geboren am 13. Mai 1907 in London
gestorben am 19. April 1989 in Par, Cornwall
britische Schriftstellerin
35. Todestag am 19. April 2024
Biografie
Mit 19 Jahren war sich Daphne du Maurier darüber im klaren, daß es für sie nichts Wichtigeres gab, als finanziell von ihrer Familie unabhängig zu sein und so ein Leben nach ihren Vorstellungen führen zu können. Im Hause ihrer Eltern in London - ihr Vater war der Schauspieler und Theatermanager Sir Gerald du Maurier, ihr Großvater der Punch-Illustrator und Schriftsteller George du Maurier - sah sich Daphne einem zwar sorgenfreien und behüteten, aber geselligen Lebensstil voller gesellschaftlicher Verpflichtungen ausgesetzt, der ihrem schüchternen Wesen, ihrem Freiheitsdrang und ihrer Vorliebe für Einsamkeit zuwiderlief.
Der Besuch eines Pensionats in Paris und die Freundschaft mit einer ihrer dortigen Erzieherinnen, Fernande Yvons, waren für sie die ersten Schritte in die Freiheit. Für die achtzehnjährige Daphne stand nach einem Besuch in der Bretagne fest, daß sie irgendwo am Meer leben mußte, “wo es hohe Klippen zu ersteigen ... und einsame Buchten gab, in denen ich ungehindert nackt baden konnte.”
Die Familie kauft 1926 ein Ferienhaus in Bodinnick/Cornwall. Daphne spürt sofort, daß hier im Gegensatz zu London/Hampstead, wo “der alle schöpferischen Ansätze erstickende Alltag” sie bedrückt, Freiheit ist: “Die Freiheit, zu schreiben, ... über die Hügelkämme zu wandern, mit einem Boot hinauszurudern, allein zu sein.” Cornwall liefert ihr Stoff für ihre Bücher, dort schreibt sie ihren ersten und gleich erfolgreichen Roman The Loving Spirit (Der Geist von Plyn, 1931), der ihr die so lang ersehnte finanzielle Unabhängigkeit bringt.
Neben 18 Romanen (darunter ihr wohl berühmtester, Rebecca), vielen Kurzgeschichten - u.a. Die Vögel, verfilmt von Hitchcock, und Don’t look now, die Vorlage für den Film Wenn die Gondeln trauer tragen - schrieb sie Theaterstücke, Kinderbücher, Studien über ihre Familie und setzte ihrem geliebten Cornwall in Vanishing Cornwall ein Denkmal.
(Text von 1993)
Verfasserin: Birgit Rabofski
Zitate
Immer narrte mich die Vergangenheit, lag sie zum Greifen nah vor mir, als wartete sie darauf, daß ich sie wieder einfing. Warum stimmte mich der Gedanke an vergangene, mir unbekannte Zeiten und Menschen so traurig?
Das schreibende Ich unterscheidet sich sehr vom Ich, das leben will, und beide sind eng verbunden. Ohne Schreiben gäbe es keinen Grund mehr zum Leben. Die Extreme in ihrer Gegensätzlichkeit verursachen den Konflikt. (Daphne du Maurier)
Links
Daphne du Maurier in der Deutschen Nationalbibliothek
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