(Florence Onye Buchi Emecheta)
geboren am 21. Juli 1944 in Lagos, Nigeria
gestorben am 25. Januar 2017 in London
nigerianisch-britische Schriftstellerin
80. Geburtstag am 21. Juli 2024
Biografie • Literatur & Quellen
Biografie
Buchi Emecheta ist mit ihren Bücher über das Leben afrikanischer Frauen in Afrika und Großbritannien die bekannteste Schriftstellerin Nigerias.
Florence Onye Buchi Emecheta wurde in Yaba in der Nähe von Lagos geboren. Ihre Mutter war Alice Ogbanje Okwuekwu Emecheta; ihr Vater Jeremy Nwabudike Emecheta arbeitete als Metallarbeiter bei der Bahn. Buchi träumte schon als Kind davon, Schriftstellerin zu werden. Als ihr Vater in Burma als Soldat der britischen Armee umgekommen war, kam Buchi auf eine Methodisten-High School für Mädchen in Lagos.
1960 heiratete Emecheta Sylvester Onwordi, mit dem sie seit dem elften Lebensjahr verlobt war. Nachdem sie zwei Kinder geboren hatte, folgte Buchi ihrem Mann nach London, wo er studierte. Die junge Familie lebte sehr ärmlich, um Onwordis Ausbildung bezahlen zu können. Emecheta arbeitete als Bibliotheksangestellte im Britischen Museum, gebar drei weitere Kinder und begann zu schreiben. Sylvester unterstützte sie nicht; manchmal schlug er sie. Nachdem er 1966 das Manuskript ihres ersten Buches, The Bride Price, verbrannt hatte, trennte sie sich von ihm.
Im Alter von 22 Jahren war Buchi also auf sich gestellt. Es war sehr schwer, für die Kinder zu sorgen und gleichzeitig zu schreiben. Von 1970-74 studierte Emecheta in London Soziologie und machte ihren Abschluß mit Auszeichnung. Zur selben Zeit publizierte The New Statesman Teile ihres später unter dem Titel In the Ditch (1972) veröffentlichten Romans – der Beginn ihrer Doppelkarriere als Schriftstellerin und Sozialarbeiterin.
In ständigem Kampf gegen ablehnende VerlegerInnen und ein männlich-dominiertes Publikum konnte Emecheta bisher neun Romane veröffentlichen. In the Ditch (1972) und Second-Class Citizen (1974) sind stark autobiographisch und behandeln den Kampf gegen Sexismus in Nigeria und gegen Rassismus, Sexismus und Klassenvorurteile in England. Weitere Romane über Frauenleben in Nigeria sind The Slave Girl (1977, dt. Sklavenmädchen, 1997) und The Joys of Motherhood (1979, dt. Nnu Ego: 20 Säcke Muschelgeld, 1983). Sie hat auch sechs Kinderbücher und eine Autobiographie (1986) publiziert.
Von 1972 bis 1982 lehrte Emecheta als Gastprofessorin und Lektorin in den USA, England und Nigeria. Bald darauf gründete sie mit ihrem Sohn den Verlag Ogwugwu Afor mit Sitz in London und Nigeria. Emecheta arbeitet auch mit in zahllosen britischen Gremien als eine allgemein beachtete Stimme für die Künste sowie Frauen- und Integrationsthemen – obwohl sie das “Etikett” Feministin für sich ablehnt.
(Text von 2003)
Verfasserin: Sarah K. Horsley
Literatur & Quellen
Emecheta, Buchi. 1983. Nnu Ego: 20 Säcke Muschelgeld [= The joys of motherhood, 1979]. Aus d. Engl. von Helmi Martini-Honus & Jürgen Martini. München. Frauenbuchverlag.
Emecheta, Buchi. 1997. Sklavenmädchen: Roman [= Slave Girl, 1977]. Aus dem Engl. von Susanne Koehler. Wuppertal. Hammer.
Emecheta, Buchi. 1987. Die Geschichte der Adah [=Adah's story]. Verlag Neues Leben.
Emecheta, Buchi. 1989. Der Ringkampf [=The wrestling match]. Lamuv 1989.
Emecheta, Buchi. 1991. Gwendolen. Droemer Knaur 1991
Emecheta, Buchi. 1991. Kehinde. Droemer Knaur 1996
Fluche, Christiane. 2002. Palaver: Geschlechter- und Gesellschaftsdiskurs in Nigeria. Kon/textuelle Lesung ausgewählter Romane der Igbo-Autorinnen Buchi Emecheta und Flora Nwapa. [= Diss. Bayreuth 2000]. Bayreuth. Breitinger.
Petersen, Kirsten Holst. 1992. “Buchi Emecheta” in Twentieth-Century Caribbean and Black African Writers. Dictionary of Literary Biography, volume 117. Hg. Bernth Lindfors & Reinhard Sander. S.159-166. Detroit. Gale Research Inc.
Pichler, Susanne. 2001. Buchi Emecheta's “London novels”: An intercultural approach. [= Diss. Innsbruck 2001]. Trier. WVT, Wiss. Verl. Trier.
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