Biographien Elizabeth Ann Bayley Seton
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(Mother Seton)
geboren am 28. August 1774 vermutlich in New York
gestorben am 4. Januar 1821 in Emmittsburg
erste amerikanische Heilige, Ordensgründerin
250. Geburtstag am 28. August 2024
Biografie • Literatur & Quellen
Biografie
Ihre Stärken für ein Leben in Armut, Nächstenliebe und Gehorsam schöpfte Elizabeth immer aus dem tiefen Glauben an das Leben in der Ewigkeit.
Geboren als Tochter eines protestantischen Arztes heiratete sie mit 19 Jahren den Unternehmer William M. Seton und wurde Mutter von fünf Kindern. 1803 unternahm das Ehepaar eine Seereise zu Freunden nach Italien. William erkrankte an Bord und starb bald darauf in Pisa. Elizabeth wurde von den Freunden herzlich aufgenommen und musste einige Monate auf eine Gelegenheit für die Rückreise warten. In dieser Zeit besichtigte sie die prächtigen Kirchenbauten, und über die sonntäglichen Messen wurde ihr der Katholizismus nahegebracht. Der Aufenthalt in Italien hinterließ bei der bereits sehr gläubigen Elizabeth einen bleibenden Eindruck. Die Vorstellung, dass während der Wandlung innerhalb der Messe Gott der Allmächtige wirklich zugegen sei, bewegte sie zutiefst.
Zurück in Amerika, trat sie nach langen Seelenqualen zum Katholizismus über. Viele FreundInnen und Verwandte zogen sich von ihr zurück, und es wurde ihr schwer, sich und ihre vielen Kinder in dieser feindlich gestimmten Umgebung durchzubringen.
1808 ging sie nach Baltimore und gründete eine kleine Schule für Mädchen der katholischen Oberschicht. Auf diese Weise konnte sie ihren Lebensunterhalt verdienen und ihrem großen Ziel, der Gründung einer Schwesterngemeinschaft, einen Schritt näherkommen.
Zwei konvertierte Schwägerinnen schlossen sich ihr an, und bereits ein Jahr später legte Elizabeth ihr erstes Gelübde vor dem Erzbischof ab. Sie wurde damit die Generaloberin der „Sisters of Charity of St. Vincent de Paul“. Die Gemeinschaft der Schwestern wuchs schnell und siedelte nach Emmitsburg um. Dort stand ihnen anfangs nur ein bescheidenes zugiges Haus zur Verfügung. Um sich zu wärmen, arbeiteten die Schwestern bald heftig tretend an ihren Spinnrädern…
In Emmitsburg wurde die Schularbeit weitergeführt und ausgebaut. Elizabeth war eine konsequente Schulleiterin mit dem obersten Ziel der Hinführung zu Gott. So liebevoll und aufopferungsvoll sie sich um ihre Schwestern, Kinder und SchülerInnen, um Kranke, Sterbende und Ratsuchende kümmerte, so streng und unnachgiebig war sie, sobald sie das Gefühl hatte, dass sie ihren Pflichten Gott gegenüber nachlässig wurden.
Die Schwesterngemeinschaft der Mother Seton, wie Elizabeth genannt wurde, breitete sich rasch in Amerika aus. 1975, über 200 Jahre nach ihrer Geburt, wurde Elizabeth als erste Amerikanerin im Petersdom zu Rom heiliggesprochen; drei Krankenheilungen wurden als Wundertaten anerkannt.
(Text von 1995)
Verfasserin: Hildegard Sommer
Literatur & Quellen
Dirvin, Joseph I., C.M.1962. Mrs. Seton, Foundress of the American Sisters of Charity. New York. Farrar, Straus and Cudahy.
“Elisabeth wird eine Heilige”, Frankfurter Rundschau vom 12. 9. 1975.
Notable American Women: A Biographical Dictionary. 1971. Hg. Edward T. James, Janet Wilson James & Paul S. Boyer. 3 Bde. Cambridge, MA. The Belknap Press of Harvard UP.
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