Biographien Christiane Nüsslein-Volhard
(Prof. Dr. Dr. h.c. Christiane Nüsslein-Volhard; Christiane Volhard [Geburtsname]; CNV [in Fachkreisen gebräuchliche Abkürzung])
geboren am 20. Oktober 1942 in Heyrothsberge bei Magdeburg
deutsche Biologin, Nobelpreisträgerin für Physiologie oder Medizin 1995
80. Geburtstag am 20. Oktober 2022
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Biografie
»Ich will verstehen, wie das Leben funktioniert.« Diese Neugier ist ihr von jeher Antrieb, den Dingen auf den Grund zu gehen – z.B. wenn sie sich die Frage stellt, wie der Zebrafisch zu seinen Streifen kommt. Daß sie für ihre Erkenntnisse dereinst den Nobelpreis bekommen wird, hat sie sich als Kind nicht träumen lassen, aber schon als Zwölfjährige kannte sie alle Blumen, Büsche und Bäume im Garten und wusste mit Bestimmtheit, daß sie mal Naturforscherin werden würde.
Christiane Volhard, genannt Janni, wird als zweites von fünf Kindern mitten im Krieg in Magdeburg geboren. Die Eltern arbeiten als Kindergärtnerin und Architekt. In den Nachkriegswirren sucht die Familie Zuflucht beim Großvater in Frankfurt am Main. Bereits als kleines Mädchen sammelt Janni Blumen, die sie mithilfe von Bestimmungsbüchern kennenlernt. Die Großmutter mütterlicherseits, die Malerin Lies Haas-Möllmann, lebt auf dem Land auf einem Bauernhof. Dort beginnt Christiane sich für Tiere zu interessieren und hilft bei deren Versorgung mit. Die Eltern unterstützen diese Begeisterung und schenken ihr das Buch Er redete mit dem Vieh, den Vögeln und den Fischen von Konrad Lorenz. Später, bei der Abiturfeier, wird sie ein Referat über »Sprache bei Tieren« halten.
Christiane besucht ein Mädchengymnasium mit naturwissenschaftlichem Zweig, wo es nicht seltsam anmutet, wenn ein Mädchen gut in Mathe und Chemie ist. Neben Biologie sind Deutsch, Musik und Kunst ihre Lieblingsfächer; mit Englisch und Latein hat sie es nicht so sehr. Musik ist noch heute ihre Passion: Sie spielt Querflöte und singt – gerne die Lieder von Schubert, Brahms und Schumann – auch vor geladenen Gästen.
Nach dem Abitur 1962 immatrikuliert sie sich für Biologie, Physik und Chemie an der Universität Frankfurt. Gleich in der ersten Stunde Physiologie ist sie schockiert, als der Professor einem lebenden Frosch den Kopf abschneidet. Sie geht nie wieder hin.
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Auf einer der Institutspartys lernt Christiane den Physikstudenten Volker Nüsslein kennen. Unter seinem Einfluss erwägt sie einen Wechsel des Studienfachs; als aber in Chemie die Stoffkreisläufe behandelt werden, besinnt sie sich auf ihr ursprüngliches Interesse an der lebendigen Natur. Sie erfährt, daß in Tübingen das Studienfach Biochemie neu eingerichtet wird, das ihrer Vorliebe am besten entgegenzukommen verspricht. Im Herbst 1964 wechselt sie nach Tübingen – ohne Volker – und schließt dort ihr Studium 1969 mit dem Diplom ab.
Noch während des Studiums heiraten Christiane Volhard und Volker Nüsslein, und sie nimmt – ganz traditionell – seinen Nachnamen an. Anstatt es nun mit der Karriere sein zu lassen und sich auf ein Familienleben einzurichten, arbeitet sie am Tübinger Max-Planck-Institut für Virusforschung an ihrer Dissertation und bringt es in den folgenden Jahren auf sechs wissenschaftliche Veröffentlichungen. In der Ehe fängt es an zu kriseln. Vermutlich denkt sie auch an ihre eigenen Erfahrungen, wenn sie später in einem Vortrag sagt: »Männer vertragen Vernachlässigung häufig schlechter als Frauen. […] Dazu kommt, daß Männer es häufig schlecht ertragen, wenn ihre Frau messbar erfolgreicher ist.« Die Ehe wird 1977 nach zehn Jahren geschieden. Christiane Nüsslein würde am liebsten wieder ihren Geburtsnamen annehmen, aber nun hat sie schon so viel unter ihrem Ehenamen veröffentlicht… – Als Kompromiss entscheidet sie sich für einen Doppelnamen.
Am Max-Planck-Institut für Virusforschung spezialisiert sie sich auf die Genetik. Nach ihrer Promotion 1973 sucht sie nach einem interessanten Forschungsgebiet und vor allem nach einem geeigneten Versuchsobjekt. Dabei stößt sie auf die Fruchtfliege Drosophila melanogaster, deren Vorteile in einem kurzen Generationswechsel – vom Ei zur fertigen Fliege dauert es nur neun Tage – und einer deutlich sichtbaren Körpersegmentierung bestehen. Mit einem Forschungsstipendium am Biozentrum Basel und anschließend einem Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft an der Universität Freiburg/Br. kann sie ihren Fliegenexperimenten nachgehen. 1978 bewirbt sie sich am Europäischen Molekularbiologischen Laboratorium in Heidelberg, aber erst beim zweiten Anlauf wird sie genommen. Der Leiter des Instituts, der britische Nobelpreisträger John Kendrew, hält nicht viel von Frauen in der Wissenschaft. Mit Eric Wieschaus, einem US-amerikanischen Embryologen, und einer Assistentin teilt sie sich einen 20 m² kleinen Raum, der vollgestopft ist mit Fliegenkäfigen, Schreibtischen und einem Doppelmikroskop.
Ihr Forschungsgegenstand sind vor allem Mutanten der Drosophila – Tiere, die sich nicht normal entwickelten, sondern als Folge von Gendefekten körperliche Veränderungen, z.B. einen doppelten Hinterleib, aufweisen. Von Natur aus können solche Mutationen bei jedem Lebewesen von selbst vorkommen. Im Labor kann hier mit Bestrahlung oder chemischen Substanzen »nachgeholfen« werden. Christiane Nüsslein-Volhard und Eric Wieschaus erhalten durch diese künstlich herbeigeführten Mutationen erste Hinweise darauf, welche Gene für die Bildung der einzelnen Körpersegmente verantwortlich sind. Daraus ergeben sich neue Fragen: Wenn in jeder Körperzelle alle Gene, d.h. der gesamte Bauplan für ein Lebewesen, enthalten sind, woher »weiß« diese Zelle dann, ob sie sich oben oder unten, vorn oder hinten an einem Körper befindet? Oder noch detaillierter: ob aus ihr Augen, Fühler, Flügel oder Beine werden sollen?
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Die beiden ForscherInnen weisen nicht nur nach, dass den einzelnen Genen bestimmte Funktionen zugeordnet sind – so daß z.B. zur Bildung eines Organs nicht alle, sondern nur jeweils bestimmte Gene aktiviert werden – sondern auch, daß für die Steuerung dieser Gene Signalsubstanzen verantwortlich sind, die in einer festgelegten Reihenfolge und Konzentration wirksam werden. Für diese Erkenntnis werden Christiane Nüsslein-Volhard und Eric Wieschaus 1995 mit dem Nobelpreis für Medizin oder Physiologie ausgezeichnet – Nüsslein-Volhard als bis dahin erst sechste Frau unter 156 Männern.
Aber noch ist es nicht soweit: 1985 wird sie eine von fünf DirektorInnen am Tübinger Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie – ihrer früheren, mittlerweile umbenannten Wirkungsstätte – und damit die zweite Frau unter etwa 200 Männern innerhalb der gesamten Max-Planck-Gesellschaft. Was das bedeutet, wird ihr erst später klar: Kein Direktor vor, neben oder nach ihr hat eine so magere Ausstattung an Stellen, Platz und Geld wie sie. Und zur Jahresversammlung der Max-Planck-Gesellschaft wird ihr das »Damenprogramm« zugeschickt.
Das alles ändert sich erst, als sie einen Preis nach dem anderen erhält: den Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis (1986), den Carus-Preis der Deutschen Akademie der Wissenschaften Leopoldina (1989), den Albert Lasker Basic Medical Research Award – die höchste wissenschaftliche Auszeichnung der USA (1991) –, den Prix Louis Jeantet de Médecine (1992), die Gregor-Mendel-Medaille (1992), Ehrendoktorwürden der Universitäten Utrecht, Princeton, Freiburg, Harvard, Yale und vieles mehr; dazu das Verdienstkreuz 1. Klasse des Bundesverdienstordens (1994). Nun muss Christiane Nüsslein-Volhard nicht mehr um jeden Euro und jeden Quadratmeter feilschen. Ihr wissenschaftliches Interesse wendet sich dem Zebrafisch zu. Sie will herausfinden, ob ihre Erkenntnisse zur Embryonalentwicklung von Fliegen auf Wirbeltiere übertragbar sind. Entwicklungsgeschichtlich liegen Insekten und Fische sehr weit auseinander, und trotzdem findet sie Parallelen in der biochemischen Funktion der Gene und ihrer Rolle bei der Entwicklung zu einem neuen Lebewesen.
Mit der Zuerkennung des Medizin-Nobelpreises 1995 rückt Christiane Nüsslein-Volhard plötzlich ins Licht der Öffentlichkeit. Weitere Preise schließen sich an: Goethe-Plakette der Stadt Frankfurt a.M., Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg, der Orden »Pour le mérite für Wissenschaften und Künste«, Großes Verdienstkreuz des Verdienstordens mit Stern und Schulterband der Bundesrepublik Deutschland. Die Stadt Tübingen ernennt sie 2002 zur Ehrenbürgerin. Seit 2005 ist sie Mitglied des wissenschaftlichen Rates des Europäischen Forschungsrates der EU.
2001 wird Christiane Nüsslein-Volhard in den Nationalen Ethikrat der Bundesregierung berufen. Sie befürwortet die Forschung an embryonalen Stammzellen – was in Deutschland verboten ist, obwohl bei künstlichen Befruchtungen ohnehin welche übrigbleiben – weil sie sich davon die Entwicklung wirksamer Therapien bei Diabetes, Parkinson und Multipler Sklerose verspricht, und hat dafür ein schlagendes Argument parat: Wenn die internationale Stammzellenforschung solche Therapien entwickelt, sollen diese dann konsequenterweise den deutschen PatientInnen verweigert werden? Möglicherweise sprechen auch wirtschaftliche Interessen für eine solche Haltung: 1998 gründete sie zusammen mit zwei Partnern eine Biotechnologie-Firma, die auf die Entwicklung von gentechnisch hergestellten Medikamenten spezialisiert ist.
Auch bei der Präimplantationsdiagnostik – also der Untersuchung von künstlich befruchteten Eizellen auf genetische Schäden – nimmt sie eine liberale Haltung ein und zeigt auf, daß es bei deren Verbot ums Prinzip und nicht um den Menschen geht: Für die Mutter sei es seelisch und körperlich wesentlich weniger belastend, wenn eine geschädigte, tausendstel Millimeter große Eizelle zerstört und nicht in die Gebärmutter verpflanzt wird, als wenn sie zu einem späteren Zeitpunkt eine (gesetzlich erlaubte) Abtreibung vornehmen lässt. Horrorszenarien, nach denen die genetische Forschung zu Designerbabys führt, erteilt Nüsslein-Volhard eine Absage: Menschliche Gene künstlich so zu verändern, daß das Kind ein bestimmtes Aussehen oder eine hohe Intelligenz hat, sei schlicht unmöglich, da hierbei zu viele Faktoren eine Rolle spielen.
Bei vielen Frauen hat Christiane Nüsslein-Volhard keinen guten Ruf: Sie verlangt, daß sich Wissenschaftlerinnen in ein normal forderndes Arbeitsleben einpassen, ohne Extrawürste wie Quoten oder Teilzeitjobs zu erwarten, denn ernsthafte Wissenschaft ließe sich nicht in Teilzeit betreiben. Vielmehr seien tatsächliche Hindernisse zu beseitigen. So hat sie 2004 die Christiane-Nüsslein-Volhard-Stiftung gegründet, die Doktorandinnen in den experimentellen Naturwissenschaften und der Medizin finanzielle Zuschüsse für Kinderbetreuung und Hilfe im Haushalt gewährt. Ob andererseits ProfessorInnen tatsächlich – wie eine ihrer weiteren Forderungen lautet – wissenschaftliche Arbeiten ohne Ansehen der Person bewerten, daran mag sie selbst zweifeln.
(Text von 2011)
Verfasserin: Christine Schmidt
Zitate
»Ich möchte die Natur verstehen, ich möchte wissen, wie es dazu gekommen ist, dass etwas so ist, und zwar genau und nachprüfbar und nicht geglaubt oder kulturell eingeprägt.«
»Das Dumme an diesem Nobelpreis ist ja, dass man sich gar keinen Fehler mehr erlauben kann.«
»Ich erwarte ja gar nicht, dass sich jeder speziell für mein Forschungsgebiet interessiert. Trotzdem enttäuscht es mich, wenn die Leute bei allem Geschwätz über Umwelt und Ökologie und Wasserverschmutzung eine Tulpe nicht von einem Apfel unterscheiden können.«
»Bedenkt man, wie viel Millionen Jahre die Evolution gebraucht hat, ist die Wahrscheinlichkeit, dass Menschen etwas Funktionierendes wirklich verbessern können, gering.«
»Ich glaube aber auch, dass Frauen sich einfach weniger für Naturwissenschaften interessieren. Das merke ich auch an meiner Familie und bei Bekannten. Wenn ich über meine Arbeit erzähle, hören die Frauen bald nicht mehr zu.«
»Die Debatte um die Forschung an menschlichen embryonalen Stammzellen wird in Deutschland sehr aufgeregt geführt. Viel Aufmerksamkeit wird dabei der Frage gewidmet, wann Menschsein beginnt. Das Leben eines Individuums beginnt mit der Befruchtung, mit der Verschmelzung von Spermium und Ei. Daraus wird abgeleitet, mit der Vereinigung von mütterlichem und väterlichem Genom enthielte das befruchtete Ei das volle Programm zur Menschwerdung und daher handele es sich bei einer befruchteten Eizelle schon im vollen Sinne um menschliches Leben. Ganz abgesehen davon, dass ein Programm nicht gleichzusetzen ist mit seinem Resultat, ist diese Aussage auch aus weiteren gewichtigen Gründen nicht richtig.«
»Das Embryonenschutzgesetz ist von 1990. Es verhindert, dass die künstliche Befruchtung nach den besten Methoden der medizinischen Praxis durchgeführt wird. Das ist ganz schlimm. Mit dem Gesetz sind sogar Sachen verboten, die gar nicht machbar sind.«
»Wenn ein Mann ehrgeizig ist und Tag und Nacht arbeitet, gilt das als normal und wird akzeptiert mit der Begründung, die Frau habe ja auch etwas davon, wenn ihr Mann Karriere mache. Wenn dagegen eine Frau ehrgeizig ist und Tag und Nacht arbeitet, wird der arme Mann von allen Seiten bedauert.«
»Vieles, was schiefgeht, liegt an den Frauen selber. Da wird immer getan, als wär’s nur die Diskriminierung durch die Männer. In vieler Hinsicht diskriminieren die Frauen sich selbst.«
»Der Nobelpreis ist wichtig – als letzte Bastion der Ehrfurcht vor dem Wissen. Das brauchen wir, genau wie der Sport die Fußball-Weltmeisterschaft braucht.«
»Dass sich einige Politiker so stark auf den Katholizismus berufen, finde ich intolerant. Ich denke nicht, dass die katholische Kirche das Recht hat, dogmatisch Ethiknormen festzulegen.«
»Männer, die sich zwischen Familie und Beruf entscheiden, gibt’s fast nicht. Sie machen alle Beruf, klar. Aber bei den Frauen ist das ja schon ein bisschen einprogrammiert, dass sie überhaupt die Wahl haben – oder haben können, solange es Männer gibt, die Frauen heiraten und bezahlen dafür, dass sie bei ihnen den Haushalt machen und die Kinder großziehen. […] Schließlich […] ist eine Führungsrolle für viele Frauen gar nicht attraktiv, sie arbeiten lieber für sich allein oder in einem Team. Führung bedeutet, die eigenen wissenschaftlichen Ideen und Projekte zu verfolgen, und nicht die eines Chefs. Es bedeutet, andere für sich arbeiten zu lassen, die Tätigkeiten von Mitarbeitern zu lenken und dafür die Verantwortung zu tragen. Eine Führungsrolle bedeutet auch, eine gewisse Macht zu übernehmen, und schließt die Notwendigkeit ein, diese auch auszuüben, und damit, unter Umständen, Entscheidungen treffen zu müssen, für die man nicht geliebt wird. […] Auch wenn wir ein Gleichstellungsdurchsetzungsgesetz haben, sind wir darauf angewiesen, dass die Frauen diese Anstellungen auch wollen und dass sie sich für diese Positionen auch entsprechend profilieren können. Im Zuge der Gleichstellung wird ja auch nicht angestrebt, 50% der Sekretärsstellen mit Männern zu besetzen – und zwar nicht, weil die es nicht könnten, sondern vermutlich nicht wollen. […] Ich habe öfters beobachtet, dass Frauen weniger Probleme haben zuzugeben, wenn sie einen Fehler gemacht haben. Aber das wird häufig gegen sie verwendet und als Schwäche ausgelegt. Fehler und Misserfolge werden Frauen stärker angelastet als ihren männlichen Kollegen, die durch ein Netzwerk von Loyalitäten geschützt sind, in das die Frauen oft nicht eingebunden werden. […] Das Vorurteil, das viele männliche Wissenschaftler gegen Mitarbeiterinnen mit Kindern haben, rührt möglicherweise daher, dass sie es sich einfach nicht vorstellen können, wie sie selbst eine Karriere geschafft hätten ohne die ständige Unterstützung durch ihre Ehefrauen, die ihnen den Rücken frei gehalten haben. So haben sie es ja auch an ihren Müttern erlebt!« (Aus ihrem zweiten Vortrag der Mercator-Professur der Universität Duisburg-Essen »Frauen in den Naturwissenschaften«, 2009)
»Nein. Ich bin keine Feministin. Früher dachte ich immer, ja klar. Aber dann hab ich gemerkt, dass die Feministinnen mich anfeinden.«
Käsewindbeutel
- 125 ml Wasser
- 125 ml Milch
- 100 g Butter
- 200 g Mehl
- 5 Eier
- 100 g würziger Bergkäse, gerieben
- Salz, Pfeffer, Tabasco
Für den Brandteig Wasser, Milch und Butter aufkochen. Von der Kochplatte nehmen und rasch das Mehl in die Flüssigkeit rühren. Der Teig bildet einen Klumpen, der sich bald vom Topfboden löst. Die Eier einzeln untermischen (Kitchenaid), dabei nicht zu lange rühren, sonst wird der Teig zäh und geht nicht auf. Zuletzt die Gewürze und den Käse einarbeiten und pikant abschmecken. Der Teig muss nicht ruhen, obwohl das oft behauptet wird. Mit einem kleinen Löffel Portionen abstechen und mit einem zweiten Löffel auf das Backblech streifen, mit gehörigem Abstand! Das ist zwar unordentlich, sieht aber ganz hübsch aus, wenn die Portionen alle etwa gleich groß sind. Backen im vorgeheizten Ofen bei 180 Grad (keine Umluft) etwa 30 Minuten, den Ofen nicht öffnen, bevor die Windbeutel leicht gebräunt sind (20 Minuten), sonst fallen sie zusammen. Zum Aperitif oder Wein später am Abend.
(Aus »Mein Kochbuch«, 2006)
Links
AcademiaNet: Prof. Dr. Dr. h.c. Christiane Nüsslein-Volhard. Kurzvita und Ausbildung, Ausgewählte Veröffentlichungen; Ausgewählte Projekte; Mitgliedschaften in Gremien und Jurys.
Online verfügbar unter http://www.academia-net.de/alias/Profil/Prof-Dr-Dr-h-c-Christiane-Nuesslein-Volhard/1028097, zuletzt geprüft am 23.10.2017.
Behrend, Till (2008): Interview: »Die setzen auch Menschenleben aufs Spiel«. Focus online, 24.11.2008.
Online verfügbar unter http://www.focus.de/wissen/wissenschaft/gentechnik/tid-12634/interview-die-setzen-auch-menschenleben-aufs-spiel_aid_350759.html, zuletzt geprüft am 23.10.2017.
CNV Stiftung.
Online verfügbar unter http://www.cnv-stiftung.de/, zuletzt geprüft am 23.10.2017.
DNB, Katalog der Deutschen Nationalbibliothek: Christiane Nüsslein-Volhard. Bücher und Medien.
Online verfügbar unter http://d-nb.info/gnd/120065916, zuletzt geprüft am 23.10.2017.
Flitner, Bettina: Portraits Nüsslein-Volhard.
Online verfügbar unter http://www.bettinaflitner.de/portraits_nuesslein.html?&L=1%2Fabout.html%3F, zuletzt geprüft am 23.10.2017.
Frodl, Christian: Info- und Protestseite zum Nationalen Ethikrat: Portrait Christiane Nüsslein-Volhard. Mit Links zu Texten (Liste leider nicht aktuell, viele tote Links).
Online verfügbar unter http://www.nationaler-ethikrat.de/Nuesslein-Volhard.html, zuletzt geprüft am 23.10.2017.
Hailer, Sarah (2017): Christiane Nüsslein-Volhard - Kreativität, Elan und unbefristete Hingabe an die Biologie. Nobelpreisträgerin Christiane Nüsslein-Volhard feiert heute ihren 75. Geburtstag. Max Planck Campus, Tübingen, 20.10.2017.
Online verfügbar unter https://tuebingen.mpg.de/detail/christiane-nuesslein-volhard-kreativitaet-elan-und-unbefristete-hingabe-an-die-biologie/, zuletzt geprüft am 23.10.2017.
WebCite®-Archivfassung: http://www.webcitation.org/6uQezB2a3.
Perlentaucher: Christiane Nüsslein-Volhard. Rezensionen.
Online verfügbar unter http://www.perlentaucher.de/autoren/14436/Christiane_N%FCsslein-Volhard.html, zuletzt geprüft am 23.10.2017.
Probst, Ernst (2002): Die Gene der Taufliege. Vor 60 Jahren geboren: Deutschlands erste Nobelpreisträgerin für Medizin. Kultura-Extra, das Online-Magazin.
Online verfügbar unter http://www.kultura-extra.de/extra/feull/nuesslein_volhard.html, zuletzt geprüft am 23.10.2017.
Rubner, Jeanne (2008): Christiane Nüsslein-Volhard im Interview: »Klassischer Konflikt«. Wirtschaftswoche, 01.09.2008.
Online verfügbar unter http://www.wiwo.de/technologie/christiane-nuesslein-volhard-im-interview-klassischer-konflikt/5462942.html, zuletzt geprüft am 23.10.2017.
Spiegel online: Christiane Nüsslein-Volhard. Alle Artikel und Hintergründe.
Online verfügbar unter http://www.spiegel.de/thema/christiane_nuesslein_volhard/, zuletzt geprüft am 23.10.2017.
The Nobel Prize in Physiology or Medicine 1995. Mit (Auto-)Biografie, Nobelpreisrede, Interview…
Online verfügbar unter http://www.nobelprize.org/nobel_prizes/medicine/laureates/1995/, zuletzt geprüft am 23.10.2017.
Wunderlich, Dieter (2006): Christiane Nüsslein-Volhard (Biografie).
Online verfügbar unter http://www.dieterwunderlich.de/Christiane_Nuesslein_Volhard.htm, zuletzt geprüft am 23.10.2017.
Zeit online: Christiane Nüsslein-Volhard: aktuelle Nachrichten und Informationen zur Person.
Online verfügbar unter http://www.zeit.de/schlagworte/personen/christiane-nuesslein-volhard/index, zuletzt geprüft am 23.10.2017.
Literatur & Quellen
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Nüsslein-Volhard, Christiane (1974): Zur spezifischen Protein-Nukleinsäure-Wechselwirkung. Die Bindung von RNS-Polymerase aus Escherichia coli an die Replikative-Form-DNS des Bakteriophagen fd und die Charakterisierung der Bindungsstellen. Dissertation (Fachbereich Biologie). Tübingen. Universität. (WorldCat-Suche)
Nüsslein-Volhard, Christiane (Hg.) (2000): Of fish, fly, worm and man. Lessons from developmental biology for human gene function and disease ; with 5 tables. Berlin, Heidelberg, New York, Barcelona, Hong Kong, London, Milan, Paris, Singapore, Tokyo. Springer. (Ernst Schering Research Foundation workshop, 29) ISBN 3-540-66324-X. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
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Nüsslein-Volhard, Christiane (2003): Wann ist der Mensch ein Mensch? Embryologie und Genetik im 19. und 20. Jahrhundert. Heidelberg. Müller. (C. F. Müller Wissenschaft, 253) ISBN 3-8114-5117-0. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Nüsslein-Volhard, Christiane (2004): Das Werden des Lebens. Wie Gene die Entwicklung steuern. München. Beck. ISBN 3-406-51818-4. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
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Nüsslein-Volhard, Christiane (2006): Mein Kochbuch. Einfaches für besondere Anlässe. Christiane Nüsslein-Volhard. Mit Ill. von Susanne Baumgarten. 1. Aufl. Unter Mitarbeit von Susanne Baumgarten. Frankfurt am Main, Leipzig. Insel. ISBN 3-458-06880-5. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Nüsslein-Volhard, Christiane und Bairlein, Franz (Hg.) (2009): Wachstum: Eskalation, Steuerung und Grenzen. Verhandlungen der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte, 125. Versammlung, 19. - 22. September 2008 in Tübingen. Stuttgart. Thieme. (125) ISBN 978-3-13-150711-2. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Nüsslein-Volhard, Christiane; Dahm, Ralf (2002): Zebrafish. A practical approach. Includes bibliographical references. 1. Aufl. Oxford u.a. Oxford Univ. Press. (The practical approach series, 261) ISBN 0-19-963809-8. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Quellen
Bredow, Rafaela von; Grolle, Johann (2001): ›Letzte Bastion der Ehrfurcht‹. Die Tübinger Nobelpreisträgerin Christiane Nüsslein-Volhard über größenwahnsinnige Kollegen, Roben und Fanfaren bei der königlichen Zeremonie in Schweden und die Missachtung des Biologie-Unterrichts in Deutschland. In: Der Spiegel, Nr. 41 (2001). S. 204–208.
Flitner, Bettina; Rubner, Jeanne (2008): Christiane Nüsslein-Volhard – Im Auge der Fliege. In: Rubner, Jeanne; Flitner, Bettina (Hg.): Frauen, die forschen. 25 Porträts. München. Collection Rolf Heyne. ISBN 978-3-89910-402-8 S. 166–173 (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Hildebrandt, Irma (2009): Christiane Nüsslein-Volhard. Erster Nobelpreis für eine deutsche Naturwissenschaftlerin. In: Hildebrandt, Irma: Frauen setzen Akzente. Prägende Gestalten der Bundesrepublik. 1 Aufl. München. Diederichs. ISBN 978-3-641-03163-3 S. 153–171. (Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Nüsslein-Volhard, Christiane (2001): Wann ist ein Tier ein Tier, ein Mensch kein Mensch? Eine wunderbare Symbiose: Die Befruchtung ist nur der halbe Weg zur Entwicklung des Individuums. Frankfurter Allgemeine Zeitung (F.A.Z.), 02.10.2001. Max Planck Institute for Developmental Biology. (Link aufrufen)
Nüsslein-Volhard, Christiane (2004): Das Werden des Lebens. Wie Gene die Entwicklung steuern. München. Beck. ISBN 3-406-51818-4. (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Rauch, Judith (1997): Verstehen, wie das Leben funktioniert: Christiane Nüsslein-Volhard. In: Kerner, Charlotte (Hg.): Madame Curie und ihre Schwestern. Frauen, die den Nobelpreis bekamen. Weinheim. Beltz & Gelberg. ISBN 3-407-80845-3 S. 386–418 (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Rubner, Jeanne (1999): Herrin der Fliegen – Christiane Nüsslein-Volhard. In: Kahlweit, Cathrin (Hg.): Jahrhundertfrauen. Ikonen - Idole - Mythen. München. Beck (Beck'sche Reihe, 1301). ISBN 3-406-42101-6 S. 133–138 (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
Schwarzer, Alice (2001): Die Nobelpreisträgerin. In: EMMA, 5/2001. S. 98–107.
Witte, Alwine (2009): Christiane Nüsslein-Volhard – Nobelpreisträgerin. In: Fischer, Gudrun (Hg.): Darwins Schwestern. Porträts von Naturforscherinnen und Biologinnen. Berlin. Orlanda. ISBN 978-3-936937-67-1 S. 174–183 (Amazon-Suche | Eurobuch-Suche | WorldCat-Suche)
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