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(geb. Auguste Luise Schmitz )
geboren am 22. Januar 1867 in Pforzheim
gestorben am 14. April 1951 in Ludwigsburg
deutsche Schriftstellerin
Biografie • Literatur & Quellen
Biografie
Auguste Supper ist eine äußerst fleißige Autorin von Schwarzwalderzählungen, Heimatbüchern, historischen Romanen und Gedichten konservativ-pietistischer Prägung zwischen 1895 und 1933 – damals schon viel gelesen und 1918 mit der Großen Goldenen Medaille für Kunst und Wissenschaft der württembergischen Krone sowie 1924 dem Ebner-Eschenbach-Preis bedacht. Als bekennende Hitlerverehrerin erzielt Auguste Supper während der Nazizeit hohe Auflagen, wird schon 1935 Ehrensenatorin der Reichsschrifttumskammer und zeigt sich in ihren Lebenserinnerungen „Aus halbvergessenen Zeiten“ von 1937 offen als deutschnationale Antisemitin und völkische Rassistin. Bertelsmann in Gütersloh macht mit Suppers Werken während der Nazizeit in vielen Neuauflagen und Feldpostausgaben für die Soldaten im 2. Weltkrieg beste Geschäfte. Ihre Entnazifizierung – sie wird trotz ihrer offenen Unterstützung der Nazis und Bewunderung Hitlers nur als „Mitläuferin“ klassifiziert – leitet einen lückenlosen guten Verkauf ihrer Werke, vor allem aus den fruchtbaren Jahren vor 1933, im Nachkriegsdeutschland ein.
Die „Dichterin des Schwarzwalds“, wie Auguste Supper von ihren Bewunderern genannt wird, ist als Auguste Luise Schmitz in Pforzheim geboren und wächst ab 1873 im Nagoldtal in der väterlichen Calwer Bahnhofsgaststätte auf. Volksschule, höhere Töchterschule in Calw und während der Schulzeit erste Gedichte, die in Zeitungen veröffentlicht werden. 1887 Verlobung und Heirat mit dem Juristen Otto Heinrich Supper, der für die Württembergische Eisenbahn arbeitet. Durch Versetzung des Mannes folgen diverse Umzüge im Schwäbischen: Ulm, Stuttgart, ab 1996 wieder für acht Jahre Calw, und über Stuttgart nach Korntal, wo ihr Mann kurz vor dem Bezug des eigenen Hauses 1911 stirbt. In Korntal hat Auguste Supper enge Verbindung in die Korntaler Brüdergemeinde; hier spielt Hermann Hesses Vater, der von allen verehrte Missionar Hesse oder „Bruder Johannes“, wie er in den pietistischen Kreisen heißt, eine führende Rolle. 1921 verkauft sie ihr Korntaler Haus und zieht über das Pfarrhaus Hohengehren 1923 nach Ludwigsburg, wo sie bis zu ihrem Lebensende 1951 lebt. Sie ist mit ihrem Mann auf dem Friedhof der Korntaler Brüdergemeinde beigesetzt.
Auguste Supper schreibt einen volkstümlichen, gefälligen Stil, der oft durch dialektale Passagen, zur Charakterisierung bodenständiger Menschen, anheimelnde Volksnähe zu ihrer schwäbischen, enger Schwarzwälder Heimat aufweist. Die Themen bewegen sich zwischen historischen Stoffen und Erzählungen aus dem Volksleben der Zeitgenossen im Süddeutschen; das ist stets Unterhaltungsliteratur mit literarischem Anspruch für eine breite Leserschaft. Immer allerdings mit völkischem, pietistisch-frömmelndem, antisemitischem und deutschnationalem Grundrauschen.
(Text von 2024 aus dem Buch ”...immer Luise” von Siegfried Carl; mit freundlicher Genehmigung des Verfassers).
Literatur & Quellen
Große Frauen der Weltgeschichte: Tausend berühmte Frauen in Wort und Bild. o.J. Wiesbaden. R. Löwit.
Wilpert, Gero von. 1988. Deutsches Dichterlexikon: Biographisch-bibliographisches Handwörterbuch zur deutschen Literaturgeschichte. 3., erw. Aufl. Stuttgart. Kröner.
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