geboren am 29. August 1915 in Stockholm
gestorben am 29. August 1982 in London
schwedische Schauspielerin
40. Todestag am 29. August 2022
Biografie • Zitate • Weblinks • Literatur & Quellen
Biografie
Ingrid Bergman ist in Schweden bereits ein Star, als der Produzent David O. Selznick sie 1939 in die USA holt. Die AmerikanerInnen sind begeistert von der „Natürlichkeit“ der Schwedin. Von ihrer Mütterlichkeit, ihrer Treue in der Ehe mit dem Arzt Petter Lindström. Nicht nur im Film ist sie die Johanna von Orléans. Und so nehmen sie ihr auch das Laszive in den Hitchcock-Filmen Notorious und Under Capricorn nicht übel. Und wenn sie in Casablanca in der berühmtesten aller Abschiedsszenen sich letztlich doch gegen Humphrey Bogart entscheidet, dann hat das niemand anders erwartet. Der Bannstrahl des moralisierenden Publikums trifft sie allerdings, als sie 1949 mit Roberto Rossellini in Italien Stromboli dreht, sich in ihn verliebt und Mann und Kind verläßt. 1950 heiratet sie Rossellini; sie haben drei Kinder: Robertino und die Zwillinge Isabella und Isotta.
Am 14. März 1950 ergreift Senator Edwin C. Johnson im US-Senat das Wort, um Bergman und Rossellini öffentlich anzuprangern:
„Mr. President, selbst in unserem modernen Zeitalter der Überraschungen ist es empörend, daß unsere populärste Hollywood-Kino-Königin – die allerdings schwanger ist, Folge einer sittenwidrigen Affäre – daß die also die Rolle einer billigen Schmarotzerin spielt, um einem albernen Film Würze zu geben … Aus ihrer Asche möge ein besseres Hollywood erwachsen.“
Sieben Filme drehen Bergman und Rossellini in ihrer gemeinsamen Zeit miteinander. Aber viel Erfolg ist ihnen nicht beschieden, schon gar nicht in den USA, wo die Filme praktisch boykottiert werden. Ingrid Bergman ist längst nicht mehr der „Star“ von früher, und lange Zeit verbietet ihr Rossellini, mit anderen Regisseuren zu filmen. 1957 läßt sie sich von ihm scheiden und heiratet 1958 den schwedischen Produzenten Lars Schmidt, der sie 1970 verläßt.
Inzwischen haben sich die AmerikanerInnen wieder mit ihr ausgesöhnt. Als sie im Januar 1957, nach neun Jahren, in New York zum erstenmal wieder amerikanischen Boden betritt, wird sie begeistert empfangen. Sie filmt wieder regelmäßig. Als sie 1982 Eine Frau namens Golda dreht, ist sie bereits sehr krank. Sie stirbt am 29. August 1982 an Krebs.
Bei ihrer Trauerfeier hört man in einer entfernten Ecke der Kirche eine Geige, sie spielt die Melodie „As Time Goes By“.
(Text von 1989)
Verfasserin: Susanne Gretter
Zitate
Glück ist eine gute Gesundheit und ein schlechtes Gedächtnis. (Ingrid Bergman)
Ein Kuß ist ein hübscher Trick der Natur, den Redefluß zu stoppen, wenn Worte überflüssig werden. (Ingrid Bergman)
Ich bedaure nicht, was ich getan habe. Ich bedaure, was ich nicht getan habe. (Ingrid Bergman)
Nie wieder. Ich kann keinen Grund für die Ehe erkennen – überhaupt keinen mehr. Mir reicht's. Dreimal ist genug. (Ingrid Bergman)
Oh, aber sie ist eine Frau für Frauen. Ich meine, sie ist genau wie eine Frau sein sollte. Sie ist die Art von Frau, vor der Männer keine Angst haben, weil sie solche Wärme ausstrahlt. Sie hat wirklich Qualität. Schade, dass sie nicht Königin irgendeines Landes ist. (Goldie Hawn, amerikanische Schauspielerin)
Als ich sie sah, wusste ich, das ist es. Sie hatte Reinheit und Adel und eine ausgesprochene Starqualität, die sehr selten ist. (David. O. Selznick, Bergmans Produzent)
Tatsächlich war der Star Ingrid Bergman aber gar keine authentische Person, sondern eine öffentliche Kunstfigur, die am grünen Tisch in einem industriellen Apparat konzipiert wurde. Die Schauspielerin Ingrid Bergman, die diese Kunstfigur auf der Bühne der Öffentlichkeit spielte, wurde so gestylt, daß sie ihrem Image entsprach, das überall kontrolliert verbreitet wurde. Und diese öffentliche Kunstfigur wurde ohne Zweifel für eine authentische Person gehalten, denn wäre dies nicht der Fall gewesen, hätte es den Skandal um ihre Person mit Sicherheit nie gegeben. (Joseph Garncarz)
Links
fjallbacka.com: Ingrid Bergman. Fotografiert von Algot Torewi & John Johansson in Fjällbacka (Schweden).
Internet movie database: Ingrid Bergman. Filmografie, Biografie, Fotos.
Katalog der Deutschen Nationalbibliothek: Bücher von und über Ingrid Bergman.
prisma.de: Ingrid Bergman. Biografie mit Links, Fernsehprogramm mit Bergman-Filmen.
vincasa.com: Vincent's CASABLANCA HomePage. Umfangreiche Fanseite über den Kultfilm „Casablanca“.
Links geprüft und korrigiert am 13. August 2020 (AN)
Literatur & Quellen
Quellen
Bergman, Ingrid (1984): Mein Leben. Übersetzt von Bernd Lubowski. Frankfurt am Main: Ullstein (Ullstein-Buch, 20481).
Garncarz, Joseph (1989): Die Schauspielerin wird Star: Ingrid Bergman – eine öffentliche Kunstfigur. In: Möhrmann, Renate (Hg.): Die Schauspielerin. Zur Kulturgeschichte der weiblichen Bühnenkunst. Frankfurt am Main: Insel-Verl., S. 321–344.
Leamer, Laurence (1987): Ingrid Bergman. Die Biografie. (=As Time Goes By: The Life of Ingrid Bergman) Hamburg: Kabel.
Möhrmann, Renate (1999): Ingrid Bergman und Roberto Rossellini. Eine Liebes- und Beutegeschichte. Berlin: Rowohlt Berlin (Paare).
Weiterführende Literatur
Brown, Curtis F. (1980): Ingrid Bergman. Ihre Filme, ihr Leben. München: Heyne (Heyne Filmbibliothek, 12).
Rossellini, Isabella (2005): Im Namen des Vaters, der Tochter und der heiligen Geister. Erinnerungen an Roberto Rossellini. (=Nel nome del padre, della figlia e degli spiriti santi). München: Schirmer Graf.
Spoto, Donald (1998): Ingrid Bergman. München: von Schröder.
DVDs (deutschsprachig)
Bergman, Ingmar (1979): Herbstsonate. Originaltitel: Höstsonaten. Musikdrama. Frankreich, Deutschland, Schweden. Spielfilm, 89 min. DVD (2005).
Cukor, George (1944): Das Haus der Lady Alquist. Originaltitel: Gaslight. Thriller. USA. Spielfilm, 109 min. DVD (2004).
Curtiz, Michael (1952): Casablanca. Drama. USA. Spielfilm, 99 min. DVD (2000).
Curtiz, Michael (1952): Casablanca (Deluxe edition). Drama. USA. Spielfilm, 99 min. DVD (2002).
Curtiz, Michael (1952): Casablanca (Special edition). Drama. USA. Spielfilm, 99 min. 2 DVDs (2003).
Curtiz, Michael (1952): Casablanca (Focus-Edition). Drama. USA. Spielfilm, 98 min. DVD (2006).
Curtiz, Michael: Casablanca (Moviecard). Grußkarte im Briefumschlag mit Originalspielfilm auf DVD. Spielfilm, 99 min (2006).
Donen, Stanley (1958): Indiskret. Originaltitel: Indiscreet. Komödie. UK. Spielfilm, 96 min. DVD (2000).
Fleming, Victor (1950): Johanna von Orleans. Originaltitel: Joan of Arc. Historisches Drama. USA. Spielfilm, 134 min. DVD (2004).
Fröhlich, Carl (1938): Die vier Gesellen. Romanze. Deutschland. Spielfilm, 97 min. DVD (2006).
Hitchcock, Alfred (1951): Berüchtigt. Originaltitel: Notorious. Thriller. USA. Spielfilm, 97 min. DVD (2002).
Hitchcock, Alfred (1952): Ich kämpfe um dich. Originaltitel: Spellbound. Thriller. USA. Spielfilm, 107 min. DVD (2002).
Hitchcock, Alfred (1950): Sklavin des Herzens. Originaltitel: Under Capricorn. Drama. UK. Spielfilm, 108 min. DVD (2006).
Hitchcock, Alfred (1952): Ich kämpfe um dich. Originaltitel: Spellbound. Thriller. USA. Spielfilm, 107 min. DVD (2007).
Ingrid Bergman Collection. Enthält: Die Glocken von St. Marien; Johanna von Orleans; Sklavin des Herzens; Indiskret; Herbstsonate. Spielfilme, 598 min. 5 DVDs (2007).
Litvak, Anatole (1957): Anastasia. Historisches Drama. USA. Spielfilm, 100 min. DVD (2003).
Litvak, Anatole (1957): Anastasia. Historisches Drama. USA. Spielfilm, 101 min. DVD (2006).
McCarey, Leo (1947): Die Glocken von St. Marien. Originaltitel: The Bells of St. Mary's. Drama. USA. Spielfilm, 126 min (2004).
Milestone, Lewis (1952): Triumphbogen. Originaltitel: Arch of Triumph. Drama. USA. Spielfilm, 132 min (2007).
Robson, Mark (1959): Die Herberge zur sechsten Glückseligkeit. Originaltitel: The Inn of the Sixth Happiness. Drama. USA. Spielfilm, 149 min. DVD (2003).
Robson, Mark (1959): Die Herberge zur sechsten Glückseligkeit. Originaltitel: The Inn of the Sixth Happiness. Drama. USA. Spielfilm, 149 min. DVD (2005).
Saks, Gene (1969): Die Kaktusblüte. Originaltitel: Cactus Flower. Komödie. USA. Spielfilm, 99 min. DVD (2002).
Wood, Sam (1951): Wem die Stunde schlägt. Originaltitel: For Whom the Bell Tolls. Drama. USA. Spielfilm, 125 min (2005).
Wood, Sam (1951): Wem die Stunde schlägt (Book-Edition). Originaltitel: For Whom the Bell Tolls. Drama. USA. Spielfilm, 158 min (2007).
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