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geboren am 22. Mai 1943 in Belfast
gestorben am 17. März 2020 in Belfast
nordirische Pazifistin; Friedensnobelpreisträgerin (mit Mairead Corrigan) 1976
80. Geburtstag am 22. Mai 2023
Biografie • Zitate • Weblinks • Literatur & Quellen
Biografie
An einem schönen Sommertag, dem 10. August 1976, wird Danny Lennon, Mitglied der IRA, in Nordirland beim Autofahren erschossen. Danach überfährt sein führungsloses Auto drei Kinder - Andrew (erst 6 Wochen alt), Joanne (acht), und John. Betty Williams und Mairead Corrigan, der Schwester der schwerverletzen Mutter der drei getöteten Kinder, reicht es endlich. Wutentflammt nahmen die beiden Frauen, zusammen mit Ciaran McKeown, diese entsetzliche Tragödie als politische Gelegenheit wahr und gründen in der Woche nach dem Unfall die Organisation PeacePeople. Dadurch sollte die Wut, Entrüstung und Friedenssehnsucht der EinwohnerInnen Nordirlands öffentliche Anerkennung und politische Lenkung erhalten, statt wie bis dahin folgenlos zu verstummen. Die PeacePeople bemühen sich noch heute um den Frieden in Nordirland und setzen sich darüberhinaus weltweit für die gewaltlose Lösung politischer Konflikte ein.
Noch im selben Jahr 1976 erhielten Betty Williams und Mairead Corrigan für ihre Arbeit den Friedensnobelpreis - die erste in einer langen Reihen von Auszeichnungen. Doch den Nobelpreis erhält man, so Williams, nicht für das, was man schon gemacht hat, sondern für das, was man machen wird. Im Jahre 1997 gründete sie die Organisation “Weltzentren des Mitleids mit Kindern”, die den Kindern der ganzen Welt eine starke politische Stimme sowie allgemeine Menschenrechte verschaffen möchte.
Unermüdlich arbeitet Betty Williams für den Frieden, für eine gewaltlose Zukunft und dafür, daß alle in einer gerechten Gesellschaft leben dürfen. Denn “jeder Tod, in jedem Krieg, der je geführt wurde, stellt die sinnlose Verschwendung eines Lebens dar, die Mißachtung der Arbeit einer Mutter” (Williams, Nobelpreisrede). Der Friede ist aber schwer zu erreichen, weil es ernsthafte soziale Konflikte gibt. Es bedarf der mühsamen Arbeit an Problemen, die zu Ursachen von Gewalt werden könnten. Wir müssen endlich einsehen, mahnt uns die visionäre Friedenskämpferin, daß der Verzicht auf Gewalt die Waffe der Starken ist: “Es ist ganz egal, welchem Geschlecht du angehörst, oder unter welcher Fahne du geboren wurdest. Wir sollten aufhören, Fahnen anzubeten und anfangen, den Menschen unsere Hochachtung zu schenken. Denkt an die Menschen, und vergeßt die Fahnen.” (Betty Williams, Rede bei jährlichen Friedensmarsch von Perugia nach Assissi, September 1995).
(Text von 2002)
Verfasserin: Rachel Freudenburg
Zitate
Heutzutage ist es unerlässlich, die Nationen der Welt under einer Parole zu vereinen. Jahrelang habe ich zugesehen, wie Kinder msshandelt werden. Die Frauen müssen zusammen kommen, um zu sagen: “Hört auf, die Kinder umzubringen!”
Betty Williams
Links
Betty Williams auf nobelprize.org
Literatur & Quellen
Buscher, Sarah & Bettina Ling. 1999. Mairead Corrigan and Betty Williams: Making Peace in Northern Ireland. Women Changing the World. New York. The Feminist Press.
Deutsch, Richard. 1977. Mairead Corrigan and Betty Williams. New York. Woodbury.
Holl, Karl. 1992. “Betty Williams, Mairead Corrigan und Irlands Peace People”. In: Michael Neumann. Hg.: Der Friedensnobelpreis von 1975 bis 1978. Zug/Schweiz.
Kerner, Charlotte. Hg. 1990. Nicht nur Madame Curie … Frauen, die den Nobelpreis bekamen. Weinheim. Beltz & Gelberg.
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