(Emma Nevada, eig. Wixom)
geboren am 7. Februar 1859 im Alpha mining camp bei Nevada City, Cal., USA
gestorben am 20. Juni 1940 in Liverpool, England
US-amerikanische Sängerin (Koloratursopran)
165. Geburtstag am 7. Februar 2024
Biografie • Literatur & Quellen
Biografie
Emma Wixom hatte Glück mit ihren Eltern: Maria Wixom gab dem lebhaften aufgeweckten Kind ein ungewöhnliches musikalisches Talent. Dr. Wixom unterstützte es nach Kräften und ließ z.B. 1867 aus Boston einen Flügel in die abgelegene kleine Silberminenstadt Austin, NV heranschaffen; zudem schickte er nach dem Tod der Mutter die Vierzehnjährige für drei Jahre ins renommierte Mills Seminar nach Oakland, wo Alfred Kelleher, Schüler des berühmten Manuel Garcia d.J., ihre Stimme und Freude an einem natürlich klingenden Singen weiter entwickelte.
Ein Jahr später steht sie in Wien vor der großen Gesangspädagogin Mathilde Marchesi, ebenfalls Schülerin von Garcia: „Ich bin eine Waise - wollen Sie meine zweite Mutter sein?“ Im Belcanto hat sie ihre Heimat gefunden.
In drei Jahren ist es soweit: Unter ihrem neuen Bühnennamen Emma Nevada debütiert sie in London als Amina in Bellinis Sonnambula und tourt anschließend u.a. mit dieser Paraderolle durch alle Opernhäuser Italiens. 1881 in Genua bezaubert sie Nietzsche und Verdi, der sie für 21 Vorstellungen an die Scala holt. 1883-84 ist sie an der Opéra Comique und lebt jetzt in Paris. Gastspiele führen die Vielbegehrte u.a. nach Amsterdam, Barcelona, Berlin, Brüssel, Lissabon, London, Madrid, Petersburg oder Wien und auf drei Tourneen (1884-85 z.T. alternierend mit Adelina Patti,1885-86, 1899, 1901-02) in die USA. Ihr Repertoire umfasst drei Opern von Gounod, je zwei von Bellini und Thomas sowie je eine von David, Délibes, Donizetti, Massenet und Verdi sowie drei Oratorien, alle entstanden zwischen 1831-1884.
Ab etwa 1885, dem Jahr ihrer Hochzeit mit ihrem Manager Raymond Palmer, und der Geburt ihrer Tochter Mignon 1886 konzentriert sich die Gefeierte trotz aller Opernerfolge vermehrt auf Programme mit Arien und, auch volkstümlichen, Liedern/Songs, die sie vor allem in ihren vielen Privatkonzerten an europäischen Höfen oder auf den USA-Tourneen vorträgt. Ihre auch in ihrem Singen vermittelte Fähigkeit zu spontaner Empfindung und menschlichem Kontakt prägt auch ihre weitreichenden freundschaftlichen Beziehungen und ihr intensives Teilnehmen am vielfältigen kulturellen Leben der Pariser Gesellschaft - mit oft bewundernd vermerktem Gespür für Auftreten, Stil und modische Finesse (sie ist die erste Sängerin, die während eines musikalischen Auftritts ihre Garderobe wechselt).
1907 gibt sie in Berlin ihre Abschiedsvorstellung, kehrt jedoch 1910 noch einmal zurück. Ihre letzten dreißig Lebensjahre verbringt sie unterrichtend in England bei der von ihr zur Sängerin ausgebildeten Tochter Mignon, von der zwei Arien bei IRCC erhalten sind; dort findet sich auch ein 1939 von der Mutter gesprochener Grußtext an sie.
(Text von 2008)
Verfasserin: Swantje Koch-Kanz
Literatur & Quellen
Emma Nevada Homepage (25. Mai 2008, geprüft 23.01.2019)
“Mlle. Nevada's debut”, Artikel in der New York Times , 1. April 1884 (25. Mai 2008, geprüft 23.01.2019)
Kutsch, Karl Josef & Leo Riemens. 1987. Großes Sängerlexikon Band 2: M-Z.. Bern; Stuttgart. Francke Verlag, S. 2100-2102.
Nevada, Emma. 1938. Spoken greetings from Emma Nevada on her 79th birthday [to her daughter Mignon Nevada Palmer]. Vinyl Red Label IRCC Nr. 3139 . - Enthält außerdem zwei unveröffentlichte Aufnahmen (von 1924 und 1932) von Mignon Nevada: Polaccca („Le soir“) aus Esmeralda von Arthur Goring Thomas; „Ah! Je ris.“ aus Faust von Charles Gounod
The New Grove dictionary of music and musicians. 2001. 2nd edition. Volume 17. London. Macmillan. New York. Grove Dictionaries, S. 797. - online: http://www.grovemusic.com
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