geboren am 1. August 1818 in Nantucket, Massachusetts
gestorben am 28. Juni 1889 in Lynn, Massachusetts
US-amerikanische Astronomin
135. Todestag am 28. Juni 2024
Biografie • Literatur & Quellen
Biografie
Ihre Logik war bestechend: Wenn Frauenhände schon für feine Arbeiten und Frauen auch die besseren BeobachterInnen seien, dann aber, bitte schön, sollten diese Fähigkeiten in den Dienst der Wissenschaft gestellt und nicht in sinnloser Hand- und Nadelarbeit verschwendet werden.
Es war ein langer Weg, bevor die 1818 auf der Insel Nantucket/Massachusetts geborene Astronomin Maria Mitchell in die abgeschotteten Wissenschaftlerzirkel (Tagungen verglich sie mit großen Theateraufführungen) aufgenommen wurde: Zwar war sie schon mit 28 Jahren eine Berühmtheit, weil sie einen Kometen entdeckt hatte (er wurde dann auch nach ihr benannt) - bevor sie aber 1865 zur ersten Professorin für Astronomie am Vassar College ernannt wurde, hatte sie fast zwanzig Jahre in einer Bibliothek arbeiten müssen. Die Professur verhalf ihr zu einem eigenen Observatorium, in dem sie zusammen mit ihrem Vater arbeitete. Auf Auslandsreisen traf sie u.a. mit der großen englischen Mathematikerin Mary Somerville zusammen.
1873 gründete sie mit anderen Frauen die Association for the Advancement of Women (AAW), deren Präsidentin sie bis 1876 war. Danach leitete sie bis kurz vor ihrem Tod (1889) das Wissenschaftskomitee der AAW.
Mitchell war sich der Mittelmäßigkeit der Mehrheit ihrer männlichen Kollegen bewußt und wurde nicht müde zu betonen, daß zwar auch die Frauen der Wissenschaft bedürften - noch dringlicher allerdings die Wissenschaft auf die Fähigkeiten und das Wissen von Frauen angewiesen sei. Daran hat sich bis heute nichts geändert.
(Text von 1988)
Verfasserin: Beate Schräpel
Literatur & Quellen
Kendall, Phoebe Mitchell. 1896. Maria Mitchell: Life, Letters, and Journals. Boston. Lee and Shepard. Nachdruck: Freeport, NY, Books for Libraries Press 1971.
Merriam, Eve. Hg. 1971. Growing up Female in America: Ten Lives. New York. Dell PB.
Morgan, Helen L.. 1977. Maria Mitchell, First Lady of American Astronomy. Philadelphia. Westminster Press.
Notable American Women: A Biographical Dictionary. 1971. Hg. Edward T. James, Janet Wilson James & Paul S. Boyer. 3 Bde. Cambridge, MA. The Belknap Press of Harvard UP.
Rossiter, Margaret W. 1982. Women Scientists in America: Struggles and Strategies to 1940. Baltimore; London. Johns Hopkins UP.
Sollten Sie RechteinhaberIn eines Bildes und mit der Verwendung auf dieser Seite nicht einverstanden sein, setzen Sie sich bitte mit Fembio in Verbindung.