(Helen Brown Hayes)
geboren am 10. Oktober 1900 in Washington, DC
gestorben am 17. März 1993 in Nyack, New York
US-amerikanische Schauspielerin
30. Todestag am 17. März 2023
Biografie • Zitate • Literatur & Quellen
Biografie
Helen Hayes wurde oft die “First Lady des amerikanischen Theaters” genannt. Ihre Laufbahn als vielseitige Schauspielerin auf der Bühne, für Radio, Film und Fernsehen, war lang und eindrucksvoll.
Hayes' Mutter war Schauspielerin, und so begann Helen schon früh, sich für das Theater zu interessieren. Als Fünfjährige stand sie, zusammen mit ihrer Mutter, zum ersten Mal auf der Bühne, mit 8 debütierte sie am Broadway. Es folgten einige erfolgreiche Kinderrollen. Nach ihrem High-School-Abschluß ging sie 1917 wieder nach New York und startete eine große Karriere.
Hayes war mit dem Schriftsteller Charles MacArthur verheiratet, von 1928 bis zu seinem Tod 1956. Sie hatten zwei Kinder, Mary und James, die beide die Familientradition fortsetzten und SchauspielerInnen wurden. Als Mary 1949 mit 19 Jahren an Kinderlähmung starb, bekämpfte Hayes in charakteristischer Weise ihre Verzweiflung mit sinnvollen Aktivitäten. Sie gründete den Mary MacArthur Fonds für Kinder mit Kinderlähmung und ihre Eltern. Zusammen mit dem Krankenhaus in Nyack, New York, konnte sie das erste Behandlungszentrum für Polio-Überlebende in den USA einrichten. Das Krankenhaus trägt heute ihren Namen. Hayes arbeitete auch mit Mutter Teresa und für ein Waisenhaus in Mexico.
Hayes' Vielseitigkeit und Ausdruckstiefe machten sie zu einer der führenden Bühnendarstellerinnen der 20er und 30er Jahre. Auf die komischen Rollen ihrer ersten Jahre folgten bewegende Porträts in Historiendramen. Eine ihrer meistbewunderten Leistungen war die Gestaltung der Königin Victoria in Victoria Regina (1935); im Verlauf des Stückes hatte die Titelheldin um 60 Jahre zu altern!
Hayes' Erfolg basierte auf harter Arbeit. In ihren frühen Darstellungen konstatierte sie selbstkritisch einen Mangel an Konsistenz und Kontrolle und bemühte sich deshalb um bessere Beherrschung ihre Handwerks. Sie nahm Stimm-, Box– und Fechtunterricht, außerdem studierte sie Ausdruckstanz und Atemtechnik.
Die Frau, die sich selbst “klein und unscheinbar” nannte, eroberte ihr Publikum durch ihre enorme Ausdruckskraft und den Nuancenreichtum ihrer Darstellung. KritikerInnen und KollegInnen verliehen ihr viele Auszeihnungen. Zweimal bekam sie den Oscar, 1931 als beste Schauspielerin für The Sin of Madelon Claudet und 1971 für die beste weibliche Nebenrolle in Airport. Zwei Theater in New York wurden nach ihr benannt. Sie erhielt etliche Ehrendoktorate, u. a. von Princeton und Columbia. 1986 ehrte Präsident Reagan sie mit der Friedensmedaille, dem höchsten Zivilorden der USA. Helen Hayes schrieb 5 Bände Memoiren und starb 1993 im Alter von 92 Jahren an Herzversagen.
(Text von 1999).
Verfasserin: Katherine E. Horsley
Zitate
Es gibt wahrscheinlich keine aufwühlendere Erfahrung, in all dem Chaos der Proben, als jenen Augenblick der Wahrheit, wenn du zum erstenmal die Gestalt bist und dich in ihr verlierst. Die Gestalt bekommt ein Eigenleben, und das Geheimnis macht dich demütig.
(Helen Hayes)
Es ist möglich, dein Handwerk so zu entwickeln, dass du die Angst besiegen und Außerordentliches leisten kannst – ganz nach Willen, so dass dein Publikum nie enttäuscht oder gelangweilt ist.
(Helen Hayes)
Literatur & Quellen
Barrow, Kenneth. 1985. Helen Hayes: First Lady of the American Theater. Garden City, NY. Doubleday.
Buckley, Michael. 1990. “The First Lady of the American Theater”, Theater Week, Sept 10, 1990.
Hayes, Helen mit Lewis Funke. 1965. A Gift of Joy. New York. Evans & Co.
Hayes, Helen mit Sandford Dody. 1969. On Reflection. New York. Fawcett Crest.
Hayes, Helen mit Katherine Hatch. 1990. My Life in Three Acts. San Diego. Harcourt Brace Jovanovich.
Kittredge, Mary. 1990. Helen Hayes. New York. Chelsea House.
Murphy, Donn B. & and Stephen Moore.1993. Helen Hayes: A Bio-Bibliography. Westport, CT. Greenwood Press.
Young, William C. 1975. Famous Actors and Actresses on the American Stage. New York & London. Bowker.
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