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geboren am 10. Januar 1903 in Wakefield, Yorkshire
gestorben am 20. Mai 1975 in St. Ives, Cornwall
englische Bildhauerin
120. Geburtstag am 10. Januar 2023
Biografie • Literatur & Quellen
Biografie
Schon als Kind, als sie mit ihrem Vater durch die einsame, hügelige Landschaft des Yorkshire fährt, empfindet sie die Formen und Konturen ihrer Umgebung als plastische Gebilde. Hepworth wächst in einem für die Zeit sehr liberalen Elternhaus auf: Mädchen und Jungen werden in Erziehung und Ausbildung gleich behandelt. Ihr Studium absolviert sie zusammen mit Henry Moore in Leeds und am Royal College of Art in London, in das sie, obwohl erst 16 Jahre alt, aufgenommen wird.
Während eines zweijährigen Italienaufenthalts entdeckt sie das mediterrane Licht und seine Wirkung auf Skulpturen. 1931 lernt Hepworth ihren zweiten Ehemann, den Maler Ben Nicholson, kennen. Als sie 1934 völlig überraschend Drillinge bekommt, können sie dies finanziell nur mit Hilfe von FreundInnen verkraften. Die Mutterschaft empfindet die Künstlerin als Inspiration und Bereicherung. Ihr Atelier, ein Chaos aus Kindern, Steinen, Skulpturen, Holz, Wäsche, wird ein Treffpunkt für KünstlerInnen aus aller Welt, die die Grundlagen modernen Kunstdenkens diskutieren.
1937 erscheint das Buch Circle, in dem Hepworth über ihre Auffassung von Bildhauerei schreibt. Den Krieg verbringen Hepworth und ihre Familie in Cornwall. Mit dem Ankauf von Trewyn Studio in St. Ives kann sie endlich ihre Ideen von großen Skulpturen verwirklichen.
In den 50-er Jahren erteilen sie zwei Schicksalsschläge: 1951 erfolgt die Trennung von Nicholson, 1953 kommt ihr Sohn aus erster Ehe ums Leben. Sie gilt inzwischen neben Moore als wichtigste Vertreterin der Moderne und als Bindeglied zwischen der europäischen abstrakten Bewegung und England. Zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland sowie öffentliche Aufträge folgen. Ihre bekannteste Auftragsarbeit ist das 6,40 m hohe Bronzewerk „Single Form“ vor den Vereinten Nationen in New York.
1959 gewinnt sie als erste britische KünstlerIn den Hauptpreis bei der Biennale in Sao Paolo. 1965 wird Hepworth Dame of the British Empire, sie erhält Ehrendoktorwürden mehrerer Universitäten und wird zur Bardin von Cornwall ernannt. Tragisch endet ihr Leben: sie stirbt bei einem Feuer in Trewyn Studio.
(Text von 1994)
Verfasserin: Adriane von Hoop
Literatur & Quellen
Fine, Elsa Honig. 1978. Women and Art: A History of Women Painters and Sculptors from the Renaissance to the 20th Century. London. Prior.
Hammacher, Abraham M. 1968 [1959]. Barbara Hepworth. New York. Universe Books.
Heller, Nancy G. 1989 [1987]. Künstlerinnen von der Renaissance bis zur Gegenwart [=Women Artists: An Illustrated History]. Köln.
Hepworth, Barbara. 1970. A Pictorial Autobiography. New York. Praeger.
Hodin, Josef Paul. 1961. Barbara Hepworth. New York. D. McKay Co.
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