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geboren am 10. Juni 1899 in Leipzig
gestorben am 10. November 1928 in Berlin
deutsche Tänzerin
125. Geburtstag am 10. Juni 2024
Biografie • Weblinks • Literatur & Quellen
Biografie
Die Karriere der Berliner Tänzerin Anita Berber war skandalumwittert. Mit 17 (nach einjähriger Ausbildung) hat sie ihren ersten Auftritt, der ihr Anzeigen wegen Unsittlichkeit einbringt. Ihr Leben lang werden ihr solche Urteile anhängen. Mit 18 steht sie vor der Kamera, und wenig später schon gibt sie Gastspiele in New York.
Mit ihrem Namen verbinden sich die „Wilden Zwanziger“ in Berlin: schnell, schrill, exzentrisch, überdreht. Aber auch die dunkle Seite: Alkohol, Kokain, Krankheit und schließlich (fast) das Absinken in die Vergangenheit – hätten nicht berühmte Männer sie beschrieben oder gemalt. Klaus Mann sagte von ihr: „Anita Berber tanzt den Koitus.“ Und Otto Dix malte sie als Vamp mit roten Haaren.
Ihre Auftritte in Varietés und Nachtklubs sind derart gewagt, dass manche BesucherInnen sich am Eingang Masken leihen, um nicht erkannt zu werden.
Anita Berber bezahlt ihren Ruhm teuer: Sie wird alkohol- und drogenabhängig und dadurch äußerst unzuverlässig; Verträge werden gekündigt. Ihre zweite Ehe mit dem Tänzer Sebastian Droste scheitert, Engagements bleiben aus.
Schließlich heiratet sie den amerikanischen Tänzer Henri, mit dem sie auf Tournee in den Vorderen Orient geht. In Damaskus bricht sie auf der Bühne zusammen und muss, von Henri begleitet, die Rückreise nach Deutschland antreten. Unheilbare Tbc und Geldnot machen ihre Lage hoffnungslos. Sie stirbt am 10. November 1928 im Alter von 29 Jahren.
(Text von 1987)
Verfasserin: Beate Schräpel
Links
www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/taenzerin-anita-berber-das-nackte-leben-a-430326.html
Literatur & Quellen
Becker, Bärbel. Hg. 1989. Bad Women: Luder, Schlampen und Xanthippen. Berlin. Elefanten Press.
Eldorado: Homosexuelle Frauen und Männer in Berlin 1850-1950. Geschichte, Alltag und Kultur. Ausstellungskatalog. 1984. Berlin. Fröhlich & Kaufmann.
Fischer, Lothar. 1984. Tanz zwischen Rausch und Tod: Anita Berber 1918-1928 in Berlin. Berlin. Haude & Spener.
Fischer, Lothar Fischer: 2006. Anita Berber – Göttin der Nacht. Berlin. Edition Ebersbach.
Gordon, Mel. 2006. The Seven Addictions and Five Professions of Anita Berber. Port Townsend (WA). Feral House.
Scheub, Ute. 2000. Verrückt nach Leben: Berliner Szenen in den zwanziger Jahren. Reinbek bei Hamburg. Rowohlt.
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