedung der umstrittenen Region Berg Karabach. Auch Präsident Wladimir Putin kritisiert sie immer wieder für dessen autoritäre und undemokratische Regierung sowie für den zweiten Tschetschenienkrieg, den er als »Kampf gegen den Terrorismus« darstellt. Dem Westen hingegen bescheinigt sie ein ängstliches Verhalten gegenüber Russland, geprägt von wirtschaftlichen Erwartungen und politischen Illusionen. Am 10. März 2010 gehört Jelena Bonner zu den ErstunterzeichnerInnen des oppositionellen Manifests »Putin muss gehen«.
Für die Verteidigung der Menschen- und BürgerInnenrechte in der Sowjetunion während der Siebziger- und Achtzigerjahre sowie für ihre Kritik an den Tschetschenienkriegen wird Jelena Bonner 2000 mit dem Hannah-Arendt-Preis ausgezeichnet. Als sie sich wegen zunehmender gesundheitlicher Beschwerden nicht mehr selbst versorgen kann, übersiedelt Jelena Bonner zu ihren Kindern nach Boston. Dort stirbt sie im Juni 2011 an Herzversagen. Sie wird an der Seite Andrej Sacharows auf dem Wostrjakowskoje-Friedhof in Moskau beigesetzt.
(Text von 2015)
Verfasserin: Christine Schmidt
Zitate
Zitate von Jelena Bonner
Mein Leben lässt sich mit drei Worten zusammenfassen: Es war typisch, tragisch und schön.
Ich bekam keine hübschen Kleider und wurde ausgeschimpft, wenn ich mal vor dem Spiegel stand. Das war der Geist der Zeit: ich sollte nicht eitel werden, sondern eine tüchtige Genossin.
Angst kann man von nichts und durch nichts überzeugen, nicht mit Worten, nicht mit Taten. Angst überwinden kann man nur selber.
Es kann keine Verteidigung der Menschenrechte ohne die Verteidigung jedes einzelnen, schutzbedürftigen Menschen geben.
Es ist besser, einen weniger zu beschimpfen, als er es verdient, als jemanden unverdient zu beschimpfen.
O Gott, wie viel Aberglauben gibt es auf der Welt! Man möchte sich die Dinge leichter machen, einerlei wie.
Nur für wenige Menschen ist das Gewissen der höchste Wert ihres Seins. Für die meisten ist es ein Hirngespinst, von dem sie sich, wie die Geschichte gezeigt hat, mit Leichtigkeit befreien.
Ich habe es nicht gesehen, aber eine Wärme gespürt wie noch nie zuvor, eine Wärme, die von Menschen ausging, bekannten und unbekannten, die mich mit Blumen begrüßten. Meine Liebe zu Italien beruht auf Gegenseitigkeit – ich kann es nicht erklären.
Der Mensch muss mindestens einmal im Leben, irgendwo und irgendwie, das Gefühl der Sattheit spüren (ich spreche nicht von Übersättigung). Man kann nicht immer nach etwas »lechzen«.
Bücher und Zeitschriften sind der Luxus unseres Lebens, wie es in meinem Leben auch vor meiner Begegnung mit Sacharow gewesen war.
Seit der Verhaftung meiner Eltern habe ich mir für mein ganzes Leben verboten, mich vor wem auch immer zu fürchten.
Dieses unbeschreibliche Gefühl, nicht die Freiheit zu haben, »zu gehen, wohin man will«, umklammert und bindet einen sowohl seelisch als auch physisch.
Eine Gesellschaft, die in der Lüge erzogen und mit ihr gefüttert wurde, ist nicht fähig, erwachsen zu werden und Verantwortung zu übernehmen.
Wir leben immer noch in einem Staat totaler Lüge, die in der Behauptung gipfelt, Russland sei ein demokratischer Staat.
Keine noch so deutlichen Worte der Wahrheit haben sich jemals gegen die Totalität der Lüge durchsetzen können.
Man muss nicht gemeinsam gehen, sondern seinen eigenen Weg.
Zitate über Jelena Bonner
Sie gehört zu den Menschen, die durch schlimme Erfahrungen stärker, lebenstüchtiger werden.
(Andrej Sacharow)
Ihr unterliefen Fehler, sowohl in ihren politischen wie in ihren persönlichen Urteilen, finde ich. Aber sie war dabei stets wahrhaftig.
(Sergej Kowaljow, Bürgerrechtler)
Sie war ein standhafter, entschlossener Mensch, oft streng im Urteil. Aber die Erfahrung zeigt, dass gerade solche Menschen den Übergang von einer alten zu einer neuen Epoche fördern.
(Wladimir Lukin, Menschenrechtsbeauftragter des Kreml)
Links
»Für drei Stunden ließ man mich zu Ljussja«. DER SPIEGEL 9/1986.
Online verfügbar unter http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13518719.html, zuletzt geprüft am 20.06.2021.
WebCite®-Archivfassung: http://www.webcitation.org/6iAF4iu2V.
In Memory of Elena Bonner. Umfangreiches Picasa-Fotoalbum (leider ohne Bildunterschriften).
Online verfügbar unter https://picasaweb.google.com/105991303926074533845/InMemoryOfElenaBonner#, zuletzt geprüft am 20.06.2021.
Baag, Robert (2011): Russische Dissidentin Jelena Bonner ist tot. Deutschlandradio, Beitrag vom 19.06.2011.
Online verfügbar unter http://www.deutschlandradio.de/russische-dissidentin-jelena-bonner-ist-tot.331.de.html?dram:article_id=204214, zuletzt geprüft am 20.06.2021.
WebCite®-Archivfassung: http://www.webcitation.org/6iAG641o9.
Elvers-Guyot, Julia (2011): Sacharow-Witwe Jelena Bonner gestorben. Deutsche Welle, 19.06.2011.
Online verfügbar unter http://dw.com/p/11f38, zuletzt geprüft am 20.06.2021.
WebCite®-Archivfassung: http://www.webcitation.org/6iAGEYIgy.
Hänel, Michael (2023): Ein Leben für das Licht der Freiheit: Jelena Bonner zum 100. Geburtstag am 15. Februar 2023.
https://demokratischer-salon.de/beitrag/ein-leben-fuer-das-licht-der-freiheit/?
Kerneck, Barbara (2011): Nachruf Jelena Bonner: Die Frau mit den eisernen Nerven. TAZ, 19. 6. 2011.
Online verfügbar unter http://www.taz.de/!5118308/, zuletzt geprüft am 20.06.2021.
WebCite®-Archivfassung: http://www.webcitation.org/6iAFkRiUa.
Ludwig, Michael (2011): Zum Tode von Jelena Bonner: Ruhe gab sie niemals. FAZ, 19.06.2011.
Online verfügbar unter http://www.faz.net/aktuell/politik/portraets-personalien/zum-tode-von-jelena-bonner-ruhe-gab-sie-niemals-1652202.html, zuletzt geprüft am 20.06.2021.
WebCite®-Archivfassung: http://www.webcitation.org/6iAFsIBgE.
Munzinger-Archiv GmbH: Jelena Bonner - Munzinger Biographie. Vollständige Fassung gebührenpflichtig!
Online verfügbar unter http://www.munzinger.de/search/go/document.jsp?id=00000018399, zuletzt geprüft am 20.06.2021.
Архив Сахарова (Sacharow-Archiv) (2013): “Вот так мы и познакомились. А дальше все, как у людей” (“So haben wir uns kennengelernt. Und so weiter, wie bei anderen Leuten”). К 90-летию со дня рождения Елены Георгиевны Боннэр. 20 февраля 2013 (russ. Artikel anlässlich des 90. Geburtstags von Bronner, mit Fotos).
Online verfügbar unter https://www.sakharov-center.ru/blogs/main/all/vot-tak-my-i-poznakomilis-a-dalshe-vse-kak-u-lyudey, zuletzt geprüft am 20.06.2021.
WebCite®-Archivfassung: http://www.webcitation.org/6wsj6wzSN.
Literatur & Quellen
Bonner, Jelena (1986): In Einsamkeit vereint. Meine Jahre mit Andrej Sacharow in der Verbannung. (=Alone together) Aus dem Russischen von Irina Holzer und Doris Galetti. Überarb. Neuausg., 1. Aufl. München u.a. Piper. 1991 (Serie Piper, 1522) ISBN 3-492-11522-5. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Bonner, Jelena (1993): Mütter und Töchter. Erinnerungen an meine Jugend 1923 bis 1945. (=Dočki - materi) Aus dem Russischen von Rosemarie Reichert. 3. Aufl., 8. - 10. Tsd. München. Piper. ISBN 3-492-03440-3. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Klose, Kevin (1986, ©1984): Russia and the Russians. Inside the closed society. New York. Norton. ISBN 0393303128. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Reden über das eigene Land. Band 9 – Hanna Suchocka, Marcel Reich-Ranicki, Jelena Bonner, Carlos Fuentes, Gregor von Rezzori. (1994)1. Aufl. München. Bertelsmann. (Reden über das eigene Land, 9) ISBN 3-570-12192-5. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Bildquellen
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