(Geburtsname: Jelena Lidija Wasiljewna Mironowa)
geboren am 26. Juli 1945 in London
britische Schauspielerin
75. Geburtstag am 26. Juli 2020
Biografie • Zitate • Weblinks • Literatur & Quellen
Biografie
Helen Mirren versteht sich als links – „eine Haltung wäscht man sich ja nicht mit der Morgendusche ab“ – und selbstverständlich nicht als Monarchistin. Das war allerdings kein Hinderungsgrund, während ihrer bisherigen Schauspielkarriere immerhin fünf Herrscherinnen auf der Bühne oder im Film zu verkörpern und mit diesen Rollen große Erfolge zu feiern: Kleopatra, Queen Charlotte, die Königinnen Elizabeth I. und Elizabeth II. sowie Zarin Katharina die Große. „Ich nehme meine Rollen nicht persönlich. Ich sehe sie nicht als Tagebuch meiner persönlichen Entwicklung“, obwohl das nicht abwegig wäre: Sie wurde als Jelena Lidija Wasiljewna Mironowa geboren und stammt selbst von russischem Adel ab. Einer ihrer Vorfahren war Graf Michail Kamenskij, Feldmarschall u.a. im Krieg gegen Napoleon. Ihr weißrussischer, adliger Großvater väterlicherseits war Oberst und während des Ersten Weltkriegs Militärattaché an der zaristischen Botschaft in London. Nach der Oktoberrevolution beschloss er, in England zu bleiben, allerdings nun mittellos, da seine Titel, Güter und Vermögen von den Bolschewiki eingezogen worden waren. Aus einem privilegierten russischen Diplomaten wurde einer der zahlreichen gestrandeten ImmigrantInnen und – Londoner Taxifahrer.
Helens Vater, noch in Russland geboren und – im Gegensatz zu Helen selbst – fließend Russisch sprechend, sehr gebildet und leidenschaftlicher Musiker und Segler, arbeitet zunächst ebenfalls als Taxifahrer, später als umherreisender Fahrlehrer und schließlich an einer untergeordneten Stelle in der Verwaltung. Helens Mutter Kathleen Rogers entstammt einer schottischen Metzgerfamilie. Helen und ihre beiden Geschwister (die ältere Schwester Katrina und der jüngere Bruder Peter) wachsen im ArbeiterInnenmilieu in Leigh-on-Sea/Essex auf – mit den Vorurteilen der angestammten Nachbarschaft gegenüber den „russischen Spionen“ und mit kulturellem Anspruch: „Wir haben zu Hause beim Abendessen immer über die großen Fragen des Lebens diskutiert: Gibt es eine Seele? Was ist Kunst? Was ist der Unterschied zwischen Kunst und Handwerk?“ Zum Verdruss des stolzen, klassenbewussten, patriotischen Großvaters wird die Labour Party gewählt und aus Pietät ihm gegenüber erst nach seinem Tod Mitte der 50er Jahre der Familienname anglisiert: Aus Mironow wird Mirren, aus Wasilij Basil und aus Jelena Helen.
Helen besucht die katholische Mädchenschule St. Bernard’s High School in Westcliff-on-Sea. Unter dem gestrengen Regiment der Nonnen beginnt sich Helen für Geschichte, Literatur und Theater zu interessieren – insbesondere für Shakespeare-Dramen – und bildet während der Pubertät, zum Schrecken der Nonnen, mit ihren besten Freundinnen die Gang The Beatniks, die herumhängt, Beatmusik hört und von einer Zukunft als Filmstar träumt. Doch einer klugen Nonne verdankt Helen Mirren auch einen ihrer Leitsprüche: Zu den destruktivsten Dingen des Lebens gehört die Furcht. „Du musst lernen, keine Angst zu haben.“ Ihre feministische Mutter trichtert ihr ein, dass es nichts Wichtigeres als finanzielle Unabhängigkeit gibt.
Die Schauspielerei ist für Helen nicht nur pubertäre Träumerei. Schon als Sechsjährige wünscht sie sich nichts sehnlicher als Schauspielerin zu werden. Auf Wunsch der Eltern nach einer soliden Ausbildung besucht sie nach dem Schulabschluss zunächst die Pädagogische Hochschule in London, um Lehrerin zu werden. Doch lange hält sie es im Lehramtsstudium nicht aus: Während der Semesterferien spricht sie im National Youth Theatre vor – ihre Rolle ist die Queen Margaret in Henry VI – und wird sofort als Schülerin angenommen. Nach einigen kleinen Rollen in Julius Caesar und Hamlet spielt sie die Helena in Ein Sommernachtstraum und sorgt 1965 für ausverkaufte Vorstellungen im Old Vic Theatre, als sie, gerade zwanzigjährig, die Kleopatra in Antonius und Cleopatra gibt.
Nach nur zwei Jahren erfüllt sich ein Traum: Helen wird in die renommierte Royal Shakespeare Company (RSC) aufgenommen und ist damit eine der jüngsten Schauspielerinnen, der diese Ehre zuteilwird. Sie spielt in verschiedenen klassischen Rollen (u.a. Viel Lärm um nichts, Wie es euch gefällt, Troilus und Cressida, Ende gut, alles gut) in Stratford-upon-Avon und am Londoner Aldwych Theatre. Vorübergehend (1973/74) schließt sie sich der Experimentierbühne Centre International de Recherche Théâtrale von Peter Brook in Paris an. Obgleich sie immer wieder auch Engagements an anderen Bühnen annimmt, bleibt sie der Truppe der RSC bis heute treu.
Nach ihren barbusigen Auftritten bei der RSC hat Helen ihren Ruf als „Sex Queen of Stratford“, als Darstellerin „mit schlampenhafter Erotik“. Bis heute hängt ihr das Etikett des „alterslosen Sex-Appeals“ an. Hinzu kommt, dass sie sich in jüngeren Jahren während einer Tournee mit einer kleinen unabhängigen Theatertruppe in den USA – angeblich angetrunken – in einem Indianerreservat ein kleines Tattoo unterhalb des linken Daumengelenks stechen lässt. Helen Mirren hat keine Angst, in irgendwelche Schubladen gesteckt zu werden, im Gegenteil: schließlich hat ihr Image als Sexbombe ihr die Heizkostenrechnung bezahlt, wie sie selbst lakonisch sagt. Jedoch haben Image und Tattoo Einfluss auf ihre Rollenangebote und behindern ihren Karriereeinstieg in den USA: „Es erschwerte mir mein Leben in Hollywood. Zur damaligen Zeit war man es nicht [= tätowiert]. Wenn Sie mit sowas vor Jahrzehnten auf einer Party in Beverly Hills auftauchten, hielt man Sie fürs Personal!“
Ihre Vorliebe gilt ohnehin (vorerst) dem Theater, da sie hier mehr Macht über ihre Rollen hat, und schließlich landet sie doch noch am Broadway: 1995 gibt sie dort ihr Debüt in Turgenjews Ein Monat auf dem Lande. Für ihre Rolle der Queen Elizabeth II. in dem Musical The Audience, das zunächst in London, dann am Broadway läuft, wird sie mit dem Laurence Olivier Award (2013) und dem Tony Award (2015) ausgezeichnet.
In der Filmbranche zählt sie zu den SpätzünderInnen, obwohl sie bereits 1968 auf der Leinwand debütiert. Doch ihre erste Filmrolle ist eher eine Bühnenrolle: In der Filmversion von Shakespeares Ein Sommernachtstraum spielt sie die Hermia. Dass sie sich doch für den Film erwärmen kann, liegt vor allem daran, dass sie die wenigen bedeutenden Frauenrollen der Theaterliteratur fast alle gespielt hat und sowohl die Anzahl akzeptabler Rollen als auch die geringe Bandbreite der Frauencharaktere bemängelt. Beim Film sieht sie für sich mehr Entwicklungsmöglichkeiten.
Internationale Aufmerksamkeit erregt gleich einer ihrer ersten Filme: Caligula (1977) über den gleichnamigen römischen Imperator. Vom Männermagazin Penthouse gesponsert, erntet der Film harsche Kritik, da er pornographische Szenen enthält, die allerdings erst im Nachhinein hineingeschnitten wurden. Helen Mirren hat zwar auch eine Nacktszene, jedoch ohne pornographischen Inhalt. In Excalibur (1981) spielt sie die Morgana, teils wiederum mit einem durchsichtigen Gespinst sehr leicht bekleidet. Mit ihrem Filmpartner Liam Neeson ist sie über einige Jahre auch privat verbandelt. Zu ihren weiteren früheren Filmen zählen Cal (1984), in dem sie sich als ältere Frau in einen jungen Mann verliebt und für den sie bei den Filmfestspielen in Cannes die Auszeichnung als beste Schauspielerin erhält, sowie White Nights (1985), in dem sie an der Seite von Michail Baryshnikow eine Primaballerina in St. Petersburg spielt, und Der Koch, der Dieb, seine Frau und ihr Liebhaber (1989), in dem das Thema Kannibalismus thematisiert wird.
Ihren eigentlichen Durchbruch als Filmschauspielerin feiert Helen Mirren jedoch mit der britischen Fernseh-Krimiserie Prime Suspect (dt.: Heißer Verdacht, ab 1991). Sie spielt die Kommissarin Jane Tennison, die sich nicht nur mit ihren Fällen um Serienmord, Prostitution und Kindesmissbrauch herumschlagen muss, sondern auch mit den sexistischen Vorurteilen ihrer Vorgesetzten und Kollegen. Zunächst sind nur zwei Folgen geplant, doch aufgrund des durchschlagenden Erfolges werden weitere Staffeln gedreht – bis 1996 entstehen insgesamt fünf und nach einer längeren Pause nochmals zwei (2004–06).
Erneut in der Schusslinie befindet sich Helen Mirren mit ihrem Filmprojekt Some Mother’s Son (dt.: Mütter & Söhne, 1996). In dem halbfiktionalen Film wird der Nordirland-Konflikt thematisiert, und Mirren spielt die Mutter des hungerstreikenden IRA-Gefangenen Bobby Sands. Ihr wird vorgeworfen, sie sympathisiere mit den Zielen der IRA, dabei will sie nur Verständnis für deren Position wecken.
2003 wird sie in den Adelsstand erhoben und darf sich nun „Dame Commander of the Order of the British Empire“ nennen. Nach einer Woche Bedenkzeit nimmt sie diesmal diese Ehrung an; 1996 hatte sie sie noch abgelehnt.
Der bisherige Höhepunkt ihrer Karriere ist ihre Rolle als Elizabeth II. in Die Queen (2006), für die sie mit begeisterten Kritiken und Auszeichnungen überhäuft wird, u.a. erhält sie den Oscar als beste Hauptdarstellerin. Gerüchten zufolge soll die echte Queen von dem Film durchaus „amused“ gewesen sein. Was Helen Mirren vor allem amüsiert haben dürfte, ist die Verleihung von zwei Global Awards 2007 zum einen für ihre Queen und zum anderen für ihre Darstellung von Elizabeth I. im gleichnamigen Fernseh-Zweiteiler. Für Letzteren wird ihr auch ein Emmy Award zugesprochen. Helen Mirren mag zwar keine Monarchistin sein, doch die Königinnen scheinen ihr Glück zu bringen. Und Elizabeth II. scheint nicht nachtragend zu sein.
Spätestens jetzt kann sie sich ihre Filmrollen aussuchen; nur wegen des Geldes muss sie keine Rolle mehr annehmen. Von jeher hat sie eine Vorliebe für starke Frauenrollen, für entwickelte Charaktere. Doch von den Drehbüchern der 70er und 80er Jahre sei sie oft geradezu beleidigt gewesen, da Frauen meist als Randfiguren und Sexobjekte besetzt worden seien. Mit zunehmendem Alter häufen sich die Angebote, in denen sie ihre Stärke, das nuancenreiche Spiel der kleinen Gesten, ausreizen kann. Sie schafft den Spagat zwischen aufwendigen, historischen Kostümrollen und schlichten, modernen Grenzgängerinnen der Gegenwart.
In der Filmkomödie Calendar Girls (2003) spielt sie eine jener älteren Hausfrauen, die sich regelmäßig mit anderen zu Vorträgen über Rezepte und Handarbeiten trifft und eines Tages auf die Idee kommt, die Gruppe solle einen Kalender herausgeben, in dem sie alle bei hausfrauentypischen Tätigkeiten nackt posieren. In der Filmbiographie Ein russischer Sommer (2009) mimt Helen Mirren die streitlustige Ehefrau von Leo Tolstoi, in R.E.D. (2010) eine CIA-Agentin im Ruhestand mit Maschinenpistole, in Madame Mallory und der Duft von Curry (2014) eine Restaurantchefin, die plötzlich Konkurrenz durch ein neues indisches Lokal bekommt, und in Die Frau in Gold (2015) eine aus Wien stammende New Yorker Jüdin, die um ihr Erbe – ein wertvolles Gemälde von Gustav Klimt – kämpft.
Obwohl Helen Mirren findet, es gebe mittlerweile genug Filme, die Demenz und Krankheiten im Alter thematisieren, kann sie sich dem Sujet doch nicht ganz entziehen: In dem Roadmovie Das Leuchten der Erinnerung (2017) spielt sie mit Donald Sutherland ein Paar, das – er an Alzheimer, sie an einem Tumor erkrankt – in einem Wohnmobil nach Key West reist, um das Haus Ernest Hemingways zu besuchen, und dabei das Leben neu entdeckt.
Schließlich spielt sie doch wieder eine Monarchin – Zarin Katharina II. von Russland – in dem von Sky UK und HBO produzierten Fernseh-Vierteiler Catherine the Great (2018). Im selben Jahr steht sie in Winchester – das Haus der Verdammten als Witwe des Waffenherstellers William Winchester vor der Kamera. In Interviews prangert sie die Liebe der US-Amerikaner zu ihren Waffen an und vergleicht dies mit dem Kult der Maya, bei dem den Göttern Menschen geopfert wurden. Der Gott der Amerikaner sei das Gewehr. Sie glaubt nicht, dass sich an diesem Kult jemals etwas ändern wird. Konsequenterweise engagiert sie sich bei der Oxfam-Kampagne Waffen unter Kontrolle, deren Ziel es ist, den weltweiten Verkauf von konventionellen Waffen einzuschränken.
Dies ist nur ein Beispiel dafür, wie sehr Helen Mirren auch eine politische Person ist. Schon ihr Vater war 1936 gegen die britischen Faschisten auf die Straße gegangen; Helen unterstützte zeitweise Vanessa Redgraves Workers‘ Revolutionary Party. Von jeher versteht sie sich als Feministin. Nur wird es ihr heutzutage leichter gemacht als noch in den 70ern, da sie gern Make-up und High Heels trägt, was frau ihrerzeit übel genommen wurde. Damals litt sie unter dem Vorwurf, ein derartiges Outfit spiele dem Patriarchat in die Hände. Sie marschierte 2017 mit beim New York City’s Women’s March und betont, dass es gute Gründe gebe, wütend zu sein; auch für die MeToo-Debatte sei es höchste Zeit.
Sie selbst wollte nie von einem Mann abhängig sein, vor allem nicht finanziell. Auch Mutter hat sie nie werden wollen: „Ich habe nicht die geringsten Mutterinstinkte. Ich liebe Kinder, ich finde sie lustig und inspirierend […] Trotzdem, selbst wollte ich nie welche.“ 140 Heiratsanträge hat sie bekommen, bis sie sich schließlich doch für die Ehe entschied: Mit 52 Jahren heiratete sie ihren langjährigen Lebensgefährten, den US-amerikanischen Regisseur Taylor Hackford, der „unsexistischste Mann“, den sie kenne. Großenteils lebt sie in Los Angeles, bei ihm und seinen beiden Söhnen, für die sie nun doch so etwas wie eine Mutterfigur darstellt, und zeitweise in London.
Ihr Alter von mittlerweile Mitte Siebzig scheint keinen Rückgang an Rollenangeboten mit sich zu bringen. Sie selbst hat jedenfalls nicht die Absicht, sich dem Optimierungswahn zu beugen und versucht auch nicht, jünger auszusehen als sie ist, sondern das Bild zu verändern, das die Gesellschaft von Frauen ihres Alters hat. Wenn sie ihrem jüngeren Selbst einen guten Rat geben könnte, dann wäre der, endlich aufzuhören immer so wahnsinnig nett zu sein, und „ich würde mein jüngeres Ich lehren zu sagen ‘F*** off‘ – mit mehr Selbstbewusstsein und vor allem öfter.“
(Text von 2019)
Verfasserin: Christine Schmidt
Zitate
Ich bin unabhängig – nur nicht, wenn es darum geht, meine Koffer zu tragen.
Ich muss keinen Erwartungen mehr entsprechen. Schauen Sie, mein Image ist nicht das eines Darlings. Ich habe es vielen Leuten, auch Journalisten, nicht leicht gemacht. Ich habe meine klaren und oft etwas unsentimentalen Standpunkte.
Es wäre mir natürlich viel lieber, wenn die Kräfte in unserer Gesellschaft anders verteilt wären, aber solange das nicht der Fall ist, ziehe ich Filme vor, die sich über die tatsächliche Rolle der Frau keine Illusionen machen.
Nicht viel hat sich in Hollywood verändert, die Filmemacher produzieren immer noch für 18- bis 25-Jährige und für deren Penisse.
Und ich bin nicht nur eine Charakterdarstellerin. Ich bin auch ein durchgeknalltes Mädchen, das bei Dreharbeiten bis zum Hals im Wasser steht, Sachen durch die Luft schmeißt und rumschreit.
Ich habe […] sehr, sehr viel Theater gespielt. Man wird sagen können, dass ich eine relativ ernst zu nehmende Bühnenkarriere vorweisen kann.
Ich bin ein Kind der 60er- und 70er-Jahre. Ich fühlte mich bis an den Rand des etwas Prätentiösen als eine aufgeklärte und politisch natürlich progressive Frau, die Glamrock hörte, die Kunst der erotischen Fotografie liebte und sich natürlich keinesfalls um das Königshaus scherte.
Ich finde es gut, dass ich nichts geerbt habe, weil man sein Leben ohnehin eigenständig führen muss. Deshalb bin ich stolz auf das, was ich erreicht habe.
Als junge Frau hatte ich zu dicke Wangen, zu kurze Beine, zu große Brüste. Wie alle wollte auch ich in den 60er-Jahren aussehen wie Twiggy. Stattdessen war ich ein wandelndes Klischee, blondes Haar, Titten, Taille.
Gott, die Hippies, ich meine: Was waren wir Frauen denn für die? Sexobjekte, und zwar öffentliche Sexobjekte, sehr regressiv runtergestuft von Kerlen, die ständig alles befreien wollten, das Land Vietnam, das Proletariat, den Penis, die Vagina…
Ganz gleich, welchem Geschlecht du angehörst oder welcher Rasse: sei ein/e Feminist/in.
Männer […] können sich gar nicht vorstellen, dass man als ältere Frau etwas anderes als gehässig und verbittert sein könnte.
Es ist sexistisch und diskriminierend, wenn irgendwelche Typen sagen, „wie toll, dass eine 63-Jährige noch so aussehen kann“.
Wir unterstellen den Amerikanern Oberflächlichkeit, richten aber seit Jahren über sie oberflächlich, und zwar ausschließlich basierend auf der Amtsführung von George W. Bush. Wie dumm. Amerika ist so viel: Es ist reaktionär und cool, es ist puritanisch und sexuell befreit, da sind die Küsten, und da ist die Mitte, und da ist vor allem das, was man decent heart nennt – eine Tradition des Anständigen, die gerade bei den einfachen Leuten tief verwurzelt ist.
Anti-Aging. Allein der Begriff! Als wüssten Frauen nicht, dass sie altern. Die Leute sollen endlich begreifen: Wir wollen nicht jünger aussehen, sondern einfach nur gut und uns so gut wie möglich dabei fühlen.
Ich habe immer schon gesagt: Margaret Thatcher ist meine Heldin. Nicht, weil mir ihre politischen Ansichten gefallen hätten, das haben sie nicht. Sondern weil jedes kleine Mädchen vor dem Fernseher, wenn es seine Mutter fragte, zur Antwort bekam: Das ist die Premierministerin von Großbritannien. Und dann weiß das kleine Mädchen, dass alles möglich ist.
Obwohl ich nur ein paar Mal für einige Wochen in Russland war, bin ich wohl mehr russisch als britisch. Die Ernsthaftigkeit, mit der ich das Leben betrachte, meine Liebe zum Philosophieren, das sind eher russische Eigenschaften.
Sie [= die Queen] ist ja auch nett, ich habe viel über sie recherchiert. Ihre unglaubliche Selbstdisziplin und wie sie sich dem Land widmet, das muss man anerkennen – obwohl ich gewiss keine Monarchistin bin.
Wenn man sich die alte Mel [= Melania Trump] anschaut, denkt man: Sie ist eine der mächtigsten Frauen der Welt, denn sie könnte ihn stürzen. […] Wir [OsteuropäerInnen] haben diese düsteren Seelen. Und diese düstere slowenische Seele wird irgendwann rauskommen.
Es kann einfach nichts Gutes dabei rauskommen, wenn man morgens um 3 Uhr twittert.
Ich meine, welche Kunst beherrschen wir Briten in unerreichter Perfektion? – Andere aussehen zu lassen wie totale Vollidioten.
Links
http://www.munzinger.de/document/00000023937
https://www.theguardian.com/film/2018/nov/02/all-helen-mirrens-61-movies-ranked
https://www.sueddeutsche.de/kultur/helen-mirren-sie-hasst-die-siebzigerjahre-1.3814407
https://www.zeit.de/2010/02/Interview-Helen-Mirren/komplettansicht?print
https://www.allure.com/story/helen-mirren-cover-story-september-2017
https://www.gala.de/stars/starportraets/helen-mirren-20501350.html
https://www.welt.de/kultur/gallery13617338/Helen-Mirren-Stationen-ihres-Lebens.html
http://www.spiegel.de/panorama/leute/helen-mirren-wird-70-die-drama-queen-a-1044686.html
https://www.prosieben.de/stars/star-datenbank/helen-mirren
https://www.youtube.com/watch?v=t4NRe5NI5Gc
https://www.youtube.com/watch?v=9zX-w0BiUv4
https://www.youtube.com/watch?v=PKPm0l1m0tw
Literatur & Quellen
Beier, Lars-Olav & Midding, Gerhard: Helen Mirren: “Man ist immer nur eine Figur im Bild des Anderen.” In: Teamwork in der Traumfabrik. Werkstattgespräche. Berlin 1993, S. 166 –181 (Henschel)
Cook Overton, Barbara et al.: Helen Mirren and the Media Portrayals of Aging. In: Jones, Norma & Batchelor, Bob (Hg.): Aging Heroes. London 2015, S. 181–197 (Rowman & Littlefield)
Gorkow, Alexander: Interview mit Helen Mirren. „Da ist kein Raum für Sentimentalitäten, wenn Sie mich fragen.“ In: Draußen scheint die Sonne. Interviews mit… Köln 2008, S. 285–294 (Kiepenheuer & Witsch)
Mirren, Helen: In the Frame – My Life in Words and Pictures. London 2007 (Weidenfeld & Nicolson)
Waterman, Ivan: Helen Mirren. The Biography of Britain’s Greatest Actress. London 2007 (John Blake Publishing)
Zucker, Carole: Helen Mirren. In: Conversations with Actors on Film, Television, and Stage Performance. Portsmouth, NH 2002, S. 140–156 (Heinemann)
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