Biographien Irene Rice Pereira
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geboren am 5. August 1907 in Chelsea/ Mass.
gestorben am 11. Januar 1971 in Marbella
US-amerikanische Malerin, Philosophin
115. Geburtstag am 5. August 2022
Biografie • Weblinks • Literatur & Quellen • Bildquellen
Biografie
Als Irene Rice einen Abendkurs in Malerei belegt, eröffnet sich ihr eine neue Welt, und sie hat ihren Traumberuf gefunden. Da hat sie die Schule bereits beendet und muss nach dem plötzlichen Tod des Vaters für den Unterhalt der Mutter und dreier jüngerer Geschwister sorgen.
In den nächsten Jahren wird sie tagsüber arbeiten und abends in der Art Students League in New York Kunst und Malerei studieren. 1929 heiratet sie den ersten ihrer drei Ehemänner, den portugiesischen Maler Humberto Pereira. Langsam bessert sich ihre finanzielle Situation, und Ende 1931 bereist sie ein Vierteljahr Europa und Nordafrika. Die Reise inspiriert sie zu farbenfrohen Bildern der einzelnen Stationen.
In die USA zurückgekehrt, beginnt sie nach einem Aufenthalt an der Küste, nautische Elemente in ihre Malerei einzubeziehen: Anker, Tauwinden, Ventilatoren, Schiffe. Daraus entwickeln sich auf großen Leinwänden auch bedrohliche Szenarien: Menschen, die Maschinen bedienen, werden von diesen überwältigt.
1935 gehört Pereira zu den Gründungsmitgliedern des Design Laboratory, einer an Bauhaus-Traditionen orientierten Ausbildungsstätte. Dort experimentieren sie und ihre SchülerInnen mit verschiedenen Materialien (neben Ton, Holz und Stein auch Glas, Plastik und Metall). In ihren eigenen Werken wendet sie sich der abstrakten Malerei zu. Dabei entdeckt sie, dass Strukturen Lichtschwingungen hervorrufen können, und spielt mit der reinen Leuchtkraft der Farben. Die Beziehungen zwischen Formen und Licht und ihre Auswirkungen auf die abstrakte Malerei bleiben ihr Forschungsgebiet, über das sie ab den 50er Jahren philosophische Abhandlungen schreibt und Vorträge hält.
Um intensivere Lichteffekte zu erzielen, wählt Pereira Glas als „Leinwand“. Sie montiert mehrere, mit abstrakten Motiven bemalte Glasscheiben unterschiedlicher Sorten hintereinander (z.B. Kathedralglas für das erste Bild). Damit erreicht sie eine verschwommene Tiefe und je nach Blickwinkel wechselnde Ansichten.
Pereira ist in der New Yorker Kunstszene von den 30er Jahren bis zu ihrem Tod 1971 eine bedeutende Figur. Alle wichtigen Museen der USA sammeln ihre Gemälde, wenngleich sie sie selten ausstellen (wie Pereiras Biographin Karen Bearor anmerkt). Sie hat zu Lebzeiten eine stolze Liste von Ausstellungen vorzuweisen und wird als zweite Frau nach Georgia O’Keeffe 1953 im renommierten New Yorker Whitney Museum of American Art mit einer Retrospektive geehrt. Mit ihren experimentellen Bildern und dem philosophischen Hintergrund hat sie sich einen einzigartigen Platz in der Kunstwelt erobert.
(Text von 2006)
Verfasserin: Adriane v. Hoop
Links
- https://americanart.si.edu/artwork/untitled-boats-cape-cod-19555
- http://www.artnet.com/artists/irene-rice-pereira/
- https://www.moma.org/artists/4553
- https://www.bethesdafineart.com/artists/irene-rice-pereira
- https://poulwebb.blogspot.com/2012/06/irene-rice-pereira.html
- https://www.caldwellgalleryhudson.com/sold-archive/irene-rice-pereira2
- https://muse.jhu.edu/chapter/1670376/pdf
Links geprüft und korrigiert am 28. Juli 2022 (AN)
Literatur & Quellen
Bearor, Karen A. 1993. Irene Rice Pereira: Her Paintings and Philosophy. Austin. University of Texas Press.
Gaze, Delia. 1997. Dictionary of Women Artists. 2 Bände. London. Fitzroy Dearborn.
Irene Rice Pereira’s Early Work: Embarking on an Eastward Journey. Ausstellungskatalog 1994. Miami. The Lowe Art Museum, University of Miami.
National Museum of Women in the Arts. New York, NY. Abrams. 1987.
Bildquellen
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