(Ruby Catherine Stevens)
geboren am 16. Juli 1907 in Brooklyn, New York
gestorben am 20. Januar 1990 in Santa Monica, Kalifornien
US-amerikanische Schauspielerin
35. Todestag am 20. Januar 2025
Biografie • Zitate • Weblinks • Literatur & Quellen • Bildquellen
Biografie
In bitterer Armut aufgewachsen, erarbeitete sich Barbara Stanwyck ein Vermögen und internationalen Ruhm als Filmschauspielerin.
Ruby Stevens, so ihr eigentlicher Name, wurde mit vier Jahren praktisch Waise. Nach dem tödlichen Unfall der Mutter verschwand der alkoholsüchtige Vater für immer, die Geschwister wurden auseinandergerissen. Ohne Schulabschluss schuftete sie schon mit 13 als Telefonistin, Verkäuferin und Bürohilfe. Fest entschlossen, ein Star zu werden, trat sie mit fünfzehn in Clubs und Revuen auf und schaffte den Einstieg ins Showgeschäft. Ende der 1920er Jahre wurde sie für den neuen Tonfilm entdeckt.
Vor allem unter der Regie von Frank Capra konnte die ehrgeizige und disziplinierte Autodidaktin ihr Talent entfalten. Mit ihrer vielgelobten intuitiv-realistischen Spielweise avancierte Barbara Stanwyck in den 1930er Jahren zu einer der bedeutendsten DarstellerInnen des Hollywood-Kinos. 1943 war sie sogar die bestbezahlte Frau in den USA, obwohl der legendäre Ruhm einer Bette Davis oder Joan Crawford unerreichbar blieb. Ihr Repertoire umfasste Komödien, Western, Krimis, Thriller u.v.m. Natürlich waren die über 80 Filme, in denen sie mitwirkte, nicht alle beeindruckend, aber ihre überzeugende schauspielerische Leistung etwa in Annie Oakley, Stella Dallas, Union Pacific, Frau ohne Gewissen oder Bei Anruf Mord bleibt in Erinnerung.
In der TV–Serie Big Valley verkörperte sie mit der energischen, zähen und klugen Chefin des Barkley-Clans einen Charakter, der ihr selbst nahegekommen sein mag. Ihre silbergraue Persona und rauhe Stimme waren bis in die 1980er Jahre gefragt: Das Fernsehpublikum erinnert sich an Die Dornenvögel und Die Colbys.
Barbara Stanwyck war zweimal verheiratet: Der Entertainer Frank Fay ertränkte seinen Neid auf ihren Erfolg im Alkohol; der Schauspieler Robert Taylor ging fremd. Langjährige FreundInnen und KollegInnen betonen die hinter der kühlen Fassade verborgene Warmherzigkeit, Sensibilität und Großzügigkeit Stanwycks. 1982 bekam sie den ersehnten Oscar für ihr Gesamtwerk.
Verfasserin: Marion Kremer
Zitate
Ich bin ein zähes Unkraut aus Brooklyn. Ich werde schauspielern, bis ich 90 bin, und dann werden sie mein Gesicht nicht mit Make-Up zukleistern müssen.
(Barbara Stanwyck, Quelle: Imdb.com)
Augen sind das wichtigste Mittel im Film, das hat mir Frank Capra beigebracht. Sicher, es ist schön, wenn man die Gelegenheit hat, tolle Dialoge zu sprechen. Aber großartiges Filmschauspiel - achten Sie auf die Augen!
(Barbara Stanwyck, Quelle: imdb.com)
Karriere ist ein zu schwergewichtiges Wort. Es war ein Job, und ich habe mich immer privilegiert gefühlt, für eine Tätigkeit bezahlt zu werden, die ich liebe.
(Barbara Stanwyck, Quelle: brainyqoute.com)
Barbara Stanwyck has played five gun molls, two burlesque queens, half a dozen adulteresses and twice as many murderers. When she was good, she was very, very good. And when she was bad, she was terrific.
(Walter Matthau, 1981)
Links
Classic Movie Favorites: Barbara Stanwyck. Umfangreiche Fanseite.
Internet Movie Database: Barbara Stanwyck.
Lane, Anthony: Lady Be Good. A centenary season of Barbara Stanwyck. In: The New Yorker vom 30.04.2007.
prisma.de: Barbara Stanwyck. Biografie.
Zweitausendeins: Filmlexikon FILME von A-Z – Barbara Stanwyck. Filmografie.
Links geprüft und korrigiert am 22. Januar 2020 (AN)
Literatur & Quellen
Quellen
Dickens, Homer (1984): The films of Barbara Stanwyck. Secaucus: Citadel Press.
DiOrio, Al (1983): Barbara Stanwyck. New York: Coward-McCann.
Hadleigh, Boze (1994): Hollywood lesbians. Conversations with: Sandy Dennis, Barbara Stanwyck, Marjorie Main, Nancy Kulp, Patsy Kelly, Agnes Moorehead, Edith Head, Dorothy Arzner, Capucine, Judith Anderson. New York: Barricade Books.
Madsen, Axel (1994): Stanwyck. New York: HarperCollins.
Reichow, Joachim; Hanisch, Michael (1989): Filmschauspieler A – Z. 7. Aufl. Berlin: Henschelverl.
Thomas, Nicholas (Hg.) (1992): International dictionary of films and filmmakers. Volume 3: Actors and actresses. 2. Aufl. Detroit, London: St. James Press.
Vermilye, Jerry (1988): Barbara Stanwyck. Ihre Filme – ihr Leben. Aus dem Engl. von Claudia Walther. München: Heyne (Heyne Filmbibliothek, 125).
Weiterführende Literatur
Bachardy, Don (2000): Stars in my eyes. Schauspieleranekdoten. Madison: University of Wisconsin Press.
DiBattista, Maria (2001): Fast-talking dames. U. a. über Katharine Hepburn, Irene Dunne und Barbara Stanwyck. New Haven: Yale Univ. Press.
Ellrod, J. G. (1997): The stars of Hollywood remembered. Career biographies of 82 actors and actresses of the golden era, 1920s-1950s. Jefferson N.C.: McFarland & Co.
Etulain, Richard W.; Riley, Glenda (2001): The Hollywood West. Lives of film legends who shaped it. Enthält: Louis Tanner: Barbara Stanwyck – feminizing the western film. Golden Colo.: Fulcrum Pub.
Heinzlmeier, Adolf; Menningen, Jürgen; Schulz, Berndt (1983): Kultfilme. Hamburg: Hoffmann u. Campe.
Longstreet, Stephen (1942): The Gay sisters. Barbara Stanwyck, Nancy Coleman, Geraldine Fitzgerald. New York: Random house.
Madsen, Axel (1996): Der Nähkreis. Hollywoods grösstes Geheimnis die Diven und ihre Liebe zu Frauen. Hamburg: Kabel.
Nourmand, Tony; Marsh, Graham (2005): Film posters of the 40s. The essential movies of the decade. From the reel poster gallery collection. Köln: Taschen (Evergreen).
Paige, Ethel; Cosby, Vivian (1945): Private lives of movie stars Hedy Lamarr, James Cagney, Barbara Stanwyck, Red Skelton, Lucille Ball. New York: Arco publishing company.
Rainey, Buck (1992): Sweethearts of the sage. Biographies and filmographies of 258 actresses appearing in western movies. With forewords by Barbara Stanwyck. Jefferson: McFarland.
Smith, Ella (1974): Starring Miss Barbara Stanwyck. New York: Crown Publishers.
Watters, James; Horst (1984): Return engagement. Faces to remember, then and now. Mit zahlreichen Fotos von Filmschauspielerinnen in der Jugend und im Alter. New York: Potter.
Wayne, Jane Ellen (1985): Stanwyck. New York: Arbor House.
DVDs (deutschsprachig)
Capra, Frank (1941): Hier ist John Doe. Originaltitel: Meet John Doe. USA. Spielfilm, 121 min. 1 DVD.
Fuller, Samuel (1957): Vierzig Gewehre. Originaltitel: Fourty guns. USA. Spielfilm, 73 min. 1 DVD.
Maté, Rudolph (1954): Rauhe Gesellen. Originaltitel: The violent men. USA. Spielfilm, 95 min. 1 DVD.
Negulesco, Jean (1952): Der Untergang der Titanic. Originaltitel: Titanic. USA. Spielfilm, 98 min. 1 DVD.
Oswald, Gerd (1957): Das war Mord, Mr. Doyle. Originaltitel: Crime of passion. USA. Spielfilm, 85 min. 1 DVD.
Rich, John (1964): König der heißen Rhythmen. Originaltitel: Roustabout. Musikfilm für und mit Elvis Presley. USA. Spielfilm, 112 min. 1 DVD.
Sturges, Preston (1941): Die Falschspielerin. Originaltitel: The Lady Eve. USA. Spielfilm, 80 min. 1 DVD.
Bildquellen
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