(Danielle Yvonne Marie Antoinette Darrieux)
geboren am 1. Mai 1917 in Bordeaux
französische Schauspielerin
100. Geburtstag am 1. Mai 2017
Biografie • Weblinks • Literatur & Quellen • Bildquellen
Biografie
Mit der musikalischen Komödie Acht Frauen hat der Regisseur François Ozon 2001 eine Liebeserklärung an die großen Darstellerinnen des französischen Kinos geschaffen. In der Kulisse eines verschneiten Landhauses versammeln sich Stars wie Catherine Deneuve, Isabelle Huppert, Emanuelle Beart und, als dienstälteste Grande Dame, Danielle Darrieux, die hier zum vierten Mal als Mutter der Deneuve zu sehen ist. Acht Frauen ist ihr neunundneunzigster Film – und noch lange nicht der letzte.
Seit ihrer frühen Jugend steht Danielle Darrieux vor der Kamera. Die Tochter eines Militärarztes wird 1917 in Bordeaux geboren, wächst in Paris auf und erhält Musikunterricht am städtischen Konservatorium. Eines Tages wird sie auf eine Anzeige aufmerksam: Der deutsche Regisseur Wilhelm Thiele sucht für die französische Fassung seines Films Der Ball eine junge Darstellerin. Danielle spricht vor und ergattert, kaum 14 Jahre alt, ihre erste Filmrolle.
Ihr unbekümmerter Charme und ihr Gesangstalent bezaubern das Publikum: die Karriere der »DD« nimmt ihren Lauf. Als produktiv erweist sich die frühe Zusammenarbeit mit dem Regisseur Henri Decoin, den sie 1935 heiratet: Er berät sie bei der Wahl ihrer Rollen und lässt sich bei seiner Arbeit von ihr inspirieren. In den 1930er Jahren dreht Danielle Darrieux fast 30 Filme, gut ein Drittel davon mit Decoin. Auch die erste von mehreren Hollywood-Produktionen entsteht in dieser Zeit, außerdem Billy Wilders Frühwerk Mauvaise graine (1934).
Im Frankreich der Vichy-Ära wird Danielle Darrieux zum Star der deutsch-französischen Filmgesellschaft Continental. Ein Auftritt in Berlin wird ihr von den Landsleuten sehr übelgenommen; erst Ende der 1940er Jahre gelingt es ihr, an ihre einstige Beliebtheit anzuknüpfen. Ihre Rollen ändern sich: Aus dem sorglosen Mädchen der Vorkriegszeit wird die elegante Dame der Gesellschaft, die hinter einem selbstbewussten Äußeren Leidenschaft und Verletztlichkeit verbirgt. Prägend für diese Phase ihrer Karriere ist die Zusammenarbeit mit Max Ophüls, aus der einige ihrer besten Filme entstehen {Der Reigen, 1950, Pläsir, 1952, Madame de ..., 1953).
Auch wenn ihre Popularität Ende der 1950er Jahre allmählich nachlässt, gelingen Danielle Darrieux immer wieder große
Comebacks, zum Beispiel Jacques Demys Musical Les demoiselles de Rochefort (1966) – ein Mutter-Tochter-Film mit Catherine Deneuve – und Ein Zimmer in der Stadt (1982), zuletzt Ozons Acht Frauen. Bei aller Begabung als Charakterdarstellerin sind ihr solche heiteren Filme bis heute die liebsten:
Heutzutage hat man so sehr Angst, das Publikum zum Lachen zu bringen, daß man es viel zu oft zum Weinen bringt – dabei ist das Leben an sich doch schon hart genug.
Text von 2007
Verfasserin: Annette Lutz
Links
AlloCine: Danielle Darrieux.
Online verfügbar unter http://www.allocine.fr/personne/fichepersonne_gen_cpersonne=123.html, abgerufen am 25.04.2017.
D'heil, Stephanie (2015): Danielle Darrieux.
Online verfügbar unter http://www.steffi-line.de/archiv_text/film_nichtholly/24_darrieux.htm, abgerufen am 25.04.2017.
Dittgen, Andrea (2017): Die reichste Schauspielerin? Danielle Darrieux!
Online verfügbar unter https://bewegtebilder.rheinpfalz.de/die-reichste-schauspielerin-danielle-darrieux/, abgerufen am 25.04.2017.
Facebook: Danielle Darrieux.
Online verfügbar unter https://www.facebook.com/Danielle-Darrieux-50419905492/, abgerufen am 25.04.2017.
Getty Images: Danielle Darrieux Stock-Fotos und Bilder. Sehr vielseitige Zusammenstellung – unbedingt ansehen!
Online verfügbar unter http://www.gettyimages.de/fotos/danielle-darrieux?excludenudity=true&sort=mostpopular&mediatype=photography&phrase=danielle%20darrieux&family=editorial, abgerufen am 25.04.2017.
L'Encinematheque: Danielle DARRIEUX.
Online verfügbar unter http://encinematheque.fr/acteurs/F16/index.php?page=bio.asp, abgerufen am 25.04.2017.
Wikimedia Commons: Category: Danielle Darrieux.
Online verfügbar unter https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Danielle_Darrieux, abgerufen am 25.04.2017.
Wikiwand: Danielle Darrieux.
Online verfügbar unter https://www.wikiwand.com/en/Danielle_Darrieux, abgerufen am 25.04.2017.
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Literatur & Quellen
Quellen
Internet
CineMemento: Danielle Darrieux.
Online verfügbar unter http://www.cine-memento.fr/ramsay/danielle-darrieux/9782841146765-p-2760.html, abgerufen am 25.04.2017.
Internet Movie Database (IMDb): Danielle Darrieux. Filme.
Online verfügbar unter http://www.imdb.com/name/nm0201638/?ref_=fn_al_nm_1, abgerufen am 25.04.2017.
Rotten Tomatoes: Danielle Darrieux. Kurzbiografie (engl.) und Rezensionen zu einigen ihrer Filme.
Online verfügbar unter https://www.rottentomatoes.com/celebrity/danielle_darrieux, abgerufen am 25.04.2017.
Wikipedia: Danielle Darrieux.
Online verfügbar unter de.wikipedia.org/wiki/Darrieux, abgerufen am 25.04.2017.
Buch
Ferrière, Jean-Pierre (Hg.) (1995): Danielle Darrieux. Filmographie commentée par elle-même. Paris. Ramsay; Éditions Ramsay. (Ramsay cinéma) ISBN 2-84114-113-6. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Werke
Weiterführende Literatur
Delouche, Dominique (2011): Max & Danielle. Les années Darrieux de Max Ophuls. Grandvilliers. la Tour verte; Tour Verte. (Collection La Muse celluloïd) ISBN 978-2-917-81908-1. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Driskell, Jonathan (2015): The French Screen Goddess. Film Stardom and the Modern Woman in 1930s France. London. I.B.Tauris. ISBN 9781780767000. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Dureau, Christian (2011): Danielle Darrieux. 80 ans de Carriere. Paris. Ed. Didier Carpentier. (Stars de l'écran) ISBN 978-2-84167-741-2. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Ferrière, Jean-Pierre und Brialy, Jean-Claude (Hg.) (2003): Danielle Darrieux. Filmographie commentée par elle-même. Paris. Ramsay. (Cinéma) ISBN 2-84114-676-6. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Scott, Jeremy (2012): The Irresistible Mr Wrong. Enthält zwei Kapitel über Danielle Darrieux. New York. Biteback Publishing. ISBN 9781849541992. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Servat, Henry-Jean (2008): Les Trois Glorieuses. Danielle Darrieux – Michèle Morgan – Micheline Presle. Paris. Pygmalion. ISBN 978-2-7564-0193-5. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Bildquellen
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