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geboren am 16. März 1596 in Lerjeholm in Västergötland
gestorben am 5. Januar 1674 in Stockholm
schwedische Hofdame und Adelige
350. Todestag am 5. Januar 2024
Biografie • Zitate • Literatur & Quellen
Biografie
Sie soll von außerordentlicher Schönheit gewesen sein, die junge Ebba Brahe, Tochter des Reichsdrosten Magnus Graf Brahe, als sie 1611 nach dem Tod der Mutter als Hofdame zur Königinwitwe Christine an den schwedischen Hof kam, wo sie sogleich die Aufmerksamkeit auf sich zog.
Auch König Gustav Adolf verliebte sich in sie. Im März 1613 bat er sie in einem Brief um Antwort auf sein „liebes Begehren“ und um Auskunft über die Unterredung mit ihrem Vater – ein Heiratsantrag oder zumindest eine Liebeserklärung?
Die romantische Liebe fiel sehr schnell der Staatsraison zum Opfer: Die Königinmutter stellte sich vehement gegen diese unstandesgemäße Verbindung, und Ebba Brahe gab schließlich, nachdem sie von Gustav Adolf noch ein diamantbesetztes Schmuckstück entgegengenommen hatte, dem Werben des Reichsmarschalls Jakob de la Gardie nach, den sie 1618 heiratete. Und mit dem sie 14 Kinder hatte. Sie erzog ihre Kinder, unterhielt Beziehungen zum königlichen Hof, legte Gärten an, züchtete Pflanzen und galt als kunstsinnige Mäzenin.
Nach dem Tod ihres Mannes 1652 aber übernahm die resolute Dame konsequent die Rolle der mater familias. Umsichtig, ehrgeizig und hin und wieder streitsüchtig – 1667 war sie in einen eigenartigen Eigentumsprozess gegen Johann Oxenstierna, den Sohn des Kanzlers, verwickelt – mehrte sie ihren Reichtum und kaufte ein Landgut nach dem anderen, wohl um die Mitgift für ihre Kinder und damit deren standesgemäße Verheiratung zu sichern.
Schließlich wurde auf zweien ihrer Güter Eisenerz gefunden, und sie widmete sich erfolgreich der Eisenproduktion, mit der sie ihr Vermögen noch einmal erheblich vergrößern konnte. Ob sie auch Waffen hergestellt hat, ist nicht überliefert, aber feststeht, dass sie 1655 dem Niederländer Louis de Geer, damals der bekannteste Waffenhändler in Schweden, in Göteborg ein Palais abkaufte, das noch heute ihren Namen trägt.
(Text von 1995)
Verfasserin: Susanne Gretter
Zitate
Er nahm seine Laute von der Wand und griff träumend ein paar Akkorde; es ging ihm plötzlich durch den Sinn, dass er alle diese Herrlichkeit, ja die Welt hingeben würde, um den Besitz seines Mädchens, das er liebte und auf die er, so sagten Oxenstierna sowohl wie seine Mutter, verzichten müsse, weil sie zwar adeligen, aber nicht fürstlichen Standes war…
Zu seiner Mutter sagte er, dass die Geliebte klüger und feiner sei als alle Königstöchter der Welt und dass er, indem er sie heirate, sie zur Königin mache; worauf seine Mutter entgegnete: was Herz und Geist eines Menschen taugen, gehe Gott an, die Menschen müssten nun einmal nach Titel und Stand unterscheiden.
Ricarda Huch, Der Dreißigjährige Krieg (1937)
Literatur & Quellen
Lyttkens, Alice. 1972. Kvinnan finner en följeslagare: Den svenska kvinnans historia från forntid till 1700-tal. Stockholm. Bonnier.
Svenska Män och Kvinnor: Biografisk Uppslagsbok. 1942. Stockholm. Bonnier.
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